Syrien-Krieg Moskau kokettiert mit einem Friedensangebot

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat nach eigenen Angaben konkrete Vorschläge zur Einstellung des Feuers in Syrien vorgelegt.
München/Moskau Bei der Syrien-Konferenz in München haben Russland und die USA einen Neuanlauf für einen Waffenstillstand in dem Bürgerkriegsland gestartet. Der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein US-Kollege John Kerry hätten sich unter anderem über eine mögliche Waffenruhe sowie humanitäre Hilfe unterhalten, hieß es am Donnerstag aus Moskau. Die diplomatischen Bemühungen waren von weiteren Kämpfen um die syrische Stadt Aleppo begleitet.
Zuvor hatte bereits der russische Uno-Botschafter Witali Tschurkin erklärt, man führe „sehr wichtige“ Gespräche mit Washington über einen Waffenstillstand. Ob aber eine Einigung in greifbarer Nähe ist, war zunächst unklar. Westliche Länder werfen Russland vor, mit Bombardements in Syrien Zivilisten zu treffen und das Regime von Machthaber Baschar al-Assad zu stützen.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hofft dennoch auf einen Durchbruch in München. „Wenn es uns nicht gelingt die Spirale von Gewalt und Gegengewalt jetzt zu durchbrechen, dann wird sich dieser furchtbare Bürgerkrieg weiter in die Länge ziehen und weitere Opfer verursachen.“
Im Syrienkrieg gab es bislang nur geografisch sehr begrenzte Feuerpausen in einigen Dörfern, aber keine Waffenruhe im ganzen Land. Mehr als 250.000 Menschen wurden in dem brutalen Konflikt getötet, Millionen in die Flucht geschlagen.
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Sogar von 470.000 getöteten Syrern berichtete der britische „Guardian“ am Donnerstag unter Berufung auf das Syrische Zentrum für Politikforschung. 400.000 Menschen wurden demnach bei Kampfhandlungen getötet. Weitere 70.000 seien ums Leben gekommen, weil sie keine ausreichende medizinische Versorgung, sauberes Wasser oder Unterkünfte gehabt hätten. Der Erhebung zufolge sind in dem Krieg mehr als elf Prozent der Bevölkerung getötet oder verletzt worden.
Am Abend begannen in München die Gespräche der sogenannten Syrien-Unterstützergruppe, der 17 Staaten angehören, die eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche ausloten wollten. An dem Treffen nahmen alle Länder teil, die für die Beendigung des seit fünf Jahren andauernden Bürgerkriegs eine Schlüsselrolle haben. Dazu zählen auch Saudi-Arabien und Iran. Die Friedensgespräche in Genf waren vor einer Woche nach nur fünf Tagen abgebrochen worden.
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HB- Redaktion"
Kommentare nach 20h? Das erinnert an alte Zeiten las das HB noch "liberal" war und eine interessante online-Zeitung. lol
@Mac Guirre
Gaddafi war schon lange wieder anerkannter Partner des Westens, sie scheinen verdrängt zu haben, dass der französische Präsident Sarkozy beste Beziehngen pflegte und mit Libyien sogar ins Geschäft kommen wollte , was die Lieferung von AKWs angeht, Gaddafis Beziehungen mit Italien waren ausgezeichnet u.s.w.
Das war die eine Seite, die andere der arabische Frühling, mit einer angeblichen Demokratisierung des gesamten nahen Ostens, der so in die Hose ging und zu einem Chaos sondersgleichen führte, indem das Chaos hervorgerufen durch die amerikanische Interventionspolitik unter Bush noch, potenziert wurde.
Obama hat erkannt, das die Bush-Politik ein grandioser Fehler war und hält sich mit direkter militärischer Intervention zurück, unterstützt aber mit Aufrüstung z.B. die sog, moderate Opposition in Syrien und zündelt so af einer anderen Ebene weiter.
Inzwischen ist die Situation so verfahren, da auch regionale Mitspieler wie Saudi-Arabien, derI Iran, die Türkei,verschiedenste sunnitische Gruppen, die Kurden u.s.w. ihre eigne geostrategische Suppe kochen
Herr Enrico "FatFinger" Caruso, wenn Sie zu Gaddafis Zeiten widerholt in Libyen gewesen wären, würden Sie anders denken. Aber ich glaube kaum, dass Sie überhaupt einmal dort waren.
Was ist das denn, die Kommentarfunktion ist noch an? Ist das ein Test?
@ Robbie McGuire
Die unbekümnmerte Hochnäsigkeit, mit der Sie sich über die Zustände in anderen Ländern (hier: Libyen) äußern, spricht Bände. Sie besitzen überhaupt nicht so etwas wie eine "Werteskala".
In den drei hier angesprochenen Ländern herrscht, nach dem Sturz ihrer langjährigen Herrscher, die reinste Hölle mit täglichen Bombenanschlägen, Krieg und religiös-verbrämtem Terror.
Ich habe es weiter unten auf dieser Seite schon ähnlich geschrieben: Saddam Hussein, Muhammad al-Gaddafi und Baschar al-Assad haben so etwas, auch und gerade wegen ihrer autoritären Führung, stets verhindern können. Seit die USA dort als "Befreier" aufgetaucht sind, ist es mit diesem Frieden vorbei.
Aber das wird Sie nicht interessieren. Ihnen geht es gut und Sie verteilen hier Ihre Sympathienoten für Personen, von denen Sie gerade mal den Namen kennen.
Herr Peter Spiegel, weder Gaddafi noch Berlusconi finden einen Platz auf meiner Werteskala. Dazu gehört auch der Zarewitsch
Herr Enrico "FatFinger" Caruso, weder das eine noch das andere. Das wäre sonst die Antwort, wer ist schlimmer: der Teufel oder Beelzebub.
Lieber Herr Spiegel, zur Verdeutlichung: die betreffenden Kommentare erwecken den Eindruck eines Kindergartens.
Aus folgendem Satz werde ich nicht schlau:
"Zudem drohte er hat mit einem Eingreifen der Türkei in Syrien"
Nicht nur falsch, sondern sogar Sinn störend!
@ Robbie McGuire
Mal ganz davon abgesehen, was Sie so verbinden, und was den Tatsachen entspricht: Was verbinden Sie denn mit den jetzigen Zuständen in Libyen? Besser oder schlechter als unter al-Gaddafi?
Herr Robbie [email protected]
Gaddafi war ein Freund von Berlusconi und somit Ihrer Wertegemeinschaft.
Immerhin sorgte Ihr Freund für die Illegalen, so daß Frau Merkel diese nicht einladen mußte.