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Propaganda Serbische Medien schüren Kriegsangst

Es ist vom „dritten Balkankrieg“ die Rede, es werde „Blut fließen“ und die Region werde „in Flammen aufgehen“: Serbische Medien hetzen derzeit gegen das krisengeplagte Nachbarland Mazedonien.
19.05.2015 - 10:45 Uhr 1 Kommentar
1996 (hier ein Archivbild) wurde die serbische Tageszeitung Blic gegründet. Das Blatt rät dieser Tage Touristen, nicht durch Mazedonien zu fahren. Quelle: ap
Die serbische Zeitung Blic

1996 (hier ein Archivbild) wurde die serbische Tageszeitung Blic gegründet. Das Blatt rät dieser Tage Touristen, nicht durch Mazedonien zu fahren.

(Foto: ap)

Belgrad Seit der tiefen politischen Krise im benachbarten Mazedonien mit zuletzt Dutzenden Toten und Verhafteten überschlagen sich die Medien beim EU-Beitrittskandidaten Serbien mit Horrorszenarien. Die dort gezeichnete Bedrohungslage ohne einen Bezug zur realen Welt ist dazu geeignet, den Bürgern Angst und Schrecken einzujagen.

„Die Medien haben sich mit überzeugender Mehrheit der Täuschung, Hetze, Hassrede und der antialbanischen Propaganda verschrieben“, kritisierte der Analyst Nikola Samardzic vor kurzem in der Belgrader Zeitung „Danas“.

„Es droht der 3. Balkankrieg“ und „Die Albaner bereiten den totalen Krieg vor“, prangte in der letzten Woche auf dem Titel der Boulevardzeitung „Informer“: „Nach Mazedonien schaffen die Albaner Chaos in Serbien, der Serbenrepublik (in Bosnien) und in Montenegro“. „Der Höllenplan der Terroristen“ und „Es wird viel Blut fließen“, weiß das Boulevardblatt „Nase novine“. Die Medien zitierten Serbiens Innenminister Nebojsa Stefanovic: „Wir sind für den Krieg bereit“.

Dass nach den zweitägigen Kämpfen gegen bewaffnete Albaner in der mazedonischen Stadt Kumanovo noch überhaupt nicht klar ist, ob es sich um Söldner gehandelt hat, die auch Kontakt mit der innenpolitisch bedrängten Regierung in Skopje hatten, wird mit keinem Wort erwähnt. Auch dass Regierungsmitglieder mit den Bewaffneten verhandelten und der Geheimdienst seit Wochen in Kontakt mit ihnen stand, ist nicht der Rede wert.

Mit der angeblich konkreten Gefahr eines „Groß-Albaniens“ werden die Albaner einmal mehr verteufelt.

Die Regierungszeitung „Novosti“ machte den Lesern sogar weis, sie wisse genau, dass „in den nächsten 20 Tagen“ mit Angriffen „albanischer Kriegsveteranen“ auf Südserbien zu rechnen sei. Die Zeitung „Kurir“ wusste, dass „Einkaufszentren und (das Musikfestival) Egzit im Visier“ stehen: „Der Terrorismus droht, die Region in Flammen zu setzen“. Und wer steht hinter der Gewalt in Mazedonien? Der Kosovo-Spitzenpolitiker Ramush „Haradinaj hat mit Drogengeld die Terroristen bezahlt“.

Guerilla-Kämpfer mit Osterhasen-Masken
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1 Kommentar zu "Propaganda: Serbische Medien schüren Kriegsangst"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • EU-Beitrittskandidat Serbien ???? Makedonien ?? Kossovoalbaner ??

    Warum wurde dann von der USA/EU Jugoslavien zerteilt ???

    Wenn nun ALLE Republiken des jugosl.-Staatsverbandes in die selbe Gemeinschaft kommen sollen ??

    ALLE aus der Region kommend bestätigen, dass Albanien dort die Macht übernommen hat.
    Was will uns also dieser Beitrag sagen??

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