„Damit ist die Katastrophe verhindert worden. Eine unkontrollierte Staatspleite hätte nicht nur Griechenland, sondern die gesamte Währungsunion in ihrer Substanz gefährdet. Jetzt muss die Strategie für Griechenland geändert werden. Derzeit wiederholt das Land die Fehler, der der damalige Reichskanzler Brüning Anfang der Dreißiger Jahre in Deutschland gemacht hat - nämlich Defizite, die im wesentlich durch den Rückgang der Wirtschaftsleistung verursacht wurden, mit zusätzlichen Sparmaßnahmen zu reduzieren. Das ist kontraproduktiv. Griechenland muss jetzt mit europäischen Investitionen geholfen werden - etwa aus Mitteln des europäischen Strukturfonds. Außerdem müssen dem Land möglichst niedrige Zinsen gesichert werden. Die Staatsverschuldung muss zudem durch einen Schuldenschnitt auf ein tragbares Niveau zurückgestutzt werden. Eine Reduktion um 40 oder 50 Prozent wäre sinnvoll.“
„Mit diesem Sparpaket ist erst einmal nichts gelöst. Aber jetzt kann die nächste Tranche aus dem Hilfspaket fließen. Damit ist der Zahlungsausfall des Staates erst einmal abgewendet. Die grundlegenden Probleme der griechischen Wirtschaft sind nicht gelöst. In der Gesellschaft scheint es keinen Konsens darüber zu geben, wie die Haushaltslücke zu schließen ist. In Europa gehört Griechenland zu den Staaten mit der höchsten Ausgabenquote und der geringsten Abgabenquote. Der aufgeblähte Staatssektor müsste angegangen werden. Die Effizienz des Steuersystems müsste verbessert werden. Nur neue Steuern zu erheben oder andere zu erhöhen, reicht nicht aus. Es muss sichergestellt werden, dass jeder, der Steuer zahlen muss, dies auch tut.“
„Griechenland hat eine Etappe geschafft. Nun dürften auch die Abstimmungen über die einzelnen Gesetze durchkommen. Damit hat Griechenland den Zahlungsausfall verhindert. Gelöst sind seine Probleme aber noch lange nicht. Die Staatsschuldenkrise wird etwas abflauen. Es werden aber genügend neue Hürden aufkommen. Es bleibt zu sehen, ob die Spargesetze auch umgesetzt werden, denn die Zahl der loyalen Beamten ist nicht allzu groß. Griechenland braucht einen tiefgreifenden Mentalitätswandel. Europa wird Griechenland so lange durchfüttern, bis sich die anderen Schuldenstaaten - Irland, Portugal, Spanien - stabilisiert haben und ein Scheitern Griechenlands diese Staaten nicht mehr anstecken kann. Danach werden wir sehen. Bei den hohen Schuldenquoten Griechenlands ist es extrem schwierig, die Staatsfinanzen aus eigener Kraft zu den gegebenen Marktzinsen zu stabilisieren. In den kommenden zwei bis drei Jahren könnte es zu einer Umschuldung kommen.“
„Die Zustimmung des griechischen Parlaments zu dem Sparpaket war keine Überraschung mehr. Die Anleger hatten bereits in den vergangenen Tagen darauf gesetzt, dass das Sparprogramm abgesegnet wird. Alles andere wäre auch eine Katastrophe gewesen. Nun ist der Weg frei für die nächste Finanzhilfe von IWF und EU. Die weitere Abstimmung am Donnerstag dürfte nur noch eine Formalie sein.“
„Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Eine endgültige Lösung ist es aber noch nicht. Viele fragen sich, was kommt als nächstes.“
„Das ist noch keine wirkliche Entwarnung, denn die große Herausforderung für die griechische Regierung hat ja gerade erst begonnen. Jetzt muss man abwarten, wie die nächste Abstimmung verlaufen wird. Und es wird auch abzuwarten sein, ob die EU weiter geschlossen hinter der Griechenland-Hilfe stehen wird. Die Lage in Griechenland ist unsäglich schwierig. Das ist nicht auf die Schnelle zu lösen.“
„Die Absegnung des Sparpakets im Parlament ist ein kleiner, aber bedeutender Schritt, dass es in Sachen Griechenland-Rettung weitergeht. Nun kann man optimistisch sein, dass auch die morgen anstehende Abstimmung glatt läuft.Dass weder der Dax noch der Euro große Sprünge machen, liegt daran, dass das Ja zum Sparpaket bereits in den Kursen eingepreist war. Schon in den vergangenen Tagen hatte sich abgezeichnet, dass es für Griechenland offenbar doch noch Licht am Horizont gibt.“
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Keine Geldgeschenke mehr an Griechenland, Irland, Portugal und Spanien!!!
Schon mit den bisherig beschlossenen "PIGS-Rettungspaketen" hat der Deutsche Bundestag am 21. Mai 2010 zwei Drittel des Steueraufkommens des Bundes für die Staatsschulden anderer Länder verpfändet!!!!!!!
Bitte zeichnen Sie die Petition "18123" gegen den neuen "Europäischen Stabilitätsmechanismus" (ESM), der Deutschland und ganz Europa zu einer riesigen Transferunion verkommen lässt.
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=18123
Liebe Griechen,
kämpft doch nicht gegen die Polizei!
Das sind eure Mitbürger, Väter und Brüder.
Und in wenigen Wochen, wenn sie ihr Gehalt nicht mehr bekommen, sind die doch auf eurer Seite!
Kämpft gegen die, denen ihr die Misere zu verdanken habt.
die sind leicht zu erkennen, das sind die, die sich vor Freude gar nicht mehr einkriegen das ihr jetzt euer Tafelsilber, sprich eure Staatsbetriebe ( und damit eure) und im Zweifel auch eure Inseln, eure Identität und euren Stolz also, verscherbeln müßt.
Eure Feinde stehen nicht auf der Strasse. Die sitzen woanders.
Holt euch eure Drachme zurück und ihr werdet sehen, in Kürze ist es mit die stabilste Währung die es gibt in Europa!
Die Strukturpolitik der Europäischen Union für Südeuropa ist nun entgültig gescheitert. Mit Agrar- und Fischereisubventionen lassen sich die Südeuropäer nicht mehr abspeisen. Der Süden braucht eine wissensbasierte Industrie.
Ob der Mob wirklich von einer Sozialblase profitiert hat, wage ich zu bezweifeln. Von Vetternwirtschaft und Korruption profitieren weltweit die Reichen (die Vettern & Korrupten), nicht die Geringverdiener. Also die, die Ihre Vermögen schon ins Ausland gebracht haben. Die kann man natürlich schlecht mit Panzern verfolgen ...
So sprechen neoliberale "Demokraten".
Das Volk niedermähen um die eigenen Pfründe und Profite zu sichern.
Verbrecher!
@Andre
Hast du Angst, dass dir Griechenland die EUdSSR-Suppe versalzt?
Und Du willst Menschen töten, um Dich durchzusetzen?
So weit will die EUdSSR in Brüssel gehen?
@Andre: die Menschlichkeit.
Was spricht eigentlich dagegen, scharf auf die asozialen Chaoten zu schießen?
Steinewerfer mit Motorradhelm
.
Aus solchem Stoff werden in Deutschland Aussenminister gemacht
Vetternwirtschaft? Da fällt mir nur noch die Prostitution ein, die wohl eine gleichlange Tradition in der menschlichen Gesellschaft mit "Austauschverhältnissen" hat - ein kompletter Narr, der sich vornimmt, ihre Mechanismen auf direktem Wege außer Kraft setzen zu wollen.