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Ukraine Es riecht nach Krieg

Die Kampfhandlungen in der Ostukraine haben sich verstärkt. Die Zahl ziviler Opfer auf beiden Seiten steigt. Moskau und die Rebellen werfen Kiew die Vorbereitung einer neuen Offensive im Donbass vor.
17.08.2015 - 16:25 Uhr 8 Kommentare
Ein ukrainischer Soldat läuft durch Mariupol: Der Konflikt droht weiter zu eskalieren. Quelle: dpa
Ukraine-Krise

Ein ukrainischer Soldat läuft durch Mariupol: Der Konflikt droht weiter zu eskalieren.

(Foto: dpa)

Durch das riesige Loch in der Wand ist das Wohnzimmer zu sehen. Trümmer und Schutt liegen im ganzen Raum verstreut. Der Hausherr zeigt hilflos auf die zerstörte Habe. In Sartana, einem Vorort er strategisch wichtigen Hafenstadt Mariupol, wurden bei dem nächtlichen Artilleriebeschuss der Rebellen 52 Wohnhäuser beschädigt, drei davon sind nach Volltreffern völlig zerstört. Gasleitungen brennen, die Energieversorgung ist teilweise lahmgelegt. Drei Zivilisten wurden nach Angaben der ukrainischen Armeeführung getötet. Bürgermeister Stepan Machsma sprach zudem von sechs Verletzten, darunter einem Kind.

Spiegelverkehrt ist die Lage in Donezk: Die von den Separatisten gehaltene Großstadt steht trotz der auf dem Papier geltenden Waffenruhe seit Wochen unter Feuer. Die Bilanz der Nacht dort: Etwa 40 beschädigte Wohnhäuser, eine Schule und eine Gasleitung. Die Stadtverwaltung spricht von zwei Toten und zehn Verletzten. In der benachbarten Rebellenhochburg Horliwka gab es ebenfalls zwei Tote, vier Verletzte und reichlich Zerstörungen. Die Rebellen werfen dem ukrainischen Militär den Einsatz von Panzern und Artillerie vor.

Der Airport des Todes
Alte Pracht
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Der Flughafen von Donezk im Osten der Ukraine zu Zeiten der Fußball-Europameisterschaft 2012: Der Airport war der modernste seiner Art in der Ukraine. Ein Prunkstück aus Glas und Beton, bezahlt vom Geld der Oligarchen. Doch selbst die konnten das schmucke Flughafengebäude nicht schützen...

(Foto: ap)
In Schutt und Asche
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Davon ist nichts übriggeblieben: Offene Leitungen und Rohre liegen zwischen Schutt und Asche im zerstörten Terminalgebäude des Donezker Airports. Die Szenerie zeugt von schwerem Beschuss und Luftangriffen. Im und um den Flughafen starben besonders viele Menschen. Als strategisches Ziel wurden die Kämpfe zwischen ukrainischem Militär und prorussischen Separatisten hier besonders erbittert geführt.

(Foto: ap)
Sperrgebiet Touristeninformation
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Das Innere des Flughafens: Im Airport selbst kam es zum Häuserkampf zwischen den Separatisten und von Kiew entsandten Soldaten. Das Bild beweist: Die Kämpfer machten vor nichts halt. Die Zerstörung ist absolut. Auch die Touristeninformation im Terminal liegt in Trümmern.

(Foto: dpa)
Tower am Flughafen Donezk
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Der Kontrollturm des Flughafens war ebenfalls der modernste seiner Art im Land. Der Flughafen war für internationale Flüge ausgelegt und beförderte zu Zeiten der EM 2012 regelmäßig Fußballfans aus ganz Europa und die einheimischen Fans stets zu den Auswärtsspielen ihrer Mannschaft, dem Donezker Klub Schachtjor.

(Foto: ap)
Komplette Zerstörung
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Vom Tower ist heute kaum etwas übrig: Ein Satellitenbild des ukrainischen Militärs offenbart die massive Zerstörung des Kontrollturms vor den Toren der Industriestadt.

(Foto: Reuters)
Zerschossenes Hinweissschild
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Englische Verkehrsschilder erinnern an die Zeit, als der Flughafen nicht immer Kriegsgebiet war: Der Flughafen wurde nach dem Komponisten Sergei Prokofjew benannt und beförderte pro Stunde 700 Passagiere. Das Liniennetz umfasste Destinationen hauptsächlich in den Staaten der GUS, in Mitteleuropa, in Ferienregionen in Übersee und im Nahen Osten...

(Foto: AFP)
Flugzeuge in Donezk
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Bild aus besseren Zeiten: Der Flughafen spielte bis zu Beginn des Krieges eine wichtige Rolle im zivilen Luftverkehr des Landes. Fluglinien wie Aerosvit, Armavia, Austrian Airlines, Donbassaero, Lufthansa, Pegasus Airlines, Transaero, Turkish Airlines, Ukraine International Airlines, Wizzair (unter anderem nach Dortmund) sowie UTAir flogen den Flughafen an.

(Foto: ap)

Eigentlich hatten sich beide Seiten zum Abzug der großkalibrigen Waffen verpflichtet. Konsequent umgesetzt wurde der Schritt nie, nun geben sich die Konfliktparteien nicht einmal mehr Mühe, den Schein von Friedfertigkeit zu wahren. Die Rückkehr schweren Geräts wird gegenüber den OSZE-Beobachtern jeweils als Antwort auf die Aggression der Gegenseite erklärt.

Die OSZE hat eine drastische Verschlechterung der Lage konstatiert. Verstöße gegen die Feuerpause seien von den Beobachtern an zahlreichen Punkten der Front fixiert worden, teilte die Organisation mit. Zudem müssen die Beobachter mit rapide zunehmender Gewalt gegen sich selbst rechnen. Die Sicherheitslag hat sich nach den Worten des Schweizers Alexander Hug, stellvertretender Leiter der Mission, zuletzt „galoppierend verschlechtert“. Nach Schmiererereien wurden in Donezk die Fahrzeuge der Beobachter in Brand gesetzt, dann gerieten sie unter Beschuss.

Minsker Abkommen steht vor dem Aus
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8 Kommentare zu "Ukraine: Es riecht nach Krieg"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Natürlich, Krieg ist der Vater aller Dinge und daher hat Merkel recht., wenn eine Milliarde nach der anderen in die Ukraine und von dort in die Schweiz fließt.
    Die Kollateral Schäden von ein paar tausend Toten muss, die Wertegemeinschaft, hierbei schmerzhaft hinnehmen.

  • Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.

  • Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte achten Sie auf unsere Netiquette: „Nicht persönlich werden“ http://www.handelsblatt.com/netiquette

  • Es wird höchste Zeit dass der Westen primär die USA Kiew moderne Waffen vor allem Panzerabwehrwaffen liefert um diese Putinterroristen zu stoppen.

  • Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.

  • >> Es riecht nach Krieg >>

    Seit dem Putsch der kriminellen Oligarchen in Kiev hat der Krieg noch nie aufgehört.

    Laut Minsk 2 Abkommen duften sich allerdings die Kontrahenten nur mit Waffen kleiner 100 mm Laufdurchmesser beschiessen.

    Diese Beschränkung hat man im Laufe der Zeit auch wieder vergessen.

    Was soll die Junta auch machen....sie muss doch die Mär für den Westen aufrechterhalten, dass die Russen in die Ukraine einmarschiert sind, um weitere Kredite zu bekommen.

    Die Ukraine ist ja restlos Pleite, deswegen wird die Junta den Krieg biss zum bitteren Ende weitertreiben.

    Die Junta-Macher suchen sich schon warme Plätzchen ausserhalb der Ukraine, wohl wissend, dass es ihnen demnächst an den Kragen geht.

    Klitschko will als Ukrainischer Botschafter nach Deutschland ziehen, Jatzenjuk zieht es zu seiner Schwester als Scientology-Jünger nach USA, Poroschenko ( Waltsman ) wird wohl in Israel landen.........!

  • Putin reagiert stets auf die Lage, er ist ein gerissener Taktiker. Er kann womöglich eine Invasion planen, aber er kann nicht vorher immer einschätzen was passiert. Die Vorgehensweise der Russen war sowieso in allen Bereichen schon anders als in Westeuropa. Das liegt an der Mentalität, doch ebenfalls an ihren eigenen Kultur und Geschichte. Russland kann man nicht verstehen ohne mit Russland Erfahrungen zu haben. Sie sind nicht so wie wir, nicht wie die Europäer, auch nicht wie die Asiaten. Die Russen haben ihren eigenen Kopf, das bezeichnen wir auch als "Die Russische Seele" (...) während wie sie so schön und freundlich empfinden. Doch diese Seele hat auch sehr dunkle Schattenseiten. Es ist naiv zu behaupten, schlimmes wäre nur in Zeiten des Kommunismus und Stalinismus seitens Russland passiert. Als Beispiel dafür reicht es sich etwas zu bilden, ein paar Geschichtsbücher zum Thema durchzulesen. Praktisch alle an Russland angrenzenden Länder wurden systematisch von Russland über hunderte von Jahren überfallen, besetzt, geplündert, zerstört. Es ist besser wenn man erstmal die Menschen in diesen Ländern versteht, bevor man anfängt sich als "Russlandversteher" zu etablieren.

    Beitrag von der Redaktion editiert. Bitte achten Sie auf unsere Netiquette: „Kommentare sind keine Werbeflächen“ http://www.handelsblatt.com/netiquette

  • die Republikaner, Nato, Poroschenko und Jazenjuk haben den großen Krieg ja lange vorbereitet, bestellt und nun kommt er auch. dann ist wieder nur der putin schuld? lol.

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