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Ukraine-Konflikt Spannungen in der Ostukraine: Russland schickt Kriegsschiffe für Manöver

International wächst die Sorge vor einer Eskalation in der Ostukraine. Nach einem Manöver im Schwarzen Meer weist Russland auch einen ukrainischen Diplomaten aus.
17.04.2021 Update: 17.04.2021 - 17:06 Uhr Kommentieren
Kritik für das Vorgehen Russlands kommt von der EU, NATO und der Ukraine. Quelle: via REUTERS
Wladimir Putin

Kritik für das Vorgehen Russlands kommt von der EU, NATO und der Ukraine.

(Foto: via REUTERS)

Moskau Unter dem Vorwurf der Entgegennahme geheimer Informationen hat Russland einen ukrainischen Diplomaten in Gewahrsam genommen und ihn später ausgewiesen. Der ukrainische Konsul in St. Petersburg, Alexander Sossonjuk, habe bei einem Treffen mit einem Russen „Informationen geheimer Art“ erhalten, erklärte der russische Inlandsgeheimdienst FSB. Die Informationen seien in Dateien von Polizeibehörden und dem FSB enthalten gewesen. Während des Treffens mit dem Russen am Freitag sei Sossonjuk in Gewahrsam genommen worden. Die Ukraine reagierte mit der Ausweisung eines in Kiew tätigen russischen Diplomaten.

Nähere Einzelheiten wurden in der Erklärung des FSB, die von russischen Nachrichtenagenturen verbreitet wurde, nicht genannt. Der ukrainische Außenamtssprecher Oleg Nikolenko sagte, Sossonjuk sei aus dem Gewahrsam entlassen worden und befinde sich auf diplomatischem Gelände der Ukraine. Die Ukraine bereite eine Reaktion vor, sagte Nikolenko.

Am Samstag informierte der russische Außenminister Sergej Lawrow den ukrainischen Geschäftsträger Wassily Pokotilo darüber, dass Sossonjuk das Land bis Donnerstag verlassen müsse. Einzelheiten zum Inhalt des geheimen Materials wurden nicht öffentlich.

Kriegsschiffe passieren Meerenge von Kertsch

Zuvor hatte Russland in der Ostukraine schon 15 Kriegsschiffe für ein Manöver ins Schwarze Meer geschickt. Sie hätten am Samstag die Meerenge von Kertsch an der Halbinsel Krim passiert, teilte die Marine der Agentur Interfax zufolge mit. Wie lange die Übungen dauern werden, wurde zunächst nicht gesagt. Zuvor hatten die USA nach Beschwerden Russlands die Entsendung zweier Kriegsschiffe ins Schwarze Meer türkischen Angaben zufolge abgesagt.

Am Freitag hatte das russische Verteidigungsministerium erklärt, wegen Manöver sollten über Monate bestimmte Seegebiete an der Krim abgesperrt werden. Die Schifffahrt an der Meerenge sei davon aber nicht betroffen, hieß es. Dennoch gab es Kritik von EU, Nato und der Ukraine an dem Vorgehen Russlands. Ein ranghoher EU-Beamter sprach von einer „äußerst besorgniserregenden Entwicklung“.

Wegen eines russischen Truppenaufmarschs unweit der ukrainischen Grenze wächst international die Sorge vor einer Eskalation. Seit knapp sieben Jahren werden Teile der Gebiete Donezk und Luhansk entlang der russischen Grenze von moskautreuen Separatisten kontrolliert. UN-Schätzungen zufolge sind bei den Kämpfen mehr als 13 000 Menschen getötet worden. Ein 2015 mit deutsch-französischer Vermittlung vereinbarter Friedensplan liegt auf Eis.

Merkel und Macron besorgt

Der Chef der ukrainischen Militäroperation, Sergej Najew, deutete indes an, dass er nicht mit einem neuen Krieg rechnet. „Wir sehen da keine Angriffsvorbereitungen“, sagte er in der Nacht zum Samstag im ukrainischen Fernsehen. „Tatsächlich sind Feldhospitäler aufgebaut worden.“ Alle Einheiten befänden sich in Lagern, auf Schießplätzen. „In Militärsprache reden wir von einer Demonstration der Stärke.“

Erst am Freitag hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron bei einem Gespräch mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj besorgt über den russischen Truppenaufmarsch entlang der ukrainischen Grenze gezeigt und Moskau zu einem Abzug aufgerufen.

Unterdessen ist in der russischen Stadt St. Petersburg ein ukrainischer Diplomat festgenommen worden. Er habe als geheim eingestufte Dokumente erhalten, teilte der Inlandsgeheimdienst FSB mit. Das sei mit dem Status eines Diplomaten nicht vereinbar.

Mehr: Biden und Merkel fordern Putin zum Truppenrückzug in der Ostukraine auf

  • ap
  • dpa
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