Terroranschlag in Indonesien IS bekennt sich zur Attentatsserie in Jakarta

Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ hat sich zu den Attacken bekannt.
Jakarta/Beirut Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu der Anschlagserie in der indonesischen Hauptstadt Jakarta bekannt. Eine entsprechende Erklärung des IS wurde am Donnerstag in arabischer Sprache im Internet verbreitet. Darin hieß es, „vier Soldaten“ des muslimischen „Kalifats“ hätten die Angriffe mit „leichten Waffen und Sprengstoffgürteln“ verübt. Zugleich seien Bomben gezündet worden.
Die indonesischen Behörden sprachen zuvor von fünf Angreifern, die getötet worden seien. Zudem wurden bei den Angriffen mindestens zwei Zivilisten getötet und 20 Menschen verletzt. Die Anschläge wurden in einem Stadtbezirk mit Einkaufszentren, Botschaften und Uno-Büros verübt. Sie folgten nach den Worten des indonesischen Polizeisprechers Anton Charliyan dem Muster der Pariser Anschläge vom 13. November, bei denen 130 Menschen getötet worden waren.
Die Terroristen überfielen unter anderem ein Café und eine kleine Polizeistation. Zwei von ihnen sprengten sich nach Angaben der Polizei in die Luft und rissen zwei Passanten mit in den Tod. Drei weitere kamen anschließend im Kugelhagel der Sicherheitskräfte ums Leben. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes wurde auch ein Deutscher verletzt.
Das in Südostasien gelegene Indonesien ist das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. Einheimische Islamisten verübten dort nach der Jahrhundertwende mehrere blutige Anschläge.
Der Ort der Attacken vom Donnerstag liegt in einem gut bewachten Stadtteil mit Bürohochhäusern, Botschaften und dem Präsidentenpalast. Die Beamten verhinderten nach eigenen Angaben Schlimmeres. Die Terroristen seien erschossen worden, als sie Bomben werfen wollten, sagte Polizeisprecher Mohammad Iqbal.
Der IS bekannte sich zu dem Anschlag. Kämpfer hätten ausländische Bürger und Sicherheitskräfte angegriffen, hieß es bei der als Sprachrohr der Extremisten geltenden Nachrichtenagentur Al-Amak im Internet. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Der Polizeichef von Jakarta, Tito Karnavian, sagte: „Dieses Netzwerk hat Verbindungen zum IS.“ Die Miliz habe Zellen in Südostasien, auch in Indonesien.