Traditionelle Maßeinheiten London streicht EU-Vorschriften: Rückkehr von Pfund und Unze naht

Großbritannien will künftig nicht mehr das Gewicht in Kilogramm angeben. Auch soll als Eichmaß, die „Crown Stamp“, auf Pint-Gläser zurückkehren.
London Alte Maßeinheit, neue Maßeinheit: Als Folge des Brexits hat Großbritannien zahlreiche EU-Vorschriften gestrichen und damit die Rückkehr zu Warenauszeichnungen mit Pfund und Unze geebnet.
Die Regierung von Premierminister Boris Johnson kündigte an, das imperiale System für Gewichte und Maße wiedereinzuführen, wie die britische Regierung am gestrigen Donnerstag bekanntgab.
Durch die Regelung dürfen Geschäfte künftig ihre Waren nur noch in Pfund und Unze auszeichnen – unter EU-Regeln war das nur erlaubt, wenn zugleich das Gewicht in Kilogramm angegeben war. Brexit-Befürwortern war das Verbot ein Dorn im Auge, sie feiern jetzt die Rückkehr zu englischen Traditionen.
Ebenfalls erlaubt ist nun wieder, auf Pint-Gläsern die königliche Krone zu drucken. Als „Crown Stamp“ zeigte das Symbol jahrhundertelang das korrekte Eichmaß der Gefäße an. 2007 eingeführte EU-Regeln, an die sich das damalige EU-Mitglied Großbritannien halten musste, ersetzte die Krone durch das einheitliche CE-Zeichen.
Die Rückkehr zu den alten Bezeichnungen und Symbolen gilt als demonstrativer Schritt, um sich von der EU weiter abzugrenzen. Starre EU-Regeln, die keine Rücksicht auf britische Traditionen nahmen, waren in der emotionalen Debatte über den EU-Austritt ein wichtiges Argument der Brexit-Befürworter.
Der Brexit-Vorkämpfer und EU-Gegner Nigel Farage lobte die Maßnahme auf Twitter. „Der Brexit macht uns britischer“, schrieb der ehemalige Europaparlamentarier.
Johnson hatte angekündigt, mit dem Brexit erhalte Großbritannien seine Souveränität zurück. Kritiker der Maßnahme betonen, dass die Rückkehr zum alten System für große Verwirrung sorgen dürfte, da fast alle unter 40-Jährigen nicht mehr gewohnt sind, in Pfund und Unze zu rechnen. Distanzen dagegen wurden auch zu EU-Zeiten stets in Meilen statt in Kilometern angegeben.
Mehr: Boris Johnsons Kabinettsumbau ist eine verpasste Chance
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So hält man seine Wirtschaft am Laufen. Abgrenzen ohne Ende,das fördert den Export. Frage wäre, ob es es Absicht ist sich zu "5 Eyes" zu bekennen. 5 Eyes ist der"inoffizielle" Zusammenschluß der muttersprachlich gleichen Länder. USA, Kanada, UK, Australien, Neuseeland. Angeblich arbeiten Geheimdienste,etc. schon lange zusammen und wenn man sich dann die politischen Entwicklungen der jüngeren Zeit anschaut gibt es zunehmende Tendenzen. Dazu gehören auch militärische Zusammenschlüsse, die man im Kasperlertheater EU vergessen kann. Auch Atom -U-Boote kann man durchaus mit dem Imperial-Measurement-System konstruieren. Alles eine Frage der Gewöhnung(Mathematik). Meine Projekte in USA und UK haben trotzdem funktioniert. Inch, Foot,Yard, Miles kann ich immer ncoh im Kopf umrechnen. Laßt die Kumpels mal, ich befürchte die werden in nicht allzu ferner Zukunft über uns (die EU)lachen.
@ H. Henseler,
sehr wohl, und das Dezimalsystem wird auch abgeschafft, denn der Computer kann ja nicht umrechnen, oder=
Ein schönes Wochenende.
Die Briten meinen es wirklich Ernst und ziehen es eiskalt durch. Ein Land von wenigen, wo sich das Lenkrad rechts befindet. Eigensinnig, aber trotzdem sympathisch.
Das ist so ziemlich das blödeste, um sich von der EU abzugrenzen. Wenn ich aus dem Fußballverein austrete, kaufe ich mir ja auch keinen eckigen Ball.
Super - dann kommt wohl auch wieder Schilling und Penny.