Der mittlerweile 60-jährige Alexander Lukaschenko ist in einem Dorf im Nordosten Weißrusslands geboren, seine Mutter war Textilarbeiterin, seinen Vater lernte er nicht kennen. Er ist ausgebildeter Lehrer und Ökonom der Agrar-Industrieproduktion.
Lukaschenko regiert Weißrussland bereits seit mehr als 20 Jahren: Er gewann die Präsidentschaftswahlen erstmals 1994 und will auch im November 2015 wieder antreten. Zuletzt war er 2010 mit offiziell 80 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt worden.
20 Jahre an der Macht sind Lukaschenko nicht genug: Wenn er weiter bei guter Gesundheit bleibt, will er auch bei der nächsten Präsidentschaftswahl am 20. November wieder antreten. Wie die Deutsche Presseagentur berichtet sagte Lukaschenko, er habe nicht das Recht zu gehen – denn dann würde er zu Recht dafür verantwortlich gemacht, „wenn das Land zusammenbricht“.
Lukaschenko regiert Belarus mit harter Hand: Obwohl er auf demokratischem Weg an die Macht gelangte, baute er ein autokratisch geprägtes System auf. Sein Führungsstil ist autoritär, Proteste der Opposition gegen seine Wiederwahl wurden gewaltsam niedergeschlagen.
Lukaschenko steht wegen gravierender Menschenrechtsverstöße immer wieder in der Kritik: Weißrussland vollstreckt etwa als letztes europäisches Land noch immer die Todesstrafe, Verurteilte werden durch Genickschüsse hingerichtet.
Einer Volkszählung aus dem Jahr 2009 zufolge hat Weißrussland knapp 9,5 Millionen Einwohner. Der osteuropäische Staat grenzt an Polen, die Ukraine, Russland, Lettland und Litauen. 1991 wurde die ehemalige Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik unabhängig, die Wirtschaft wurde nicht in eine Marktwirtschaft umgewandelt, es herrscht nach wie vor Planwirtschaft nach sowjetischem Vorbild.
Wirtschaftlich ist Weißrussland von Russland abhängig. Die EU und die USA hatten die Ex-Sowjetrepublik Weißrussland ebenfalls mit Sanktionen belegt.
Geografisch liegt Russland zwar zwischen Polen und Russland – diplomatisch gesehen zwischen Russland und der Ukraine: Die Hauptstadt Minsk gilt sowohl für Russen als auch für Ukrainer als neutrales Gebiet. Hier hatten sich von Beginn der Ukraine-Krise an Vertreter der Separatisten, Ukraine und Russland unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) getroffen.
Staatschefs wie Angela Merkel und François Hollande machen meist einen Bogen um den autoritären Machthaber, doch im Ukraine-Konflikt nimmt Lukaschenko eine wichtige Position ein: Er hat sowohl zum ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko einen guten Draht als auch zu Kremlchef Wladimir Putin. Schon früh hat er sich im Ukraine-Konflikt als Vermittler angeboten.
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Man mag über Lukaschenko denken wie man will, aber "Mr. Schrumpfkopf" gehört definitiv nicht in das Vokabular eines für das Handelsblatt schreibenden Journalisten. Herr Brüggmann, das ist aller unterstes Niveau, ganz zu schweigen, dass es auch respektlos und nicht neutral ist.
Mathias Brüggmann
Schreiberling und journalistische Dreckschleuder!
Kann verstehen, dass man solche Typen entweder nicht ins Land läßt oder einfach rausschmeißt. Das Gekotze enthält nichts, was einen Rückschluß auf den s.g. "Schrumpfkopf" zuläßt.
Hier hätte das HB-Männchen mal wirklich was zu zensieren, wenn da nicht der doppelte Massstab wäre!