Griechenland steht auch fünf Jahre nach den ersten Kredithilfen vor einem Berg von Schwierigkeiten. Seit nunmehr anderthalb Monaten regiert die Links-rechts-Regierung in Athen. Die Liste an Fallstricken und Problemen ist indes lang. (Quelle: dpa)
Der Regierung geht das Geld aus. Sie kratzt die letzten Mittel zusammen, selbst die Rentenkassen werden angezapft. Im März muss Griechenland noch Verpflichtungen von rund sieben Milliarden Euro erfüllen. Ein Kassensturz soll Klarheit bringen – das verlangen die Geldgeber.
Dem linken Ministerpräsidenten Alexis Tsipras läuft die Zeit davon. Bis April soll die Regierung den Geldgebern eine tragfähige Liste von Reformen und Einsparungen vorlegen, bevor weitere Kredithilfen fließen. Diese werden längerfristig aber nicht reichen, es müssen neue Schuldenlösungen oder Konzepte her.
Der neue Finanzminister Yanis Varoufakis liefert sich nicht nur mit den Kreditgebern, allen voran Deutschland, ideologische Gefechte, er stellt auch immer wieder die Europäische Zentralbank an den Pranger. Griechenland hängt jedoch am Tropf der EZB, der Hüterin des Euro.
Wie schwierig es für die Regierung ist, die Kassen aufzufüllen, zeigen ihre jüngsten Reformvorschläge. Die Mentalität der Steuerverweigerung sitze so tief, dass Hausfrauen, Studenten oder auch Touristen als Amateur-Steuerfahnder eingesetzt werden sollen.
Zwar steht die Mehrheit der Griechen jüngsten Umfragen zufolge weiter hinter der Regierung. Doch die Sorge vor der unsicheren Zukunft hat viele Griechen veranlasst, Gelder in Milliardenhöhe von ihren Konten abzuziehen. Das verlorene Vertrauen im In- und Ausland zurückzugewinnen, ist eines der größten Probleme.
Tsipras will nach eigenem Bekunden keinen Euro-Austritt („Grexit“), denn die Folgen sind unabsehbar. Ein versehentliches Herausfallen aus dem Euro („Graccident“) wird von Ökonomen nicht ausgeschlossen – wenn die Verhandlungen mit den Euro-Partnern scheitern, Chaos ausbricht, die Griechen ihre Konten plündern, Renten und Gehälter nicht mehr gezahlt werden. Dann, so das angenommene Szenario, wäre Athen zahlungsunfähig und müsste sein Heil in einer neuen Drachme suchen.
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Kann eine Währung einen Staat wirklich dauerhaft retten? Ich zweifle daran. Vielmehr braucht Griechenland ein neues Geschäftsmodell, denn ohne Einnahmen ist das Reduzieren von Ausgaben zwecklos. Zu "Griechenlands Turnaround": http://blog.projektmensch.com/2011/12/02/griechenlands-turnaround/
wer sagt das? Sie?
Haben Sie schon mal davon gehört, dass die Notenbank die Zinsen festlegt und unbegrenzt Staatsanleihen kaufen kann. Das das am Ende nicht gut gehen kann ist mir klar. Schuld an der Misere ist aber nicht die EZB, sondern die Politiker.
Kurzum: Eine unverantwortliche, schädliche Politik, die unsere und die EU-"Volksvertreter" gewollt oder nicht, verursachen !
Es ist nicht nur Griechenland, siehe u.a. Frankreichs Zinspolitik, die Frau Merkel & Co. anrichten !
Ich sehe in Zukunft keine blühende Landschaften, nur eine EUROPAfeindliche Politik !
Wiedermal durch einen parasitären, kranken Lobbyismus verursacht, incl, unseriöse, verlogene Volksvertreter, nicht alle aber zu viele !
>> Die Welt wird nicht bedroht von Menschen die BÖSE sind, sondern von Menschen die das BÖSE zulassen <<
@Herr Tobias Herzig
Bei einer Staatsverschuldung D von 500% des Bip wäre umgehend Schluß mit lustig. Weil Sie bei dem Rating niemanden finden würden, der D auch nur einen Cent leiht. Die Ausfallquote läge bei 100%. Wer kann Ihnen garantiern, daß die Zinsen für alle Ewigkeiten bei Null bleiben.
Ach ja, Sie als Anti Grexit Verfechter dem Michel erklären, warum es für den deutschen Steuerzahler billiger und sicherer wird, wenn man in GR noch so etliche Milliaren reinpumpt.
Schönen Abend noch.
Die Wiedereinführung der Drachme rettet Griechenland niemals mehr!
Griechenland hat im März 2015 nicht genug Steuereinnahmen, um einen Haushalt zu fixieren. Es werden mindestens 12 Milliarden Euro Haushalthilfen benötigen . Wie sollte das mit einer Drachme ohne EU Hilfen besser sein? Mit Einführung der Drachme würden sämtliche Altschulden sofort fällig, oder nicht? Jeder denkt nur an die Ausgabe des Papiergeldes Drachme von den Banken. Das ist leicht und gar nicht teuer. Welche Änderungen sich im europäischen Vertragswerk ergeben bleibt ohne jede Betrachtung. Griechenland führt die Drachme ein und 28 Staaten der Europäischen Union müssen neue Verträge bliateral abschließen. Soweit die griechische Wirtschaft von EU Importen abhängig ist, sind die über Nacht unbezahlbar. Hat das gar keine Bedeutung für die Wirtschaftspartner in der EU?
Wer glaubt, dass die Drachme Griechenland helfen könnte hat von Ökonomie überhaupt nichts verstanden. Die Drachme bringt den Griechen ein Wirtschaftsniveau wie Rumänien oder die Ukraine. Haben das die Befürworter wirklich vor? Von so einem Rückschlag würde sich GR in 20 Jahren nicht erholen. Dabei sind sicherheitspolitische Bedenken dieses Natomitgliedes noch nicht berücksichtigt. Die Stabilisierung Griechenlands wird vielleicht noch 100 Mrd. Euro kosten. Damit diese Milliarden nicht wieder privatisiert und nach Europa transferiert werden, darüber muss in Brüssel verhandelt werden. Weil man GR in der Eurozone halten will, kann man die Griechen zur Vernunft bringen. Wer soll das schon verstehen können?
@ Yoski
die Staatsverschuldung kann in Deutschland auch problemlos bei 500 % liegen, anstatt wie aktuell bei ca. 80 %. Voraussetzung ist, dass die Zinsen bei nahe null liegen. Wir müssen auf den Zusammenbruch des Kartenhauses also noch ein wenig warten, vorausgesetzt Griechenland bleibt drin.
"Dann fällt das Ganze Kartenhaus"
Das Kartenhaus faellt frueher oder spaeter so oder so zusammen, mit oder ohne Grexit. Auch in Japan hat sich die Lage dramatisch zugespitzt, nur berichtet darueber in Deutschland niemand. Alles was unter "Euro-Rettung" laueft ist nichts weiter als Insolvenzverschleppung und je laenger verschleppt wird je teurer wird es am Ende. Deshalb ist das im Privaten auch strafbar.
Die Einführung einer Parallel-oder Zweitwährung hat schon der verstorbene hochkompetente Geld-und Währungsexperte Wilhelm Hankel in seinem Buch "Die Eurobombe wird entschärft" vorgeschlagen.
Seinerzeti, also im vergangenen Jahr, wurde das letzte Buch des Herrn Hankel, das auch sein währungspolitisches Vermächtnis in Hinblick auf den Euro war und ist nicht zur Kenntnis genommen.
Aber egal, der Mann hatte Recht und wird Recht behalten!
Seit 2010 nur Zeit geschunden!
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Das nun eingetretene griechische Enddrama wurde bereits
2010 in den Medien ausführlich beschrieben, wobei allen War-
nungen zum Trotz weiterhin die Schulden- mit Schuldenbe-
kämpfung der EZB fortgesetzt wurde, wobei es jetzt keiner
großen Phantasie mehr bedarf, um sich auszurechnen, wie
das Ganze mit dem 'QE' der EZB für die PIIGS+F+Z Staaten
und der cash cow Deutschland enden wird!
Schuld, dass die Griechen im Euro sind, träge der Dicke aus Oggersheim. Wer hat ihn gewählt? Die Mehrheit der Deutschen. Wenn ich meine Frau loswerden will, wird das auch teuer. Darüber muss ich mir vor der Hochzeit im klaren sein. Darüber hinaus habe ich folgende Fragen an den ach so schlauen Prof. (Un) Sinn.
Wer übernimmt das Risiko Dominoeffekt eines Griechenland Austritts? Lehman pleite gehen zu lassen, war ja angeblich auch kein Problem und kalkulierbar. Die Lehman-Pleite ist aus meiner Sicht ein Witz gegen den Griechenland Austritt. Was passiert, wenn dann alle Portugiesen, Spanier und Italiener ihre Konten leer räumen. Dann fällt das Ganze Kartenhaus.