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Türkei will Luftabwehrsystem kaufen Raketen von Moskau, eine Botschaft für Brüssel

Russland will der Türkei S-400-Luftabwehrraketen verkaufen. Ankara geht es dabei nicht nur um Selbstverteidigung, sondern auch um ein Signal an die Nato. Der Deal birgt massiven politischen Sprengstoff.
05.05.2017 - 16:02 Uhr 2 Kommentare
Waffen aus Russland zu kaufen, ist für Nato-Mitglieder höchst ungewöhnlich. Quelle: AFP
S-400-Raketen auf dem Roten Platz

Waffen aus Russland zu kaufen, ist für Nato-Mitglieder höchst ungewöhnlich.

(Foto: AFP)

Moskau Der Preis ist hoch: 500 Millionen Dollar will Russland für eine S-400 Division, das modernste russische Luftabwehrsystem, haben. Nach Angaben der Nachrichtenagentur RBK, die sich auf eine Insiderquelle aus dem Kreml beruft, geht es derzeit um insgesamt vier Raketenkomplexe. Das entspräche einem Gesamtwert von zwei Milliarden Dollar. Die Verhandlungen befänden sich „im Endstadium“. Allerdings gibt es weder beim Preis, noch bei der Anzahl der S-400 bislang Einverständnis. „Die Türkei kann sich das nicht leisten, sie müsste einen Kredit bei Russland aufnehmen. Und so abhängig will Ankara von Moskau nicht werden“, sagte der Informant.

Das Thema militärisch-technische Zusammenarbeit wurde auch beim jüngsten Treffen zwischen Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan in Sotschi besprochen und wie Kremlsprecher Dmitri Peskow anschließend bekannt gab, verlief das Gespräch „im positiven Sinne“. Beide Seiten seien an dem S-400-Geschäft interessiert, fügte er hinzu. Über die Details hüllen sich die Beteiligten in Schweigen.

Die Türkei kann das Waffensystem gut gebrauchen: Katjuschas der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) landen ab und an auch in türkischen Städten. Die von Ankara nach dem Abschuss eines Aufklärungsflugzeugs über Syrien 2013 von der Nato angeforderten Patriot-Raketen  wurden 2015 wieder abgezogen – damals verließen auch 250 Bundeswehrsoldaten die Türkei. Offiziell, weil sich die Bedrohungslage verändert hatte. Intern wurde aber auch kritisiert, dass die türkische Führung statt sich auf den gemeinsamen Kampf gegen den IS zu konzentrieren, lieber Jagd auf Kurden machte.

Die 2007 vom Rüstungskonzern Almas-Antei in Dienst gestellte S-400 hat eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern und kann neben Flugzeugen auch Marschflugkörper und ballistische Raketen bekämpfen. Das leistungsstarke Radarsystem kann Luftziele sogar bis zu 600 Kilometer weit orten. Damit wäre die türkische Grenze relativ leicht abzusichern.

Ein politisches Spiel
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2 Kommentare zu "Türkei will Luftabwehrsystem kaufen: Raketen von Moskau, eine Botschaft für Brüssel"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Es wäre herrlich, wenn die Türkei aus der NATO austreten würde. Europa muss sich auf sich selbst besinnen. Wir wollen mit dem ganzen Mist dort unten, Schiiten, Sunniten, Putin, Assad, nichts zu tun haben. Grenzen zu Europa dicht machen, und dahinter sollen Trump und Putin ihre Mothers of all Bombs schmeißen und Erdogan seine Kurden verjagen. Aber ohne uns. Danke.

  • Sollen Sie doch! Raketen auf Pump - bei uns wird ja sowieso jeder Waffenverkauf
    angeprangert. Wo ist das Problem?

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