Puerto Rico droht die Staatspleite: Das Griechenland Lateinamerikas
Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
Puerto Rico droht die StaatspleiteDas Griechenland Lateinamerikas
Puerto Rico macht schlapp: Das US-Territorium verkündet den Zahlungsstopp – und will die Aufmerksamkeit der Amerikaner erregen. In Washington bleibt es aber ruhig. Droht der Karibikinsel ein Schuldendrama à la Athen?
In der Hauptstadt von Puerto Rico ist wenig los: Das US-Territorium ist von der Pleite bedroht.
(Foto: Reuters)
Washington Puerto Ricos finanzielle Nöte haben sich am Wochenende auf dramatische Weise verschärft. Die Regierung in San Juan hat am Samstag angekündigt, einen Zahlungstermin verstreichen zu lassen. Es bleibt jetzt eine letzte Gnadenfrist. Doch wenn die Märkte am Montag schließen, werden sie wahrscheinlich den Bankrott feststellen.
Puerto Rico – das ist eine eigentümliche Kombination aus Palmenstränden, Shoppingmalls, Rhythmen, Rum und Bauruinen. Die Wirtschaft steckt seit fast zehn Jahren in der Rezession. Wer kann, setzt sich aufs Festland ab. Das einzige, was auf Puerto Rico noch verlässlich wächst, ist der Schuldenberg.
Auf 72 Milliarden Dollar summiert sich die Last der Kredite. Die kleine Karibik-Insel, die an der Seite von Irland und Singapur in der Manege der Globalisierungstiger glänzen wollte, ist dabei, sich zu den weltgrößten Pleitestaaten zu gesellen, hinter Argentinien und Griechenland.
Diese Termine werden dieses Jahr für die US-Wirtschaft noch wichtig
Erste Veröffentlichung der Arbeitslosenzahlen des Jahres.
Das Handelsministerium veröffentlicht die erste Schätzung des US-Wirtschaftswachstums für das Gesamtjahr 2014.
Die Chefin der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, feiert ihr erstes Amtsjubiläum.
Bis dahin muss der Kongress die selbstgesteckte Schuldengrenze der USA erhöhen oder für einen weiteren Zeitraum aussetzen, damit die Regierung weiter ihre Rechnungen bezahlen kann.
Dritte und letzte Schätzung des US-Wirtschaftswachstums für das Gesamtjahr 2014.
Letzte Bekanntgabe der Inflationsrate vor einer möglicherweise entscheidenden Zinssitzung der Fed.
Die Fed könnte bei der Sitzung ihres Offenmarktausschusses die erste Zinserhöhungen seit 2006 ankündigen.
Die Regierung legt die US-Außenhandelsbilanz für 2014 vor.
Notenbanker aus aller Welt ziehen sich zu einem Gedankenaustausch im amerikanischen Jackson Hole (Wyoming) zurück.
Letzte Vorlage der US-Arbeitslosenzahlen in diesem Jahr
Letzte Schätzung des US-Wirtschaftswachstums im Jahr 2015
Wobei: Ein Staat ist Puerto Rico eigentlich nicht. Die Insel ist ein „Territorium“ der Vereinigten Staaten, teilautonom, aber weder souveräne Nation noch vollwertiger US-Bundesstaat, vielleicht am ehesten vergleichbar mit einem Indianerreservat. Halb Amerika, halb Armenhaus.
Top-Jobs des Tages
Jetzt die besten Jobs finden und per E-Mail benachrichtigt werden.
Und genau damit fangen die Probleme an. Puerto Rico fehlen die politischen Instrumentarien, um auf die Krise zu reagieren. Es hat keine Kontrolle über seine Währung, bezahlt wird mit dem Dollar. Und über wichtige wirtschaftspolitische Entscheidungen befindet Washington, das Puerto Rico wie einen verhaltensauffälligen Halbbruder behandelt, dessen Handynummer man blockiert hat.
Tristesse vom Tropenparadies
Bauruine in Puerto Rico: Das US-Territorium ist in Zahlungsnot geraten.
Möglich, dass sich das nun ändern wird. Der Zahlungsstopp ist eine Verzweiflungstat, die, so die Hoffnung in San Juan, nicht mehr ignoriert werden kann. „Unsere Regierung legt es offenbar darauf an, die Märkte zu beunruhigen und Ansteckungseffekte heraufzubeschwören, um Washington Aufmerksamkeit zu erhalten“, sagt Sergio Marxuach.
4 Kommentare zu "Puerto Rico droht die Staatspleite: Das Griechenland Lateinamerikas"
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Herr christian suennen
Die Klugmanns können da nichts machen, das Gebiet wird insolvent und aus Washington kommt nichts. So einfach geht das. Dann verhandelt man mit den Gläubigern und kommt zu einem Schuldenschnitt. Thats it.
Herr Carsten Hermes
Unklar ist, ob dem witzelnden Finanzminister klar ist, worauf er sich da einlassen würde. Der Flucht der Karibik ist mindestens so unheimlich wie das Schuldendrama an der Ägäis.
Ich vermute, dass es sich bei "Der Flucht der Karibik" um den "Fluch der Karibik" handeln soll.
locked...
Zitat: "Unklar ist, ob dem witzelnden Finanzminister klar ist, worauf er sich da einlassen würde. Der Flucht der Karibik ist mindestens so unheimlich wie das Schuldendrama an der Ägäis."
na, 72 Milliarden wären ja doch um einiges leichter stemmbar als Griechenlands 300 - 500 Milliarden...
Herr Jürgen Dannenberg
Wo sind denn jetzt all die Klugmanns und Konsorten?. Da können sie doch ihre amerikanischen Unsinn den sie für die Griechenland Gläubiger vorgesehen in Taten umsetzen. Nur zu.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Die Klugmanns können da nichts machen, das Gebiet wird insolvent und aus Washington kommt nichts. So einfach geht das. Dann verhandelt man mit den Gläubigern und kommt zu einem Schuldenschnitt. Thats it.
Unklar ist, ob dem witzelnden Finanzminister klar ist, worauf er sich da einlassen würde. Der Flucht der Karibik ist mindestens so unheimlich wie das Schuldendrama an der Ägäis.
Ich vermute, dass es sich bei "Der Flucht der Karibik" um den "Fluch der Karibik" handeln soll.
Zitat: "Unklar ist, ob dem witzelnden Finanzminister klar ist, worauf er sich da einlassen würde. Der Flucht der Karibik ist mindestens so unheimlich wie das Schuldendrama an der Ägäis."
na, 72 Milliarden wären ja doch um einiges leichter stemmbar als Griechenlands 300 - 500 Milliarden...
Wo sind denn jetzt all die Klugmanns und Konsorten?. Da können sie doch ihre amerikanischen Unsinn den sie für die Griechenland Gläubiger vorgesehen in Taten umsetzen. Nur zu.