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Neue Reisebeschränkungen Corona-Infektionen in Griechenland auf neuem Höchststand

Die Regierung in Athen verzeichnet einen „gefährlichen Anstieg“ der Zahlen. Das hat nun konkrete Auswirkungen auf Einreisende und Touristen.
11.08.2020 - 08:50 Uhr Kommentieren
Die beliebten Reiseziele im Land werden nun strenger reguliert. Quelle: dpa
An einem Strand südlich von Athen stehen Sonnenschirme für Strandbesucher bereit

Die beliebten Reiseziele im Land werden nun strenger reguliert.

(Foto: dpa)

Athen 481 neue Infektionen mit Covid-19 meldeten die griechischen Behörden in den vergangenen drei Tagen – fast so viele wie im ganzen Monat Juni. Am Montag gab es 126 neue Fälle, am Sonntag waren es sogar 203 – die höchste an einem Tag festgestellte Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen am 26. Februar. Damals wurde in Griechenland die erste Covid-Infektion registriert.

Als Reaktion auf den Anstieg erlässt die Regierung neue Beschränkungen. Sie treffen auch Touristen. Ab 17. August müssen Passagiere aus Schweden, Tschechien, Belgien, Spanien und den Niederlanden bei der Einreise an den griechischen Flughäfen einen negativen Covid-19-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist. An den Landesgrenzen gilt diese Vorschrift generell für Reisende aus allen Staaten.

Wer Partys feiern will, ist dann ab sofort in Griechenland an der falschen Adresse: Ab Dienstag müssen Restaurants, Cafés und Bars in zahlreichen Touristengebieten um Mitternacht schließen. Dazu gehören die Inseln Mykonos, Paros, Santorin, Rhodos, Kos, Zakynthos und Korfu sowie die nordgriechische Halbinsel Chalkidiki. Die für den 5. bis 13. September geplante Handelsmesse in Thessaloniki wird abgesagt.

Gesundheitsminister Vasilis Kikilias sprach am Montag von einem „gefährlichen Anstieg“ der Infektionen. Er appellierte an jene Bürger, die bisher die Abstandsregeln und Hygieneprotokolle wie das Tragen von Masken nicht einhalten, „sich ihrer Verantwortung für die eigene Gesundheit, die Risikogruppen und die übrigen Mitbürger bewusst zu werden“.

Bis zu 170.000 Infizierte bis Jahresende

In der ersten Augustwoche registrierten die Behörden mehr als dreimal so viele Infektionen wie im gesamten Monat Mai. Der starke Anstieg ist nach Einschätzung der meisten Fachleute vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Menschen unvorsichtig geworden sind. Das gilt offenbar vor allem für die Jüngeren. Mehr als die Hälfte der neu gemeldeten Infektionen entfällt auf die Altersgruppe der 18- bis 39-Jährigen.

Für Beunruhigung sorgt eine am Montag veröffentlichte Studie der Aristoteles-Universität Thessaloniki. Danach könnte die Zahl der Infizierten von heute 5623 bis zum Jahresende auf fast 170.000 ansteigen, wenn sich der gegenwärtige Trend fortsetzt.

Bei den Todesopfern erwarten die Verfasser der Studie einen Anstieg von heute 212 auf 4471 bis zum Jahresende. Auch das griechische Gesundheitssystem, das bisher mit der Pandemie gut fertig wird, steht vor großen Herausforderungen.

Bis zum Jahresende will Gesundheitsminister Kikilias den Bestand an Intensivbetten auf 1200 ausbauen. Aber ob das reicht, ist fraglich. Die Studie der Aristoteles-Universität rechnet für das Jahresende mit einem Bedarf von fast 2000 Intensivbetten, wenn keine neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie getroffen werden.

Erste Ausgehverbote

Die Verfasser der Studie empfehlen eine generelle Maskenpflicht außerhalb der eigenen Wohnung und die Einhaltung strikter Abstandsregeln. So sollen öffentliche Verkehrsmittel nur zu 50 Prozent ihrer Kapazität genutzt werden. Für die Privatwirtschaft und den öffentlichen Dienst fordern die Wissenschaftler Arbeit aus dem Homeoffice, wo immer möglich. Außerdem sprechen sie sich für örtliche Lockdowns in besonders belasteten Regionen aus.

Ein solcher Lockdown gilt bereits auf der kleinen Insel Poros bei Athen, wo seit Freitag mindestens 30 Infektionen festgestellt wurden. Auf der Insel herrscht nun ein Ausgehverbot zwischen 23 und sieben Uhr. Öffentliche Veranstaltungen und Wochenmärkte sind verboten, es gilt eine allgemeine Maskenpflicht. Versammlungen von mehr als neun Personen in der Öffentlichkeit und in Privatwohnungen sind untersagt.

Als einen möglichen Infektionsherd haben die Gesundheitsbehörden Poolpartys ausgemacht, die ein örtliches Hotel jeden Mittwoch für Jugendliche veranstaltete. Die Festivitäten in dem auch bei deutschen Gästen beliebten Hotel fanden sinnigerweise unter dem Titel „Corona-Party“ statt.

Mehr: Griechenland öffnet Häfen für Kreuzfahrtschiffe – doch die Reedereien zögern.

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