Myanmars Armeechef Min Aung Hlaing Ein fragwürdiger Besucher

Myanmars Armeechef lief in der deutschen Politik und Wirtschaft durch offene Türen.
In Berlin wirkt der General, dem in seiner Heimat ethnische Säuberung vorgeworfen wird, wie ein harmloser Tourist. Im grauen Sakko mit Einstecktuch begibt sich Myanmars Armeechef Min Aung Hlaing auf das Spreeschiff Arcona. Es ist kurz vor Sonnenuntergang an einem Aprilabend. Der Gast aus Südostasien nimmt sich ein Sektglas. Eingeladen hat das Bundesverteidigungsministerium. Volker Wieker, Generalinspekteur der Bundeswehr, empfängt den umstrittenen Militärvertreter persönlich.
Der von der Bundesregierung arrangierte Deutschland-Besuch von Min Aung Hlaing vor fünf Monaten gerät angesichts eines international verurteilten Einsatzes von Myanmars Streitkräften zunehmend in die Kritik. Seit Ende August flohen nach einer Eskalation der Gewalt rund 400.000 Angehörige der muslimischen Minderheit Rohingya nach Bangladesch. Auslöser war nach Uno-Angaben ein brutaler Militäreinsatz, der einem Lehrbuchbeispiel für ethnische Säuberung gleichkomme.
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