Als Steueroasen werden Länder bezeichnet, die keine oder nur sehr niedrige Steuern auf Einkommen oder Vermögen erheben - und Anlegern Anonymität und Diskretion versprechen. Besonders für Anleger, die in ihrem Heimatland höhere Steuersätze zahlen müssten, sind Steueroasen attraktiv. Die Staaten sind oft klein und wohlhabend, werden meist von stabilen Regierungen geführt und bemühen sich häufig um Investitionen aus dem Ausland. Außerdem garantieren sie Rechtssicherheit und wahren das Bankengeheimnis.
Vielfach geht es um autonome Inselstaaten, weshalb häufig von „Offshore-Leaks“ die Rede ist. In Berichten werden etwa die Britischen Jungferninseln und Kaimaninseln in der Karibik, im Südpazifik die Cookinseln und Samoa, die im Indischen Ozean gelegenen Seychellen und das zu Malaysia gehörende Eiland Labuan sowie Hongkong, Singapur und Panama genannt. Aber auch auf dem Festland, etwa in Luxemburg, soll schon Geld versteckt worden sein.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für diese Geschäfte ist Verschwiegenheit. Viele Steueroasen werben im Internet mit dieser Diskretion und locken so Anleger an, die ihr Kapital vor dem heimischen Fiskus verstecken wollen. Sie gründen oder kaufen für ihre Auslandsgeschäfte beispielsweise Tochterunternehmen, deren Gewinne im Niedrigsteuerland gehalten und wieder investiert werden. Oft erschweren komplexe Unternehmensgliederungen den Behörden die Ermittlungen.
Nach Schätzungen der Deutschen Steuergewerkschaft (DStG) umfasst das weltweite Hinterziehungsvolumen allein für deutsche Steuerhinterzieher mehrere hundert Milliarden Euro. Hiervon dürfte laut DStG ein nicht beträchtlicher Teil auf die Schweiz entfallen. Nach einer im Jahr 2012 veröffentlichten Studie verstecken Superreiche weltweit mindestens 21 Billionen US-Dollar (17 Billionen Euro) in Steueroasen, um dem Fiskus zu entgehen.
Nicht alle Methoden, die deutschen Steuerbehörden zu umgehen, sind illegal. Wer etwa seinen Wohnsitz ins Ausland verlegt, kann privates Einkommen in ein ausländisches Niedrigsteuerland verlagern, ohne sich strafbar zu machen. Strafbar macht sich aber, wer dem Finanzamt seine Geldanlagen in Überseegebieten verschweigt, seinen Wohnsitz aber in Deutschland hat und dort auch sein Einkommen versteuern müsste. International tätige Konzerne können ihre Gewinne durchaus legal auf die Tochterunternehmen verteilen, so dass ein möglichst geringes Steueraufkommen anfällt.
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Herr Stoiber, Sie sprechen eine andere Sprache und Ihre Wahrnehmung ist verzerrt. Wir Deutschen gehören in der Tat (natürlich immer im statistischen Durchschnitt gesehen) zu den reichsten Nationen der Welt. Ein Harz IV Satz würde die Überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Asiens und Afrikas, ja sogar Lateinamerikas traumhaft vorkommen. Wenn Sie mal nach Cuba, Argentinien oder Mexico reisen lernen Sie schnell Demut ob der Armut die dort herrscht. Daher sind diese Zahlen definitiv repräsentativ.
Dann nennen Sie doch mal eine Quelle. Wenn ich nach "income world" google, erhalte ich jede Menge Ergebnisse in derselben Größenordnung; z. B. http://www.dailymail.co.uk/news/article-2082385/We-1--You-need-34k-income-global-elite--half-worlds-richest-live-U-S.html
Natürlich können Sie gern neidisch auf Ihren deutschen Nachbarn sein. Das ändert aber nichts daran, dass es Ihnen besser geht als vielen afrikanischen Dörfern zusammen...
Die verzerrte Wahrnehmung hatte ich vermutet.
Die von Ihnen referenzierte Quelle weist ein Jahreseinkommen von 12000 EURO (1000/Monat) als Mitglied der reichsten 11,4% der Weltbevölkerung aus.
Was für eine Quelle!
Für einen Deutschen, darf ich Ihnen sagen, sprechen Sie damit eine andere Sprache!
Sie haben eine verzerrte Wahrnehmung. Es reicht ein Einkommen von 6000€, um zu den 20% der reichsten Menschen der Welt zu gehören. Selbst bei einem Hartz4-Regelsatz von 399€ gehört man zu den reichsten 24% der Welt! https://www.givingwhatwecan.org/get-involved/how-rich-am-i
Ihr Wahrnehmung "...dass die meisten Deutschen zu den 20% der reichsten Menschen auf der Welt gehören..." ist als Ironie zum Gesamtzustand D sicherlich erlaubt.
Sollte dies ernst gemeint sein, zweifele ich an Ihrer oder meiner Wahrnehmung!
So amüsant ist das leider nicht. Das was hier mit Pegida, Ocupy usw. entstanden ist, entsteht auch global. Da dort die Unterschiede viel gewaltiger sind, sind auch die Protestbewegungen viel gewaltiger.
Das nennt sich dann IS, AlQuaida u.a..
Warum entstand die Piraterie am Hon von Afrika? Nachdem die Fangflotten der westlichen Welt das Meer dort leergefischt hatten, war die Lebensgrundlage der Fischer dort verschwunden. Die Fischer hatten keine Lebensgrundlage mehr. Damit haben kriminelle viel Nährboden!
Kein Friede auf Erden ohne Gerechtigkeit in der Welt !
Ich finde die Diskussion hier äußerst amüsant. Im Artikel wird über die reichsten 20% der Welt gesprochen und ihr nehmt das als Argument für Pegida?! Ich würde mal mutmaßen, dass die meisten Deutschen zu den 20% der reichsten Menschen auf der Welt gehören und damit eine "Armutsschere" in Deutschland nicht erklärbar ist...
"Unsere Zonenwachtel hat sich schnell an Limousinen, Suiten und staatliches Dienstpersonal gewöhnt. "
Das sind peanuts!
Sehen sie sich mal die Reichen an! Dort versickert abartig viel!
Das Problem ist, das es den Bürgern, die alles erarbeiten immer schlechter geht, währen die Reichen verfetten. Besitz muß über Vermögens- und Erbschaftssteuern viel höher besteuert werden. Ist z.B.in UK auch höher!
Diese Schere zwischen Arm un dreich ist die Ursache der Protestbewegungen wie Pegida. Solange sie sich gegen Schwache wenden, wie hier gegen den Islam, gegen Ausländer ist es für die machthaber wenig kritisch - beherrschba.
Aber wenn sie sich wie die Occupy-bewegung direkt gegen die Reichen wenden, wirds für die reichen und ihre Regierungsmarionetten gefährlich!
Interessant waren an der Studie über Pegida die Gründe der Teilnehmer für ihr Kommen: Wut über Politik 53%; Ablehnung gegen Ausländer nur 15%!