Frankreich: Die Industriestaaten-Organisation OECD hat die Wachstumsprognose erst vorige Woche mehr als halbiert. 2014 wird das Bruttoinlandsprodukt demnach nur um 0,4 Prozent zulegen, nachdem im Frühjahr noch 0,9 Prozent vorausgesagt worden waren. Für kommendes Jahr wurde die Prognose von 1,5 auf 1,0 Prozent zurückgenommen.
Deutschland: Auch bei Europas Nummer eins hat die OECD den Daumen gesenkt. Für das laufende Jahr wurde die Prognose von 1,9 auf 1,5 Prozent zurückgenommen, für 2015 von 2,1 auf ebenfalls 1,5 Prozent.
Frankreich: Wegen der Konjunkturflaute leidet der Nachbar unter einer Rekordarbeitslosigkeit. Die EU-Kommission sagt für dieses Jahr einen Anstieg auf 10,4 Prozent voraus, 2015 soll es leicht nach unten gehen auf 10,2 Prozent. Das entspricht etwa dem Durchschnitt aller 28 EU-Staaten.
Deutschland: Hier ist die Arbeitslosenquote nur halb so hoch. Nach der Prognose der EU-Kommission wird sie in diesem Jahr auf 5,1 Prozent fallen und 2015 auf diesem Niveau verharren. Mit Österreich weist die Bundesrepublik damit die niedrigste Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone auf.
Frankreich: Erst 2017 will die Regierung die jährliche Neuverschuldung unter die in den EU-Verträgen erlaubte Höchstgrenze von drei Prozent im Verhältnis zur Wirtschaftskraft drücken. Eigentlich sollte das schon 2015 der Fall sein, doch sieht sich die Regierung in Paris wegen der schwachen Konjunktur dazu nicht in der Lage. Der Schuldenberg wird nach Prognose der EU-Kommission bis 2015 auf 96,6 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt wachsen. Die EU erlaubt eigentlich nur 60 Prozent.
Deutschland: Der Staat könnte 2014 bereits das dritte Jahr in Folge einen leichten Überschuss aufweisen. Zum Halbjahr wurden 16 Milliarden Euro mehr eingenommen als ausgegeben. Alle übrigen Euro-Staaten dürften hingegen rote Zahlen schreiben. Allerdings ist der Schuldenstand mit rund 76 Prozent immer noch höher als erlaubt.
Frankreich: Ein Grund für die Misere ist die gesunkene Wettbewerbsfähigkeit. Eine Arbeitsstunde kostet private Arbeitgeber durchschnittlich 35,00 Euro. In der besonders stark dem internationalen Wettbewerb ausgesetzten Industrie sind es sogar 36,70 Euro - in der EU sind die Kosten nur in Schweden, Belgien und Dänemark höher. Das ist auch einer der Gründe dafür, warum Frankreich im weltweiten Standortranking des World Economic Forum (WEF) nur Platz 23 belegt.
Deutschland: Die Arbeitskosten liegen niedriger als in Frankreich. In der Privatwirtschaft sind es 31,70 Euro, in der Industrie 36,20 Euro. Im Standortvergleich des WEF belegt Deutschland den fünften Rang, wobei besonders die gut ausgebildeten Fachkräfte und innovative Unternehmen gelobt werden.
Frankreich: Zwar kann das Nachbarland mit großen Unternehmen wie den Autobauern Renault und Peugeot Citroen oder dem Atomkonzern Areva aufwarten. Allerdings fehlt es an einem breiten und exportstarken Mittelstand, der die Absatzkrise in der Euro-Zone durch wachsende Geschäfte in Asien und anderen Boomregionen ausgleichen kann. Die Industrie ist deshalb auf dem Rückzug: Sie trägt nur noch 10,25 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei, der EU-Schnitt liegt bei 15,3 Prozent.
Deutschland: Hierzulande haben viele "hidden champions" ihre Heimat - also unbekannte mittelständische Unternehmen, die Nischen besetzt haben und mit ihren Produkten zu den Weltmarktführern gehören. Die Industrie erlebt in Deutschland eine Renaissance, weil diese Firmen in den Boomregionen aktiv sind. "Nur Deutschland hat es geschafft, zwischen 2007 und 2012 Jobs in der Industrie aufzubauen", stellte die EU-Kommission in ihrem europaweiten Vergleich fest. Der Industrie-Anteil an der Wirtschaftsleistung liegt mit 22 Prozent klar über dem EU-Schnitt.
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Frankreich ist der kranke Mann Europas
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Die französischen Staatsschulden sind auf ein Rekordniveau gestiegen. Sie erhöhten sich im zweiten Quartal um 28,7 Milliarden Euro auf 2,024 Billionen Euro, teilte das Statistikamt Insee am Dienstag in Paris mit.
Aber "La Grande Nation" hofft auf Goldman Sachs-Draghi, dass er ihre Schrottanleihen aufkauft und die Märkte mit weiteren Billionen flutet.
Die französische Wirtschaft liegt danieder, sie ist nicht wettbewerbsfähig. Die Löhne sind zu hoch, die Bürokratie überbordert. Die Unternehmen unflexibel.
>> Ich glaube unter den oben genannten Bedingungen ist jeder Pleite. Russland und China eingeschlossen <<
Von Ihnen kommt wohl heute nur "Sinnfreies"...?
Die Chinesen alleine haben über 4 Billionen € auf der hohen Kante.
Die Russen über 1 Billion.
Warum sollen diese Länder Pleite sein ?
Die Zinsen werden niedrig bleiben. Dafür werden die Notenbanken im Interesse der Staaten gewiss sorgen.
Aber wenn sich das BIP in einer Krise reduziert, dann steigt die Staatsschuldenquote optisch, weil die relative Staatsschuldenquote am BIP gemessen wird. Das dürfte bei den FPICCS-Staaten eindrucksvolle Schuldenkurven nach oben ergeben.
Wenn wir wieder in die Krise rutschen, dann werden die Franzosen deshalb ganz locker eine Staatsschuldenquote von über 100 % sehen.
"Die westliche Welt ist Pleite."
Ich glaube unter den oben genannten Bedingungen ist jeder Pleite. Russland und China eingeschlossen. ;)
Schön wäre es. D hat nicht zwei, sondern 8 Billionen EUR Schulden, so sieht es aus.
>> Frankreich hat über zwei Billionen Euro Schulden <<
Das hat Deutschland auch.
Die EU hat über 15 Billionen € Schulden.
Die USA haben über 17 Billionen $ Schulden.
Die westliche Welt ist Pleite.
Erhöhen sich die Zinsen, brechen einige Staaten sofort zusammen, zumal sie die Zinsen nicht mehr bezahlen können.
Mal schauen, wie lange das Schneeballsystem noch funktioniert und wie lange die Hütchenspieler an den Börsen es noch betreiben. Sehr lange kann es nicht mehr gehen...die Versicherungswirtschaft steht jetzt schon vor Zusammenbruch.
Und in D gibt es an die 100 Millionen Versicherungsverträge.