Namensänderung Mazedonien offiziell zu Nordmazedonien umbenannt

Die Namensänderung sei nach der Übereinkunft im Namensstreit mit Griechenland nun offiziell vollzogen, teilte die Regierung in Skopje am Dienstag mit.
Skopje Mazedonien hat einen Schlussstrich unter seinen jahrzehntelangen Namensstreit mit Griechenland gesetzt und sich in Nordmazedonien umbenannt. Nach dem Austausch letzter diplomatischer Noten mit Griechenland heiße das Land ab sofort Republik Nordmazedonien, sagte Außenminister Nikola Dimitrov am Dienstag. Die frühere jugoslawische Teilrepublik setzte damit ein Abkommen mit ihrem südlichen Nachbarn vom vergangenen Sommer um.
Die beiden Staaten hatten sich im vergangenen Jahr nach fast 30 Jahren Streit auf die Namensänderung geeinigt. Im Gegenzug gab Griechenland seinen Widerstand gegen die Aufnahme Mazedoniens in die Nato und die EU auf.
Vergangene Woche wurde das Beitrittsprotokoll für die Mitgliedschaft Nordmazedoniens in das Militärbündnis unterzeichnet und zwei Tage später bereits vom griechischen Parlament ratifiziert. Unter seinem neuen Namen wird Mazedonien der Nato dann voraussichtlich Ende 2019 oder Anfang 2020 als 30. Bündnisstaat beitreten.
Grund für den Namensstreit war, dass es im Norden Griechenlands auch eine Provinz mit dem Namen Mazedonien gibt. Sie grenzt direkt an die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, die seit ihrer Unabhängigkeit 1991 diesen Namen für sich beanspruchte.
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„Möge der heutige Tag der Beginn einer langen Freundschaft zwischen Griechenland und Nordmazedonien sein“, twitterte Dimitrov. „Wir können unsere Vergangenheit nicht ändern, aber wir können und werden unsere Zukunft der Freundschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit gestalten.“
Sein Stellvertreter Andrej Zernovski sagte dem Fernsehsender Telma, die Behörden würden in den kommenden drei Tagen die Straßenschilder an Grenzübergängen, Flughäfen und Zollstellen austauschen. Binnen vier Monaten werde es neue Autonummernschilder mit der neuen Abkürzung NMK geben. Bis Ende des Jahres sollten neue Reisepässe herauskommen.
Kurz vor der offiziellen Umbenennung hisste Mazedonien am Dienstag die Nato-Flagge auf seinem wichtigsten Regierungsgebäude. Ministerpräsident Zoran Zaev sagte während einer Zeremonie, sein Land habe das historische Ziel erreicht, in die Nato aufgenommen zu werden.
Zaev und sein griechischer Kollege Alexis Tsipras waren große politische Risiken eingegangen, um das Abkommen durchzusetzen. So hatte Zaev bei einer Volksabstimmung über die Namensänderung im vergangenen Herbst das Quorum verfehlt, setzte die Verfassungsänderung aber schließlich im Parlament durch. In Griechenland platzte wegen des Streits um das Abkommen Tsipras' Regierungskoalition. Er arbeitet seither mit einer Minderheitsregierung.
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