Neuer EU-Vorstoß Brüssel greift ins Insolvenzrecht ein

Die EU will Firmenpleiten anders regeln – das stößt in Deutschland auf wenig Gegenliebe.
Berlin Mit Solarworld, Air Berlin, Beate Uhse oder der Reederei Rickmers gab es 2017 wieder aufsehenerregende Großinsolvenzen in Deutschland. Zwar ist die Zahl der Firmenpleiten mit rund 20 000 Fällen weiter rückläufig. Insgesamt gingen laut Wirtschaftsauskunftei Creditreform aber fast 200 000 Arbeitsplätze verloren oder waren gefährdet. Die Gläubiger blieben auf einem finanziellen Schaden von geschätzten 26,6 Milliarden Euro sitzen. Wäre es also besser, wenn es gar nicht erst zu einer Unternehmensinsolvenz käme? Zumindest in Brüssel wird eifrig an einem einheitlichen vorinsolvenzlichen Sanierungsverfahren gebastelt.
Doch die zuständige Berichterstatterin im Europäischen Parlament, die deutsche CSU-Politikerin Angelika Niebler, schlägt Alarm. Selbst nach zahlreichen Änderungsanträgen sieht sie noch immer große Gefahren für die Wirtschaft. „Das Ziel ist richtig, finanziell angeschlagenen Unternehmen mit tragfähigem Geschäftsmodell eine frühzeitige Restrukturierung zu ermöglichen“, sagte Niebler dem Handelsblatt. „Doch noch immer gibt es für Gläubiger und Zulieferer zu wenig Schutz.“
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