Sipri-Bericht Fast alle rüsten auf

Amerikanische F-16 Kampfjets in Taiwan.
Stockholm Die weltweiten Militärausgaben sind 2013 das zweite Jahr in Folge leicht gesunken. Einem Rückgang im Westen standen jedoch gestiegene Ausgaben im Rest der Welt gegenüber, wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri in seinem am Montag veröffentlichten Jahresbericht mitteilte. Denn während die USA immer weniger Geld für militärische Zwecke ausgeben, sind diese Aufwendungen im vergangenen Jahr in vielen Ländern der Welt laut Friedensforschern gestiegen.
Das Ende des Irak-Einsatzes, der beginnende Afghanistan-Rückzug und ein enges Sparkorsett hätten sich in den USA deutlich bemerkbar gemacht, berichtete das Stockholmer Sipri-Institut. In den Vereinigten Staaten sanken die Ausgaben 2013 um 7,8 Prozent, weltweit gingen sie um 1,9 Prozent zurück. Nimmt man die USA aber aus der Statistik heraus, nahmen die weltweiten Rüstungsausgaben um 1,8 Prozent zu.
Wesentlich mehr Geld investierten demnach China, Saudi Arabien und Russland. Erstmals seit zehn Jahren lag dabei der Anteil der Rüstungsinvestitionen am Bruttoinlandsprodukt in Russland über dem Anteil in den USA. Rund um den Globus waren es umgerechnet rund 1,26 Billionen Euro. Deutschland steigerte die Ausgaben demnach leicht. Der Iran erhöhte seine Militärausgaben gar um 27 Prozent.
In den Entwicklungs- und Schwellenländern stiegen die Militärausgaben ungebremst, sagte Sam Perlo-Freeman von Sipri. Teilweise sei dies eine „natürliche Folge von Wirtschaftswachstum oder eine Antwort auf echte Sicherheitsbedürfnisse“, in anderen Fällen handele es sich jedoch um „Geldverschwendung“ oder regionales Wettrüsten.
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Das schwedische Parlament hat das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri 1966 ins Leben gerufen. Es versorgt Wissenschaftler, Politiker und Medien mit Daten, Analysen und Empfehlungen zu internationalen militärischen Fragen. Finanziert wird es zum großen Teil von der schwedischen Regierung. Sipri (Stockholm International Peace Research Institute) versteht sich als Plattform für die Zusammenarbeit von Konfliktforschern aus aller Welt und arbeitet eng mit den Vereinten Nationen (UN) und der Europäischen Union (EU) zusammen. Geführt wird es seit Januar 2013 von dem Berliner Wirtschaftsprofessor Tilman Brück.
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