Streiks gegen Arbeitsmarktreform Das letzte Zucken des alten Frankreichs

Die Streiks sind nur noch ärgerlich.
Hoppla, da ist sie ja schon fast vorbei: François Hollandes fünfjährige Amtszeit rast dem Ende entgegen. Zum Abschluss gibt es eine rührende Politkomödie: Der Staatspräsident tut noch einmal so, als würde er das Land von Grund auf reformieren, und Gewerkschaften, Schüler und Studenten verhalten sich, als könnten sie wie in den 70er- oder 90er-Jahren den Strom der Veränderung mit ihren rührend antiquierten Streiks und Transparenten aufhalten.
Der vielleicht beste Kommentar zu dieser Realsatire kam vom Verband der alternativen Taxianbieter wie Uber & Co.: „Wenn die S-Bahn nicht kommt, laden Sie einfach unsere App runter, wir kommen!“ Regierung und Gewerkschaften führen noch einmal ihre Spielchen auf, doch das ändert nichts daran: Frankreich verändert sich ohne sie. Die Streiks sind nur noch ärgerlich, weil sie Verkehrsstaus verursachen, wirklich relevant oder gar gefährlich sind sie nicht mehr.

Thomas Hanke ist Handelsblatt-Korrespondent in Paris.
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