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Spionageverdacht gegen Ex-Diplomaten Telekom setzt Zusammenarbeit mit Lobbyfirma aus

Ein deutscher Ex-EU-Diplomat wird der Wirtschaftsspionage verdächtigt. Die Deutsche Telekom setzt die Zusammenarbeit mit seinem Arbeitgeber aus.
17.01.2020 - 18:04 Uhr Kommentieren
Reagiert auf die Spionagevorwürfe gegen den Mitarbeiter einer Beratungsfirma, mit der sie zusammenarbeitet. Quelle: dpa
Deutsche Telekom

Reagiert auf die Spionagevorwürfe gegen den Mitarbeiter einer Beratungsfirma, mit der sie zusammenarbeitet.

(Foto: dpa)

Düsseldorf, Berlin Die Deutsche Telekom setzt ihre Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber des Ex-Diplomaten aus, der im Verdacht steht, für China Wirtschaftsspionage betrieben zu haben. Nach Informationen der Telekom richten sich die Ermittlungen nicht gegen die betreffende Firma, sagte ein Telekom-Sprecher auf Anfrage dem Handelsblatt. Trotzdem habe der Bonner Konzern sich entschieden, die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen „bis zur Klärung der Vorfälle auszusetzen“.

Die Bundesanwaltschaft hatte am Mittwoch bestätigt, dass sie gegen drei Personen ermittele, die im Verdacht stehen, als ausländische Agenten tätig gewesen zu sein. Es habe Durchsuchungen in Wohnungen und Büros in Berlin, Brüssel, Baden-Württemberg und Bayern gegeben, bestätigte ein Sprecher der Behörde am Mittwoch in Karlsruhe. Zuerst hatte Der Spiegel über die Ermittlungen berichtet.

Bei einer der Personen soll es sich um einen Deutschen handeln, der als EU-Diplomat gedient hat, bevor er 2017 als Geschäftsführer bei der an verschiedenen Standorten im Bundesgebiet und Brüssel ansässigen Beratungsfirma einstieg. Er steht im Verdacht, dem chinesischen Ministerium für Staatssicherheit zugearbeitet zu haben.

Der Spionagefall ist für die Deutsche Telekom auch deswegen brisant, weil der Bonner Konzern für eine Beteiligung des chinesischen Netzwerksausrüsters Huawei am Ausbau des deutschen 5G-Netzes wirbt. Westliche Nachrichtendienste warnen, dass Huawei dem Einfluss der chinesischen Sicherheitsorgane unterliegt. In Berlin wird deshalb seit Monaten darüber diskutiert, Huawei vom Netzausbau auszusperren. Für die deutschen Mobilfunkanbieter wäre ein solcher Bann wohl mit erheblichen Kosten verbunden.

Die Telekom betonte auf die Anfrage des Handelsblatts, dass die Zusammenarbeit mit dem Lobbybüro sich nicht auf „sicherheitsrelevante Belange, wie zum Beispiel beim Netzausbau“, erstreckte. Zugleich hobt der Sprecher hervor: „Die Deutsche Telekom hat die Zusammenarbeit mit Beratungsfirmen im politischen Umfeld in den letzten Jahren erheblich zurückgefahren. Dort wo wir noch mit ihnen zusammenarbeiten, unterliegen sie den strengen Compliance-Regeln des Hauses.“

Mehr: Angela Merkel könnte zu einem Kurswechsel gezwungen werden: Der Parteitag stimmt für einen Antrag, der Sicherheitskriterien für das 5G-Netz vorsieht, die chinesische Anbieter kaum erfüllen können.

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