Parlamentswahl Der neue und alte Premierminister Australiens ist ein Meister der Parolen

Der Premierminister Australiens weiß, wie er sein Land gut verkauft – gegenüber Touristen wie auch Wählern.
Canberra „Ich habe immer an Wunder geglaubt.“ Mit diesen Worten begrüßte der australische Premierminister Scott Morrison am Samstagabend seine Parteianhänger. Kurz zuvor war klar geworden, dass seine konservative Koalitionsregierung die Wahl gewonnen und die sozialdemokratische Opposition sie verloren hatte – entgegen allen Prognosen.
Die Referenz zum Himmlischen ist kein Zufall: Der 51-Jährige bezeichnet sich als Christ und ist Mitglied der Pfingstgemeinde. Jeden Sonntag betet er in einer Freikirche in seiner Heimatstadt Sydney.
Morrison hat Wirtschaftsgeografie studiert, später fokussierte er sich aber auf das Marketing, seine Berufung. Er war und ist bis heute ein Meister der Parolen. Als Chef der Organisation Tourism New Zealand war er 1989 an der Schaffung des Slogans „100 % Pure New Zealand“ beteiligt, einem der erfolgreichsten und langlebigsten Werbesprüche der Welt.
Schon zu dieser Zeit war der Manager politisch in allem, was er tat. Der Neoliberale möchte mehr Freiheit für den Einzelnen und weniger staatliche Eingriffe. Er sagte einmal: „Meine Priorität ist es, jenen Leuten Steuererleichterungen zu geben, die arbeiten und Steuern bezahlen.“
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Seit Samstag ist Morrison nun für viele Australier ein Held. Für viele andere aber bleibt er ein Manipulator, der weiß, wie man gute Wahl- und Werbesprüche kreiert.
Mehr: Überraschend konnte Scott Morrison sein Amt behaupten und führt Australien weiterhin als Premierminister. Ein Umdenken im Klimaschutz wird es nicht geben.
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