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Pandemie Im Bunker: Israel übt Corona-Krisenszenario

Die aktuelle Coronalage im Land hat sich beruhigt – dennoch probt das Land für den Ernstfall. Ein Kriegsspiel soll die Schwachstellen im Umgang mit der Krisenbewältigung aufdecken.
11.11.2021 - 16:08 Uhr Kommentieren
Die Zahl der aktiven Covid-19-Fälle im Land ist auf 6450 gesunken, nachdem sie mehr als drei Monate lang bei über 10.000 gelegen hatte. Quelle: imago images/ZUMA Wire
Menschen in Jerusalem

Die Zahl der aktiven Covid-19-Fälle im Land ist auf 6450 gesunken, nachdem sie mehr als drei Monate lang bei über 10.000 gelegen hatte.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Jerusalem Die Katastrophenübung in einem nuklearsicheren Bunker leitete Israels Premierminister Naftali Bennett persönlich. Das Land hat am heutigen Donnerstag den Covid-Katastrophenfall durchgespielt. Dieser würde mit dem Auftreten eines neuen Coronastamms, der gefährlicher und tödlicher als die Delta-Variante wäre, eintreten.

Die Übung, die wie ein Kriegsspiel angelegt ist, soll Schwachstellen bei der Bewältigung einer neuen Welle aufdecken. Es handele sich um die weltweit erste nationale Covidübung, heißt es in Jerusalem. Bei der Simulation waren auf höchster Ebene alle Ministerien beteiligt, zudem der Leiter des nationalen Coronavirus-Projekts, Vertreter des Nationalen Sicherheitsrats sowie der Armee und des Zivilschutzes.

Die Übung fand im nuklearsicheren Jerusalemer National Management Center statt, einem unterirdisch angelegten Bunker, der aus einem Science-Fiction-Film stammen könnte. Er dient als extrem sicherer Kommando-Kontrollstandort für Topbeamte und war bereits zur Koordinierung der ersten Reaktionen auf das Coronavirus im März 2020 genutzt worden.

Derzeit sei Israel zwar in einer „hervorragenden Situation“, sagte Premier Bennett. Die vierte Welle sei ausgestanden. Gleichzeitig schaue Israel aber „immer nach vorn“ und bereite sich auf die Fortsetzung der Kampagne vor. „Wir müssen uns auf jedes Szenario vorbereiten“, so Bennett.

Im Vordergrund des Drills stand die Koordination der verschiedenen Ämter und Armeeeinheiten. Die Übung umfasste mehrere Aspekte. Es galt zum Beispiel abzuklären, ob und wie Versammlungen oder die Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden dürfen, wie der Impfschutz überprüft werden könne, wie Quarantänen durchgesetzt werden können, welche Bestimmungen im Luftverkehr gelten sollen oder wie auf den Diskurs im Internet zu reagieren sei.

Die Übung in dem Bunker wurde unter der Leitung des Premiers durchgeführt. Quelle: AP
Naftali Bennett

Die Übung in dem Bunker wurde unter der Leitung des Premiers durchgeführt.

(Foto: AP)

Die Ergebnisse der Übung sollen mit ausländischen Partnern geteilt werden. Israel führt jedes Jahr nationale Sicherheitsübungen für seine Bevölkerung durch, um sich auf militärische Kriegsszenarien oder Naturkatastrophen vorzubereiten.

Inzwischen hat das Gesundheitsministerium beschlossen, dass sich auch Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren impfen lassen dürfen. Medienberichten zufolge werden die ersten Lieferungen der kindgerechten Impfstoffe voraussichtlich nächste Woche in Israel eintreffen.

Experten gehen allerdings von einem langen Kampf aus, um die Eltern von der Ungefährlichkeit der Impfung zu überzeugen. In Israel wird die Impfung bereits für alle Personen ab dem zwölften Lebensjahr empfohlen.

Während in vielen Ländern Europas die vierte Welle angerollt ist, hat sich Israels Coronalage beruhigt. Noch diese Woche sollen Beschränkungen für Versammlungen im Freien und die Maskenpflicht bei Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen aufgehoben werden.

Die Zahl der aktiven Covid-19-Fälle im Land ist auf 6450 gesunken, nachdem sie mehr als drei Monate lang bei über 10.000 gelegen hatte. 40 Prozent der Einwohner haben bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten.

Daten des Gesundheitsministeriums zeigen auch, dass am vergangenen Dienstag 475 neue Fälle bestätigt wurden, während es vor fast zwei Monaten noch täglich zwischen 5000 und 6000 waren. 147 Menschen wurden in „ernstem Zustand“ ins Krankenhaus eingeliefert.

Mehr: Wie andere Länder die Pandemie besser managen

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