Für den linksliberalen Oppositionspolitiker stehen die Chancen nicht schlecht, im zweiten Anlauf Präsident des Landes zu werden. Der 64-Jährige konnte seine Führung in den letzten Umfragen vor der Wahl behaupten. Der frühere Menschenrechtsanwalt hatte die Wahl Ende 2012 gegen seine konservative Rivalin Park verloren. Moon ist ein Befürworter eines aktiven Annäherungskurses zur kommunistischen Führung in Nordkorea. Er betonte immer wieder, wie wichtig die Allianz Südkoreas mit den USA ist, kündigte aber auch für den Fall seines Siegs an, eine ausgeglichenere Beziehung zu Washington schaffen zu wollen. Moon will sich für eine gerechtere Verteilung des Wohlstands einsetzen.
Der Millionär, Arzt und frühere Software-Entwickler von der kleineren Volkspartei galt lange Zeit als politischer Shooting-Star. Der als gemäßigt geltende Ahn sagt, er wolle das Land einen, das von einer korrupten Elite von Politikern und Unternehmern geführt werde. Unter anderem will der 55-Jährige die großen Familienkonzerne reformieren. Er spricht sich grundsätzlich für die Aufnahme eines Dialogs mit Nordkorea aus, will aber an den harten Sanktionen gegen die Führung in Pjöngjang festhalten, um diese im Streit über ihr Atomprogramm zum Einlenken zu bewegen.
Die Ansichten des rechtskonservativen früheren Staatsanwalts zu Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik kommen denen von Park am nächsten. Hong geht für die Freiheitspartei Koreas ins Rennen. Der 62-Jährige steht hinter der umstrittenen Stationierung des neuen US-Raketenabwehrsystems THAAD in Südkorea, die unter Park beschlossen wurde. Auch steht er für eine harte Sanktionspolitik gegenüber Nordkorea.
Die Links-Abgeordnete der Partei der Gerechtigkeit und frühere Aktivistin für die Stärkung der Arbeitsrechte lag zuletzt in den Umfragen abgeschlagen hinter Moon, Ahn und Hong. Sim spricht sich für einen Dialog mit Nordkorea aus. Auch will die 58-Jährige die eingestellten wirtschaftlichen Kooperationsprojekte mit dem Nachbarland wieder in Gang bringen.
Der Ökonom und Mitte-Rechts-Abgeordnete der kleineren Bareun Partei setzt in seinen außen- und sicherheitspolitischen Ansichten auf eine starke Allianz mit den USA. Der 59-Jährige unterstützt wie Hong die Idee, wieder taktische Atomwaffen der USA nach Südkorea zu verlegen. Im Zentrum seiner Wirtschaftspolitik steht die Stärkung kleiner und mittelgroßer Unternehmen.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.