Österreich Wahltriumph im Burgenland: Doskozil wird zum Hoffnungsträger der kriselnden SPÖ

Der Wahlsieg im Burgenland gibt der kriselnden SPÖ neues Selbstvertrauen.
Wien Auch Sozialdemokraten können in Österreich wieder siegen. Im Burgenland holte Hans Peter Doskozil bei den Landtagswahlen die absolute Mehrheit für die SPÖ. Damit wird der Ministerpräsident (Landeshauptmann) in Ost-Österreich zum neuen Hoffnungsträger der Sozialdemokraten in der Alpenrepublik, die sich seit ihren herben Wahlniederlagen im vergangenen Jahr in einer tiefen Krise befindet.
Bei den Landtagswahlen holte die SPÖ 49,9 Prozent. Das entspricht einem Plus von acht Prozent. Der bisherige Koalitionspartner der Sozialdemokraten, die rechtspopulistische FPÖ, stürzte hingegen ab. Die frühere Haider-Partei verlor rund ein Drittel ihrer Stimmen und erreichte nur noch 9,8 Prozent.
Doskozil ist heute der populärste Sozialdemokrat in Österreich. Er hatte sich 2015 bei der Aufnahme von Tausenden von Flüchtlingen, die von Ungarn durch das Burgenland in Richtung Westen zogen, einen Namen gemacht. Auch als späterer Verteidigungsminister in der rot-schwarzen Bundesregierung bewies er Selbstbewusstsein, als er wegen eines fragwürdigen Eurofighter-Geschäfts Anzeige gegen den Konzern Airbus erstattete.
Im Februar vergangenen Jahres wurde er Ministerpräsident (Landeshauptmann) des Burgenlands. Mit seiner Bescheidenheit im Auftritt, seinen klaren Positionen und seinen politischen Pragmatismus schaffte es der Jurist, sich die Sympathie vieler Bürger zu sichern.
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In der Migrationspolitik fährt er hingegen eine harte Linie. Der österreichische Politikberater Thomas Hofer warf Doskozil daher eine „Mischung aus Rechts- und Linkspopulismus“ vor. Der alte und neue burgenländische Ministerpräsident ist hart im Nehmen. Bereits seit 2018 kämpft er mit seinen Stimmbändern. Demnächst muss sich Doskozil einer weiteren Operation unterziehen.
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