Krim-Krise: Russlands Wirtschaft ist anfällig
Washington/New York Die USA bieten erstmals seit fast einem Vierteljahrhundert überraschend einen Teil ihrer strategischen Ölreserven zum Verkauf an. Das Energieministerium betonte, dass der Schritt bereits seit Monaten geplant sei. Einige Beobachter gehen aber davon aus, dass die US-Regierung damit Russland in der Ukraine-Krise ihre Einflussmöglichkeiten auf die Energiemärkte demonstrieren will.
Der Ölpreis fiel nach Bekanntwerden der Pläne, die vergleichsweise geringe Menge von fünf Millionen Barrel zu veräußern, am Mittwoch um mehr als zwei Prozent - so viel wie seit zwei Monaten nicht mehr.
Die Rangliste der größten Energieunternehmen der Welt eröffnet Kansai Electric Power. Der japanische Versorger kam 2011 auf einen Umsatz von 33,3 Milliarden Dollar.
Mit 39,3 Milliarden Dollar Umsatz liegt der südkoreanische Versorger Korea Electric Power (Kepco) auf dem neunten Rang.
Iberdrola landet auf dem achten Platz. Der spanische Versorger erwirtschaftete 2011 Erlöse in Höhe von 41 Milliarden Dollar.
Der britische Versorger SSE (Scottish and Southern Energy) landet auf Rang sieben der Rangliste. Umsatz 2011: 45,4 Milliarden Dollar.
Der erste deutsche Energiekonzern findet sich auf Platz sechs wieder. RWE erwirtschaftete im Jahr 2011 Erlöse von 63,7 Milliarden Dollar.
64,6 Milliarden Dollar erwirtschaftete Tokyo Electric Power im Jahr 2011. Besser bekannt ist das Unternehmen unter der Abkürzung Tepco. Nach der Katastrophe am Atomkraftwerk von Fukushima ist Tepco inzwischen mehrheitlich im Besitz des japanischen Staates.
Électricité de France (EDF) schrammt knapp am Treppchen vorbei. Die Franzosen kommen mit einem Umsatz 2011 von 84,6 Milliarden Dollar auf Platz vier.
Der größte italienische Energiekonzern ist weltweit die Nummer drei. Enel machte 2011 einen Umsatz von 103,2 Milliarden Dollar.
Der französische Versorger GDF Suez findet sich auf Rang zwei der Rangliste. Im Jahr 2011 erwirtschaftete GDF Suez Erlöse in Höhe von 117,5 Milliarden Dollar.
Der deutsche Branchenprimus ist auch weltweit die Nummer eins. Eon kam im Jahr 2011 auf einen Umsatz von 157,3 Milliarden Dollar - das reicht für die Spitzenposition.
Zuletzt hatte es ein vergleichbaren "Test-Verkauf" 1990 gegeben. Dem Ministerium zufolge soll damit überprüft werden, ob das System im Ernstfall von Lieferengpässen funktioniert. Durch die stark gestiegene Ölproduktion aus Schiefergas leiten zentrale Pipelines in den USA den Rohstoff inzwischen nicht mehr vom Golf von Mexiko nach Norden, sondern umgekehrt.
Ölhändlern zufolge waren im Krim-Konflikt Forderungen laut geworden, mit der boomenden US-Ölproduktion die Abhängigkeit der Ukraine und ganz Europas von russischem Erdgas zu verringern.

11 Kommentare zu "Möglicher Seitenhieb gegen Russland: USA bieten strategische Ölreserven zum Verkauf an"
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wissen Sie was eine Supermacht von einem gewöhnlichen Land unterscheidet?
eine Supermacht kann alleine existieren. Sie hat alles was dazu nötig ist.
Die Russen haben in Holzbaracken gehaust und sind ins Weltall geflogen.
Wir allerdings brüsten uns mit hochmoderner Technologie und haben Schwierigkeiten die Energiewende zu meistern.
Der Russe wird auch diese Krise überstehen. Gab schon schlimmer Zeiten..
@ AlamanenKrieger
abnehmen heißt abkaufen. Wie soll dieses Land sonst sein Gas verkaufen, wenn die einzige Infrastruktur aus der SU-Zeit stammt und Richtung Russland geht.
Sind Sie sicher, dass die Flüchtlinge aus Turkmenistan stammen? die sollten das eigentlich wissen
ausserdem läuft sowas unter Verträgen, genauso wie zu SU-Zeit
Ich denke der Drops ist gelutscht. Die Krim wird wahrscheinlich beim Referendum pro Russland stimmen. Dann werden die dortigen Paramilitärs ihre echten Uniformen anziehen. Die Alternative wäre dann untragbarer Dauerzustand, Scharmüzel nicht ausgeschlossen.
Generell hat Putin wohl der russischen Außenpolitik keinen Gefallen getan. Auch noch seine Nachfolger werden lange am Misstrauen des Westens knabbern müssen.
Zitat : USA bieten strategische Ölreserven zum Verkauf an
- Ja, die Pleitegeier müßen so langsam ihr Tafelsilber verscherbeln.....!
Bankrott gehen sie aber trotzdem !
Russland wird wohl über solche Maßnahmen schmunzeln. Bewirken tun sie nichts. Wer sich in die Lage Russlands versetzt, muss eigentlich Verständnis für Russland haben. Wer hat Russland, entgegen anderer Vereinbarung, eingekreist mit NATO und EU? Wieviel Angriffskriege haben die USA gestartet? Wer hat Deutschland bis ins Kleinste ausspioniert? Wer treibt Deutschland und die EU in die Konfrontation? Wer will über den EU-Markt bestimmen, ohne Bürgerbefragung in Europa? Wer führt Drohnenkrieg über deutsche Schaltstellen? Alles das tut Russland bis heute nicht. Das ist Fakt. Ob man es hören will oder nicht. Und wer hat die Kriminellen in Kiew unterstützt, die eine legal gewählte Regierung gestürzt haben?
Unabhängig von allem andren. Fakt ist, das diese Strafen/Sanktionen die sich der durchgeknallte Westen ausgedacht hat, unsrer Wirtschaft enorm schaden werden.
Aber macht ja nichts, haben wir eben mal wieder 10 Mio Arbeitslose
Ist der 3. WK schon geplant?
Dieser Frage sollte die gesamte Presse mal nachgehen.
Der ehemalige US-Botschafter Kornblum sinngemäß meinte in Phönix, dass genau der Verfall von Rohstoffpreisen, allem voran Erdöl, der UdSSR den Todesstoß verpasst hätte. Heute ist allerdings die Abhängigkeit vom Rohölpreis noch größer als damals. Die Strategie könnte aufgehen und Putin stürzen. Man braucht nur einen langen Atem dazu. Russland hat den nicht, trotz der Leidensfähigkeit der Bevölkerung.
http://glitzerwasser.blogspot.com/2014/03/putin-deutschland-und-die-eu.html
Zitat: Einige Beobachter gehen aber davon aus, dass die US-Regierung damit Russland in der Ukraine-Krise ihre Einflussmöglichkeiten auf die Energiemärkte demonstrieren will.
Wie bei Allem, was der Westen z. Zt. gegen Russland unternehmen will, könnte aber auch dieser Schuss nach hinten losgehen. Hat Russland erst einmal andere Abnehmer gefunden, könnte der Verkauf an den Westen nämlich plötzlich für die Russen auch uninteressant werden.
Hier eine Meldung von RiaNovosti (Ist ja grundsätzlich empfehlenswert, sich auch mal mit den Nachrichten von der "Gegenseite" zu beschäftigen).
Peking profitiert chinesischen Experten zufolge von der Ukraine-Krise, schreibt die „Nesawissimaja Gaseta“ am Donnerstag.
Moskau könnte seine Energielieferungen nach China umlenken und das nach dem Rückzug der westlichen Investoren entstehende Vakuum füllen. Zudem würde Peking vom Zusammenbruch der ukrainischen Raumfahrtindustrie und anderer Industrien profitieren, berichteten chinesische Medien am Mittwoch. Westliche Experten sind indes der Ansicht, dass schwerwiegende Wirtschaftssanktionen gegen Russland kaum zu erwarten seien.
http://de.ria.ru/zeitungen/20140313/268027837.html
Sollte der Konflikt der USA mit Russland längerfristig anhalten, dann wird der Iran für die USA ganz plötzlich wieder ein guter Freund und zum zuverlässigen Partner werden. Das iranische Gas und Öl könnte schließlich helfen das neue Reich des Bösen der notwendigen Finanzkraft zu berauben. Schauen wir mal wie lang die USA mit ihrer kriminellen Weltpolitik noch punkten können. Irgendwann ist ein Hund zu viel des Hasen Tod!
Hoffentlich sind wir dann nicht der übliche Kollateralschaden!
die post-Konsumgesellschaft ....
als pdf hier:
http://www.krisen-info-netzwerk.com/downloads/Was_erwartet_uns-Eine_Reise_durch_die_Zeit.pdf
... braucht keine Supernation, Weltmächte haben ausgespielt!