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Mistral-Schiffe für Russland Frankreich kann Lieferstopp verkraften

Frankreich hat die Lieferung zweier Kriegsschiffe im Wert von 1,2 Milliarden Euro für Russland ausgesetzt. Halb so wild? Dafür winken Aufträge anderer osteuropäischer Länder, die einen wesentlich höheren Wert ausmachen.
04.09.2014 - 13:48 Uhr 2 Kommentare
Zwei Kommandoschiffe der Mistral-Klasse ankern gerade vor Saint-Nazaire. Die französische Regierung soll deren Lieferung an Russland zwar ausgesetzt, aber nicht definitiv abgesagt haben. Quelle: AFP

Zwei Kommandoschiffe der Mistral-Klasse ankern gerade vor Saint-Nazaire. Die französische Regierung soll deren Lieferung an Russland zwar ausgesetzt, aber nicht definitiv abgesagt haben.

(Foto: AFP)

Die Lieferung der beiden französischen Kommando- und Landungsschiffe an Russland ist nach Aussage einer Mitarbeiterin des Staatspräsidenten nur suspendiert worden, aber nicht definitiv abgesagt. Weil Paris sich die Möglichkeit offenhalten will, die beiden Schiffe im Wert von rund 1,2 Milliarden Euro doch noch der russischen Marine zu übergeben, hat die Regierung auch noch keine Forderungen an die Nato-Partner gestellt, anstelle der Russen in den Vertrag einzutreten.

Russische Vertreter dagegen sprechen bereits davon, Frankreich habe den Vertrag annulliert – was für Moskau kein großes Problem darstelle, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern aber belasten werde. In Saint Nazaire, wo die Schiffe der Mistral-Klasse auf der Werft von STX im Auftrag der staatlichen Marinewerft DCNS gebaut werden, hält sich die Aufregung in Grenzen.

Ein Gewerkschaftsvertreter sagte, bei dieser Art von Aufträgen werde „immer über Bande gespielt, es gibt geopolitische Risiken, und wir bekommen es letzten Endes ab.“ Die Arbeiten an einem Schiff sind abgeschlossen, das zweite ist im Rohbau. Ob wirklich Arbeitsplätze gefährdet sind, wie die Gewerkschaften geltend machen, ist unklar. Denn STX hat mehrere Großaufträge für Kreuzfahrtschiffe, die die Werft bis 2019 auslasten.

Der bereits fertige Helikopter-Träger, der auf den Namen Wladiwostok getauft wurde, sollte in der kommenden Woche Erprobungsfahrten auf hoher See machen. Die Lieferung war für Oktober vorgesehen. Was mit den 400 russischen Soldaten geschieht, die bereits seit Wochen an Bord sind, ist derzeit noch unklar. Am Mittwochabend jedenfalls blieben sie ganz gelassen und organisierten ein kleines Rock-Konzert.

Druck der Nato-Verbündeten
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2 Kommentare zu "Mistral-Schiffe für Russland: Frankreich kann Lieferstopp verkraften"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Frankreich als "Grande Nation" ist auch nur noch ein Schatten seiner selbst oder nur Herr Hollande?
    Aber der war shon immer ziemlich schattenhaft...

    Ein de Gaulle oder selbst Sarkozy hätten aus reiner Selbstachtung wohl anders gehandelt, aber das letzte Wort ist wohl doch noch nicht ganz gesprochen....

  • Hollande ist endlich aufgewacht
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    Die für Oktober geplante Lieferung eines ersten Mistral-Hubschrauberträgers an Russland hatte international Kritik ausgelöst. Frankreichs sozialistischer Präsident François Hollande hatte noch vor wenigen Wochen auf der geplanten Lieferung des ersten von zwei Mistral-Kriegsschiffen beharrt. „Die Russen haben bezahlt; wir müssten 1,1 Milliarden Euro zurückzahlen“, wenn das Schiff nicht geliefert würde, sagte er damals.

    Und was wird jetzt aus den zwei Hubschrauberträgern? Kauft die jetzt die Nato, oder Deutschland und schenkt sie Israel?
    Oder werden sie zu Hilfsschiffen? Oder ein Lazarettschiff?
    Freiwillig hat Hollande das sicherlich nicht getan. Da war der Druck von Außen wohl doch zu groß.

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