Nächster Pleite-Kandidat? Portugal läuft die Zeit davon

Portugal droht nächster Pleite-Kandidat zu werden.
Frankfurt Griechenland ist nach Einschätzung von Investoren nicht der einzige mögliche Pleite-Kandidat der Euro-Zone. „Portugal ist in Gefahr“, warnt ING-Rentenstratege Alessandro Giansanti. „Im zweiten Halbjahr dürfte sich die Erkenntnis durchsetzen, dass es für Portugal im nächsten Jahr unmöglich wird, weitere Bonds zu emittieren. Und dann werden wohl auch die Gespräche über ein neues Rettungspaket beginnen.“
Auch für Michael Cirami, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter Eaton Vance, steht Portugal mitten in der Schusslinie. Dabei sei unerheblich, ob sich Griechenland mit seinen privaten Gläubigern über einen Schuldenschnitt einigen könne oder nicht. Die entsprechende Vereinbarung soll Ende der Woche stehen.
Russ Koesterich, Chef-Investmentstratege der BlackRock-Sparte iShares, sieht Portugal in einer „Zwischenstellung zwischen Italien und Spanien auf der einen und Griechenland auf der anderen Seite“. Die portugiesische Regierung habe zwar Reformen angestoßen. „Die Lohnstückkosten müssen aber deutlich sinken, damit die Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig wird“, fügt Koesterich hinzu. Die große Frage sei nun, ob letzteres durchsetzbar sei.
Das Misstrauen der Anleger in die Zahlungsfähigkeit Portugals lässt sich unter anderem an den Anleihe-Renditen ablesen. In den vergangenen Wochen stiegen jene der richtungsweisenden zehnjährigen Papiere um vier volle Punkte, während die Renditen für die vergleichbaren Bonds aus Italien, Spanien oder Griechenland zurückgingen.
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