Studie Bafin kommt bei Banken nicht gut weg

Das Gebäude der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) in Bonn.
Düsseldorf Die Qualität der Bankenaufsicht wird von den deutschen Kreditinstituten schwächer eingestuft als vor der Finanzmarktkrise. Zu diesem Ergebnis kommt das Bochumer Institut für Kredit- und Finanzwirtschaft unter Leitung von Professor Stephan Paul in einer repräsentativen Studie, die dem Handelsblatt vorliegt. Das Institut, das eine ähnliche Studie über die Qualität der Aufsicht bereits 2006 erstellte, befragte mehr als 1.800 Banken. „Dieses Ergebnis stimmt uns besonders nachdenklich“, urteilt Paul. Schließlich wurde die Aufsicht schon mit neuen Befugnissen ausgestattet.
Auch wenn das Qualitätsniveau insgesamt niedriger eingeschätzt wird, schneiden die Bankaufseher bei der Bundesbank besser ab als ihre Kollegen von der Finanzaufsicht Bafin. Die Ansprechpartner bei der Bundesbank werden von den Banken als kompetenter, vertrauter mit dem eigenen Haus, pragmatischer und schneller eingestuft. Zudem würden sie seltener wechseln.
Thomas Happel, Bafin-Abteilungsleiter aus dem Bereich Bankenaufsicht, zeigt sich vom Ergebnis nicht überrascht: „Die Bafin ist gerade für die unangenehmen Maßnahmen gegenüber den Instituten zuständig. Vor allem in Zeiten einer Finanzkrise muss die Bafin ihre erweiterten Befugnisse auch nutzen und macht sich dadurch bei den Betroffenen bestimmt nicht beliebt“, glaubt Happel.
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