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Medienbericht Nato will umfassende Untersuchung zu Afghanistan-Einsatz einleiten

Laut dem Nato-Generalsekretär will das Bündnis nun Lehren aus dem Afghanistan-Einsatz ziehen. Es gebe schwierige Fragen, die gestellt werden müssten.
11.09.2021 - 01:36 Uhr Kommentieren
Der Nato-Generalsekretär war zuvor Norwegens Regierungschef. Quelle: dpa
Jens Stoltenberg

Der Nato-Generalsekretär war zuvor Norwegens Regierungschef.

(Foto: dpa)

Brüssel Die Nato hat nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg „eine umfassende Untersuchung“ zum desaströs geendeten Afghanistan-Einsatz eingeleitet. „Die Ereignisse der letzten Wochen waren tragisch für die Afghanen und erschütternd für alle, die sie unterstützen“, schrieb Stoltenberg in einem Gastbeitrag für die „Welt am Sonntag“. Es gebe viele schwierige Fragen bezüglich des Nato-Engagements, die man sich nun ehrlich stellen müsse. „Wir müssen Lehren daraus ziehen.“

Zugleich machte Stoltenberg deutlich, dass sich das Militärbündnis nicht vollständig zurückziehen will. „Afghanistan wird nicht die letzte Krise sein, in der Nordamerika und Europa gemeinsam, mithilfe der Nato, handeln müssen“, erklärte der frühere norwegische Regierungschef. „Es wird immer jemanden geben, der uns schaden will. Das haben wir am 11. September (2001) und seitdem noch bei vielen anderen Terroranschlägen gesehen.“

Die Mission in Afghanistan „war ein langer und schwieriger Einsatz, der mit vielen Opfern und hohen Kosten verbunden war“, schreibt Stoltenberg laut Vorabbericht. Dennoch seien Erfolge mit dem Einsatz verbunden. „Die Nato-Mission bestand darin, al-Qaida erheblich zu schwächen und zu verhindern, dass Afghanistan als Ausgangsbasis für Terroristen dient, die uns dann angreifen. Seit dem 11. September hat es keine in Afghanistan organisierten Terrorangriffe mehr in unseren Heimatländern gegeben.“

Stoltenberg sieht die Streitkräfte als den ultimativen Garanten für Freiheit. „Ohne starke und glaubwürdige Streitkräfte als Rückendeckung wird die Diplomatie scheitern. Während des Kalten Krieges gaben die Streitkräfte der Nato unseren Diplomaten und Politikern die notwendige Stärke, mit der Sowjetunion zu verhandeln.“ Konflikte könnten durch Abschreckung verhindert werden, so Stoltenberg.

In Afghanistan hatten zuletzt kurze Zeit nach dem Ende des Nato-Militäreinsatzes in dem Land die militant-islamistischen Taliban die Macht zurückerobert. Ziel des knapp zwei Jahrzehnte dauernden Einsatzes war es eigentlich gewesen, genau das zu verhindern.

Mehr: Die Hoffnung auf eine Regierung aus unterschiedlichen Volksgruppen hat sich zerschlagen. Stattdessen erhalten Terrorführer Top-Positionen. Für den Westen ist das ein Affront.

  • rtr
  • dpa
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