Sparsamer Präsident Hollande lässt teure Weine versteigern

Frankreichs Präsident Francois Hollande will sparen - auch am Weinkeller.
Paris Es soll eine Botschaft der Bescheidenheit sein: Frankreichs Präsident François Hollande lässt erstmals 1200 Flaschen aus dem Weinkeller des Élysée-Palastes versteigern - rund ein Zehntel des Bestands. Zu kaufen gibt es sie am (morgigen) Donnerstag und Freitag beim Auktionshaus Drouot. Für einige der edlen Tropfen, etwa einen 1990er Château Petrus, werden bis zu 2500 Euro angesetzt.
Es sollen aber auch Flaschen für rund 15 Euro den Besitzer wechseln. Für Sammler sind sie interessant, weil auf jedem Wein ein kleiner Aufkleber die Herkunft vermerkt. In den vergangenen Wochen haben sich deswegen Weinliebhaber aus ganz Europa, den USA und sogar Russland und China bei Drouot gemeldet. Auch Sommeliers der Pariser Edelrestaurants fiebern der Versteigerung entgegen.
Verkauft werden vor allem Weine, von denen der Élysée nur noch wenige Flaschen vorrätig hatte. Denn ein kleiner Bestand macht es unmöglich, einen Wein bei großen Banketten mit vielen Staatsgästen zu servieren.
Auch Champagner der Marke Salon ist im Angebot: für rund 350 Euro die Flasche. Der älteste Wein ist ein Bordeaux Château Latour von 1936; er soll rund 500 Euro in die Kasse von Hollande spülen. Insgesamt kalkuliert das Auktionshaus mit Einnahmen von 250.000 Euro. Dafür sollen jüngere, günstigere Weine gekauft werden.
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Wenn nur 10% versteigert werden, bleiben 90% bzw. 10.800 Flaschen übrig. Von Bescheidenheit kann also keine Rede sein.Wer hätte auch Bescheidenheit von dem Großmaul Hollande erwartet.
Haschmi
HB-Artikel: "Notenbankchef drängt Hollande zur Sparsamkeit"
Ich verstehe nicht, warum hier schon wieder kritisiert wird. Das ist endlich ein tragfähiger Schritt, hin zu einem guten Weg!
*Ironie aus*
Politische Flaschen tauschen gläserne Kollegen aus.
Was nuetzt es wenn die Flaschen im Weinkeller weniger sind, aber in der Regierung noch immer genuegend sitzen. Die sollte man loswerden. Dadurch koennte man sicherlich mehr erzielen als 250.000 Euro.
Lieber Redakteur,
mal selber nachlesen, was Sie da schreiben. Zitat (Satz 1): "Es soll eine Geste der Bescheidenheit sein ..." und dann am Ende "Insgesamt kalkuliert das Auktionshaus mit Einnahmen von 250.000 Euro. Dafür sollen jüngere, günstigere Weine gekauft werden. ..." Ach, ist das die Bescheidenheit, weniger Qualität und jünger und mehr Quantität? Warum merken Sie so etwas selber nicht? Ausbildungsdefizit? Fehlende Reflektion oder große Ablenkung durch´s Radio, oder was? Wenn die Presse nicht mehr gut ausgebildet und aufmerksam ist, können unsere Bürokraten alles tun und keiner schreibt darüber ...