Richard Grenell Abgang eines undiplomatischen Botschafters

Die Zukunft des umstrittenen Diplomaten ist noch offen.
Gut zwei Jahre vertrat Richard Grennell, 53, die Interessen von Präsident Donald Trump in Berlin. Und man tritt dem Amerikaner sicher nicht zu nah, wenn man feststellt, dass kein Botschafter vor ihm das so laut, so leidenschaftlich und letztlich auch so undiplomatisch gemacht hat wie Grenell. Im Gegenteil: Er ist mit ziemlicher Sicherheit sehr stolz darauf.
Ob die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream 2, die hierzulande ungeliebten US-Sanktionen oder der US-Bann gegen den chinesischen High-Tech-Konzern Huawei: Der Mann aus Michigan war immer bereit, all jene, die sich nicht konform mit US-Interessen verhielten, öffentlichkeitswirksam zu warnen.
Weder die Bundesregierung noch diplomatische Kreise in Berlin waren solche Umgangsformen gewohnt. Deshalb dürfte sich die Trauer über Grenells Abgang auch in Grenzen halten. Seinen Posten übernimmt nun vorübergehend seine Stellvertreterin Robin Quinville.
Grenell hat seinen Rücktritt bereits am Montagabend in Washington bei einem Besuch im Weißen Haus erklärt. Vergangene Woche hatte er schon sein Amt als geschäftsführender Geheimdienstkoordinator abgegeben.
Was Grenell nun macht, ist unklar. Es gibt das Gerücht, dass er ins Wahlkampfteam Trumps wechseln könnte. Das ergäbe durchaus Sinn. Dass er wie kein Zweiter für den Präsidenten werben kann, hat er in Berlin fast täglich bewiesen.
Mehr: Trump-Vertrauter John Ratcliffe wird neuer Geheimdienstkoordinator.
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Kann wie kein Zweiter fuer den Praesidenten werben! Deswegen sind wir jetzt auch alle
Trump-Fans!