Syrien Rebellen probieren neue Taktik aus

Junge Syrer werfen bei einer Demonstration mit Steinen.
Damaskus/Istanbul Die Protestbewegung in Syrien sucht nach neuen Wegen, um das Regime von Präsident Baschar al-Assad zu stürzen. Aktivisten riefen am Mittwoch auf ihren Websites dazu auf, ab sofort keine Telefon-, Strom- und Wasserrechnungen mehr zu bezahlen. Sie nannten ihre Aktion „Mittwoch der verbrannten Rechnungen“. Mit Hinweis auf die tödlichen Schüsse der Sicherheitskräfte auf Demonstranten erklärten sie: „Wir werden nicht die Kugeln bezahlen, mit denen sie uns töten.“
Für die nächsten Tage sind Massenproteste in der Stadt Aleppo geplant, in der es bislang nur vereinzelte Demonstrationen gegeben hatte. Ein Aktivist an der türkisch-syrische Grenze sagte, Flüchtlinge, die in den vergangenen Tagen aus Aleppo gekommen seien, hätten von einer großen Präsenz der Sicherheitskräfte in der Stadt berichtet. Seit Montag seien in Aleppo 500 mutmaßliche Regimegegner festgenommen worden.
Seit Wochenbeginn waren nach Auskunft von Anwohnern rund 100 syrische Familien in den Libanon geflohen. Etwa 5000 Syrer suchten bisher im Libanon Zuflucht. Mehr als 10.600 Syrer halten sich inzwischen in Flüchtlingslagern in der Türkei auf. Präsident Assad hat der Opposition einen „nationalen Dialog“ über demokratische Reformen versprochen. Ein Großteil der Demonstranten, die seit Mitte März gegen Assad demonstrieren, will davon jedoch nichts wissen, weil sie seinem Regime misstrauen.
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