Premium Politikwissenschaftler im Interview Herfried Münkler zum Afghanistan-Desaster: „Es gibt ein spezifisch deutsches Scheitern“

„Die Hoffnung der Europäer, ihre Interessen mit wirtschaftlicher Macht durchzusetzen, scheint sich nicht zu erfüllen.“
Berlin Herfried Münkler hat sich immer wieder mit Machtpolitik und militärischen Konflikten befasst. Die dramatischen Bilder dieser Woche aus Afghanistan haben den Berliner Politikwissenschaftler zwar erschüttert, aber nicht wirklich überrascht. Bereits im Mai hat er den Abzug des Westens aus Afghanistan nahezu prophetisch als „historische Zäsur“ bezeichnet.
Im Handelsblatt-Interview geht der 70-Jährige jetzt mit der deutschen Außenpolitik scharf ins Gericht: Die normative Aufrüstung des Afghanistan-Einsatzes – vom Brunnenbau bis zum Kampf für Frauenrechte – sei insbesondere ein deutsches Projekt gewesen. Damit sei man auf ganzer Linie gescheitert. Das Thema Werteexport habe sich erledigt: „Die regelbasierte Weltordnung kann man abschreiben.“
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