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Nordkorea Kim Jong Un kämpft um die Macht

Im diktatorischen Retro-Look marschiert Kim Jong Un in den Fußstapfen seines Großvaters und rückt nun zum Oberkommandierenden auf. Aber anders als seine Vorgänger muss der 29-jährige Marschall Nordkoreas Macht teilen.
18.07.2012 - 11:18 Uhr Kommentieren

Kim Jong Un nun auch Chef der Armee

Tokio In einem Alter, in dem seine Altersgenossen bei der Bundeswehr noch durch den Staub in Afghanistan robben, darf Nordkoreas Führer Kim Jong Un schon Schlachtpläne schmieden. Das Regime der ostasiatischen Familiendiktatur hat den vermutlich 29 Jahre jungen Führer des Landes am Mittwoch offiziell zum Marschall ernannt. Schon sein im Dezember 2011 verstorbener Vater Kim Jong Il hatte dieses Amt inne. Kim übernimmt damit nach seinem Amtsantritt Anfang des Jahres nach außen endgültig die Führung des Militärs.

Mit der Beförderung endet ein Austausch der Armeeführung, der diese Woche wilde Spekulationen über den Zustand von Kims Regime ausgelöst hatte. Am Montag hatten nordkoreanische Medien überraschend berichtet, dass Vize-Marschall Ri Yong-ho, ein Weggefährte von Kims Vater, wegen einer Krankheit des Amtes enthoben worden sei. Gestern wurde General Hyon Yong Chol zu seinem Nachfolger ernannt.

Die Fachwelt rätselt seither weiter über die wahren Motive. „Auf den ersten Blick scheint der Personalwechsel wie ein Standardverfahren der Machtübernahme in rauen Diktaturen zu sein“, sagt Robert Dujarric, Ostasien-Experte der japanischen Niederlassung der Temple-Universität in Tokio. Der neue Führer halftere einen Top-Kader ab oder ermorde gar ihn oder seine Familie, um zu zeigen, dass er der neue Boss sei. Aber vielleicht sei Ri wirklich krank. Oder er ziehe nun im Hintergrund die Fäden. „Die ehrliche Antwort ist: Wir wissen nicht genau, was im Inneren vor sich geht“, sagt Dujarric.

Nordkorea ist wie eine fest verschlossene Kiste. Über das Leben der Menschen und erst recht die Vorgänge in den Machtzirkeln der Arbeiterpartei und des Militärs ist weit weniger bekannt als über Russlands zu Zeiten des kalten Krieges. Zu sehr hat das Regime der Familie Kim das Land seit der Gründung vor mehr als 60 Jahren von der Außenwelt abgeschlossen. Und über den jungen Kim und seine Meinungen und Motive wissen selbst intime Kenner des Nordens weniger als über seinen Vater, als der 1994 an die Macht kam.

Brisante Unsicherheit
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