Trotz Gewalt-Kampagne Philippinen-Präsident erzielt bei Umfragen Rekordwerte

Der philippinische Präsident ist bekannt für seine rauen Methoden zur Bekämpfung von Drogenkriminalität.
Manila Als Rodrigo Duterte vor einem Jahr seinen Amtseid als Präsident der Philippinen ablegte, sprach er gleich klare Worte: Er wolle Kriminalität und Korruption bekämpfen, dabei aber die Gesetze einhalten, kündigte er am 30. Juni 2016 an. Ein Jahr später liegt ein erstes raues Amtsjahr hinter dem Juristen: Der 72-Jährige verprellte Verbündete wie die USA und liebäugelte stattdessen mit China und Russland; seine Gewalt-Kampagne gegen Drogenkriminelle ließ tausende Tote zurück. Und seit Mitte Mai tobt im Süden des Inselstaates ein Kampf gegen Islamisten.
Doch Dutertes Popularität hat nicht großartig gelitten. Im Gegenteil: In der jüngsten Umfrage eines örtlichen Meinungsforschungsinstituts vom März erreichte er einen Zustimmungswert von 75 Prozent - ein Rekordstand verglichen mit den 73 Prozent vom Dezember und einer der höchsten Werte überhaupt für ein philippinisches Staatsoberhaupt.
Dabei war Duterte bei seinem Amtsantritt umstritten: Als früherer Bürgermeister der südphilippinischen Stadt Davao hatte er mit seinem Kurs gegen Drogenkriminelle bereits Menschenrechtler gegen sich aufgebracht. Auf sie soll er damals Todesschwadrone angesetzt haben. Nach sechs Monaten im Amt erklärten sich im Dezember zwölf Prozent der vom Institut SWS Befragten mit Dutertes Politik nicht einverstanden. Bis März schrumpfte dieser Anteil auf neun Prozent.
Duterte habe sich selbst bei den Philippinern mit seinem „Sinn für Authentizität“ empfohlen und damit weniger verletzlich für politische Attacken, Kritik und Zweifel gemacht, meint Babe Romualdez, politischer Kommentator der Zeitung „Philippine Star“. „Seine Volksnähe und die Aura der Aufrichtigkeit, die er ausstrahlt, (...) kommen bei vielen Philippinern gut an“, schrieb Romualdez kürzlich. „Sie haben ihn gewählt trotz der fieberhaften Bemühungen von Gegnern, ihn während des Präsidentschaftswahlkampfes mit negativen Geschichten zu bombardieren“.
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