Mit der Veränderung des Leitzinses reagiert die EZB in erster Linie auf die Inflation im Euro-Raum. Steigen die Preise deutlich, zieht die Notenbank die geldpolitischen Zügel in der Regel an. Höhere Zinsen verteuern aber auch Kredite. Daher können sie Gift sein für die lahmende Wirtschaft von Krisenländern wie Griechenland oder Portugal. Die EZB muss also die Inflation bekämpfen, ohne die Konjunktur in den 17 Mitgliedstaaten des Euro-Raums abzuwürgen. Die Zinspolitik ist normalerweise das herausragende Instrument der Notenbank. In Krisenzeiten greift sie aber auch zu unkonventionellen Maßnahmen.
Nach dem Ausbruch der Euro-Schuldenkrise 2010 hat die EZB die Notenpresse angeworfen, um im großen Stil Staatsanleihen von Euro-Krisenstaaten zu kaufen. Die Währungshüter reagieren damit auf steigende Renditen für Anleihen der Schuldensünder. Für Portugal, Irland, Griechenland und zuletzt auch für Spanien und Italien war es dadurch teurer geworden, sich frisches Geld zu besorgen. Nach dem Einschreiten der EZB sanken die Renditen. Die Notenbank hat derzeit Anleihen von Problemstaaten im Volumen von 156,5 Milliarden Euro in ihren Büchern stehen, die sie auf dem sogenannten Sekundärmarkt gekauft hat, also beispielsweise bei Banken. Die EZB lässt sich ihr Engagement verzinsen. Gehen die Länder pleite, bleibt sie aber zumindest auf Teilen ihrer Forderungen sitzen.
Seit dem Ausbruch der Finanzkrise vor drei Jahren versorgt die EZB die Banken großzügiger mit Geld als sonst. Sie stellt ihnen Kredite mit verschiedenen Laufzeiten zur Verfügung. Zuletzt drehte die EZB den Geldhahn wieder weit auf, weil die Kreditinstitute zögern, sich gegenseitig Geld zu leihen. Banken konnten sich für sechs Monate zum Leitzins von 1,5 Prozent so viel Geld borgen wie sie wollten (Vollzuteilung). In „normalen Zeiten“ sind die Laufzeiten kürzer und es wird nur eine festgelegte Summe versteigert. Daneben vergibt die EZB Darlehen mit kürzerer Laufzeit und mit begrenzter oder voller Zuteilung. Kritiker werfen der Notenbank vor, den Markt mit Geld zu fluten und damit neuen Finanzspekulationen Vorschub zu leisten.
Starken Wechselkursschwankungen können die Notenbanken mit dem Kauf oder Verkauf von Devisen begegnen. Die EZB setzte dieses Instrument im Jahr 2000 ein, als der Euro gegenüber dem Dollar einen Schwächeanfall erlitt. Im Kampf gegen einen zu starken Franken, der die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Exportindustrie belastet, hatte die Schweizer Nationalbank SNB erstmals seit mehr als 30 Jahren eine Obergrenze für den Frankenkurs eingeführt, die sie unter allen Umständen verteidigen will, indem sie Franken auf den Markt wirft und damit Euro kauft. Bei massiven Attacken gegen eine Währung können allerdings auch Notenbanken in die Defensive geraten. So wettete der legendäre Hedge-Fonds-Gründer George Soros im Jahr 1992 erfolgreich gegen das britische Pfund und zwang die Bank of England in die Knie.
EZB-Präsident Mario Draghi ist äußerste Aufmerksamkeit gewiss, wann immer er sich äußert. Manchmal reicht schon die Andeutung, dass die Notenbank aktiv werden könnte, um Spekulationen beispielsweise auf den Devisenmärkten zu beenden. Zugleich ist die EZB bemüht, die Märkte mit ihren Zinsentscheidungen nicht unnötig zu überraschen. Die EZB will - zumindest für Finanzprofis - berechenbar bleiben, damit nicht starke Wechselkurs- oder Aktienkursschwankungen das Vertrauen der Bürger in die Gemeinschaftswährung Euro erschüttern.
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Der Euro war eine Erfindung der Politik,genauso wie die Maßnahme Griechenland und andere "PIIGS" dazuzuholen,obwohl deren Wettbewerbsfähigkeit bekanntermassen nicht gut war.Das vergessen heutzutage einige Verantwortliche in den Gremien der EU und verlangen lieber den Schuldenschnitt auf Kosten der Banken und Versicherungen,die so blöd waren deren Versprechungen eines starken Europa und eines starken Euro zu vertrauen,der Kauf von Staatsanleihen gehört dazu.
Die EZB kann den Euro retten wie 1923/24 die Deutsche Reichsbank die Deutsche Reichsmark. Womöglich kann die EZB aber noch ein bisschen mehr rumlaborieren. Das Endergebnis steht schon fest, auch wenn es die Eurotiker nicht verstehen (wollen), weil der Euro ja ein "politisches Projekt" ist: Der Euro führt zu größten wirtschaftlichen, sozialen und politischen Katastrophe in Deutschland seit 1945.
Ich bin schon auf die langen Gesichter der Eurotiker gespannt, wenn selbst diese Gestrigen und Langsamen die Dinge nicht mehr - ohne psychiatrisch noch auffälliger zu werden - verleugnen können...
Eine Währung die gerettet werden muss ist keine Währung!
Die EZB ist nichts anderes als ein Durchlauferhitzer der Hochfinanz und damit der überstaatlichen Mächte und internationalen Kapitaltreiber.
Ihre häßliche Fratze hat die EZB bereits gezeigt, durch die willkürliche Auslegung ihrer Daseinsberechtigung.
Alles was aktuell Brüssel, Berlin und Paris ihren Mitbürgern vorspielen ist Hollywood vom Feinsten.
Jetzt wird der Stöpsel aus der Wanne gezogen Freunde.
Gute Nacht Abendland !
Niemand kann den Euro in der heutigen Form retten. Die Frage ist bloss, ob das angedachte Europa zuerst untergeht, oder der verwirklichte Euro.
Diese interessante Denke hatten die Amis auch mal, dass nur eine unabhängige Zentralbank sie noch retten kann.
Heute demonstrieren zig-tausend gegen die FED
WE ARE 99%