Die prorussischen Separatisten weiten ihren Einfluss aus. Auch in der Großstadt Lugansk besetzen sie jetzt mehrere öffentliche Gebäude – unter anderem die Gebietsverwaltung. Die von den USA und der EU unterstützte ukrainische Regierung wirkt nach dem Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch macht- und hilflos. „Heute kontrolliert die Regierung die Lage in Teilen des Gebietes Donezk nicht mehr“, räumt jüngst Interimspräsident Alexander Turtschinow ein. Polizei und Geheimdienst würden ihre Pflichten nicht erfüllen und teils mit den Aufständischen zusammenarbeiten, schimpft er.
Wegen schlechter Bezahlung, der trüben wirtschaftlichen Ausblicke und einer insgesamt instabilen Lage ist die Moral bei Militär und anderen Sicherheitsstrukturen auf dem Tiefpunkt. Zwar behauptet Interimspräsident Alexander Turtschinow, dass die Streitkräfte „in voller Kampfbereitschaft“ seien. Doch immer wieder gibt es Berichte von Überläufern ins Lager der Aufständischen. Außerdem droht Russland mit einem Militäreinsatz, sollte die Ukraine erneut Panzer und Geschütze gegen die Aufständischen auffahren.
Bisher ist nur sehr vage eine Verfassungsreform angekündigt. Sie soll den Regionen mehr Autonomie bringen und die russische Sprache schützen. Im Gespräch ist, über eine neue Verfassung am 15. Juni abstimmen zu lassen. Die prorussischen Aktivisten sehen sich als Separatisten und Terroristen verunglimpft. Sie haben für den 11. Mai ein Referendum angesetzt - für eine Loslösung der Gebiete Donezk und Lugansk von Kiew. Ein Dialog zwischen Repräsentanten aus Kiew und den prorussischen Wortführern ist nicht in Sicht.
In den Gebieten Lugansk und Donezk gilt die Abstimmung am 25. Mai als gefährdet. Die prorussischen Kräfte rufen zum Boykott auf. Kandidat Oleg Zarjow, der seine Wählerbasis am ehesten dort hat, zog seine Kandidatur demonstrativ zurück und appelliert an andere Bewerber, ihm zu folgen. Die Zentralregierung kann bislang weder die Sicherheit der Kandidaten noch den reibungslosen Ablauf in den Wahllokalen garantieren. Bei einem Ausfall der bevölkerungsreichen Gebiete wäre die Legitimität des neuen Präsidenten gefährdet.
Die Sicherheitskräfte überlassen ihnen im Grunde widerstandslos das Feld. Viele Milizionäre hatten die monatelange Protestbewegung proeuropäischer Demonstranten in Kiew, die Präsident Viktor Janukowitsch letztlich stürzte, von Anfang an abgelehnt. Die prorussischen Kräfte besetzen deshalb ohne Gegenwehr Gebäude und plündern Waffenkammern. Allerdings beklagen Sicherheitskräfte auch unklare oder fehlende Befehle aus Kiew. Auch Löhne von im Schnitt umgerechnet 200 Euro sind für viele Milizionäre kein Anreiz zum Kämpfen gegen die bisweilen schwer bewaffneten Aufständischen.
Die Europäische Union hat die Einfuhrzölle für die Ukraine abgeschafft. Aus Polen, der Slowakei und Ungarn kann das Land zudem Gas 30 Prozent billiger beziehen und die kostspieligen russischen Importe so teils ersetzen. Die US-Regierung vergab der Ukraine Kreditgarantien von einer Milliarde US-Dollar. Was fehlt, ist aber eine echte Finanzspritze. Der Internationale Währungsfonds will dem klammen Land knapp 17 Milliarden US-Dollar an neuen Krediten helfen.
Die prowestliche ukrainische Regierung sieht die Gefahr eines Flächenbrandes und will verhindern, dass zum Beispiel in Odessa am Schwarzen Meer oder in Charkow Gebäude besetzt werden. Dafür werden in den einzelnen Gebieten Verteidigungskomitees gebildet. Das Chaos dürfte sich aber verschlimmern, wie Beobachter meinen. Die vor dem Bankrott stehende Ukraine ist unter anderem wegen nicht bezahlter milliardenschwerer Gasrechnungen bei Russland verschuldet. Kremlchef Wladimir Putin hat eine Zahlungsfrist bis Anfang Mai gesetzt.
Angedroht hat Russland, Gas nur noch gegen Vorkasse zu liefern. Wenn kein Geld fließt, wird kein Gas strömen. Und weil die Ukraine das wichtigste Transitland für Gaslieferungen in den Westen ist, kann es zu Lieferengpässen in der EU kommen. Schon beim „Gaskrieg“ 2009 zwischen Kiew und Moskau hatte Russland den Hahn zugedreht, weshalb es auch in der EU zu Engpässen kam.
Die Ukraine hofft, dass der Westen Milliarden vorstreckt, damit die Schulden bei Russland beglichen werden und das Schlimmste abgewendet wird. Aber Kiew weigert sich, den vertraglich mit Moskau vereinbarten Preis von 485 US-Dollar je 1000 Kubikmeter Gas zu zahlen, weil der deutlich über Marktniveau liegt. Die ukrainische Regierung will nur 268,5 US-Dollar ausgeben.
Sie wollen eine Lösung, damit ihre eigene Wirtschaft nicht weiter leidet. Kremlchef Wladimir Putin hat bereits eingeräumt, dass die vom Westen gegen Russland im Ukraine-Konflikt verhängten Sanktionen sich schädlich auf die Wirtschaft auswirken. Die Führung in Moskau kämpft mit Konjunkturproblemen, Kapitalflucht, aufziehender Rezession, Wertverfall des Rubel und mit einem schlechteren Investitionsklima.
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Seit Tagen streuen ARD, ZDF und Mainstream die Propaganda-Mär von OSZE Beobachtern, die in der Ukraine festgehalten werden. Die Wahrheit: es waren offensichtlich BND-Spione.
Ein Ex-Redakteur der Tagesschau, Volker Bräutigam, hat nun gegen die ARD-Berichterstattung beim Rundfunkrat Beschwerde wegen Verletzung des NDR-Staatsvertrags eingelegt
http://www.mmnews.de/index.php/politik/18153-ukraine-beschwerde-ard#13990542159782&if_height=6061
@ Flexicoke
- Sehen Sie, jetzt lernen Sie was dazu !
Prorussische Terroristen
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haben zwei Hubschrauber abgeschossen und einen Piloten gefangen genommen.
Milizenführer Wjatscheslaw Ponomarjow, der sich selbst zum Bürgermeister ernannt hatte, sagte zu Interfax, seine Kämpfer hätten einen Militärhubschrauber vom Typ Mi-24 abgeschossen.
So ganz nebenbei hält er noch 11 OSZE-Beobachter in Geiselhaft. Zynisch nennt er sie "seine Gäste", die er im Austausch gegen Gesinnungsgenossen austauschen will.
Und er lässt von "seinen Kämpfern" - da sind die kleinen grünen, vermummten, Männchen mit Towarischtsch Kalaschnikow - die immer mehr Behörden überfallen und einnehmen.
Ich wusste nicht, dass ukrainische Sicherheitskräfte (Polizei, Militär) das AK-100 besäßen.
@ SuRai
Zitat : Und wenn die derart bewaffnet sind, dass die ukrainische Hubschrauber abschießen können
- die örtlichen Militärs , Milizen und sonstige Dienste haben sich ja samt Waffen auf die Seite der Aufständischen geschlagen.
Ist Ihnen das entgangen......oder stellen Sie anderweitigen Vermutungen an ?
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Leistet deshalb die Bundswehr Schützenhilfe??
Das ist hier noch die Frage, ob es das "eigene Volk" ist. Diese Schwarzvermummten in Militäruniform - wer ist denn das? Und wenn die derart bewaffnet sind, dass die ukrainische Hubschrauber abschießen können... na, das ist sicher nicht das Väterchen, das um die Ecke wohnt.
Sicher ist Frau Merkel nicht zum diskutieren in den USA. Sie bekommt Ihre Anweisungen für das weiter Vorgehen. Die USA haben den Konflikt ausgelöst und wollen in verschärfen. Dies wird gelingen. Es wird allerdings nicht so ausgehen wie Urias001 sich das vorstellt. Wieviele von den 900 Millionen Einwohnern wollen in der Ukraine mitkämpfen? Rußland ist unbesiegbar. Das hat die Geschichte gezeigt.
@Flexicoke
Das Militär gegen das eigen Volk einsetzen zeigt von wahrer Größe. Was das mit Putin zu tun weiß ich zwar nicht aber das die USA und die EU der aktuellen Regierung Milliarden Dollar zur Verfügung stellt damit Sie Ihr Volk an die westlichen Konzerne verkaufen nehmen Sie stillschweigend hin. Setzen wir doch gleich die Bundeswehr hier in der Bundesrepublik gegen alle Hausbesetzer ein, von denen es ja einige hier in der BRD gibt, weil diese Hausbesetzer sind natürlich wenn ich mal scharf nachdenke mit Sicherheit auch alles Terroristen.
Wer ist "wir" ? ? ?
Sie glauben doch nicht im Ernst das sich Bundeswehrsoldaten und andere für Ukrainer in den Kopf schießen lassen und ihr Leben riskieren werden.
Wofür ? Soo doof kann man gar nicht sein. Sie werden sehen was passiert, - nischt !