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Ukraine-Krise Chodorkowski tadelt den Westen

Der zögerliche Westen hätte deutlich härter gegen Russland vorgehen sollen, sagt der Unternehmer und Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski. Dann hätte die Ukraine-Krise vielleicht vermieden werden können.
21.09.2014 Update: 21.09.2014 - 15:22 Uhr 9 Kommentare
Der russische Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski fordert mehr Entschlossenheit gegenüber einem autoritärem Russland. Quelle: dpa

Der russische Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski fordert mehr Entschlossenheit gegenüber einem autoritärem Russland.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Versagt die Politik des Appeasement gegenüber Russland? Nach Ansicht das Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski ist ein zu zögerliches Verhalten des Westens gegenüber Russland als eine Ursache für den Ukrainekonflikt. „Der Westen hat mit seiner sogenannten Realpolitik bei Putin die Überzeugung genährt, dass er und seine Umgebung alles dürfen. Die Botschaft war: Lasst uns gute Geschäfte machen, ansonsten ist alles erlaubt“, sagte der einstige Oligarch dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“.

Der Ende 2013 nach langer Haft in Russland entlassene Chodorkowski hält zugleich die Ukrainepolitik von Präsidenten Wladimir Putin für unverantwortlich. „Wenn ein Land souverän ist, dann soll es selbst entscheiden, welchen Weg es geht.“

Der frühere Konzernchef des Ölproduzenten Yukos kommt am Dienstag nach Berlin, um seine neu aufgestellte „Open Russia“-Initiative vorzustellen. Damit will er die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Russland fördern.

Die Gründungszeremonie der Bewegung am Samstag in Paris wurde im Internet übertragen. Der ehemals reichste Mann Russlands rief seine Landsleute auf, sich vor den Parlamentswahlen 2016 für einen politischen Kurswechsel und Rechtsstaatlichkeit einzusetzen.

„Offenes Russland“ soll über eine Online-Plattform ein Forum für Gleichgesinnte bieten, ist laut Chodorkowski aber keine politische Partei. „Wahre Patrioten sollten ihrem Land und Volk auch in düsteren Zeiten dienen“, sagte der 51-Jährige, der im Dezember nach zehn Jahren Lagerhaft von Putin begnadigt worden war und mittlerweile in der Schweiz lebt. „Eine Minderheit kann einflussreich sein, wenn sie sich organisiert.“

„In jeder Hinsicht ein autoritärer Staat“
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9 Kommentare zu "Ukraine-Krise: Chodorkowski tadelt den Westen "

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • " „Wenn ein Land souverän ist, dann soll es selbst entscheiden, welchen Weg es geht.“"

    Ein schöner Unsinn den uns die Sprechpuppen amerikenischer Neocon-Strategen wie Chordokowski oder auch unser Bundeskriegspfarrer und Oberhurrapatriot Gauck hier auftischen, um uns ihre US-Stellvertreterkriege zu verkaufen! Diese Art Souveränität, ist eine Souveränitet des großen Geldes, mit dem man für 5 Milliarden Dollar Umstürze (mit Beihilfe von Extremsisten) kauft, dann wie Frau Nuland US-hörige Ministerpräsidenten nach seinem Gutdünken installiert ("Yats is it...") und das neue gewonnene Stück Weltherrschaft mit der CIA absichert, die in Kiew ein und aus geht, als wäre es die Schweinebucht. Tolle Souveränität! Wieviele gescheiterte Staaten wollen denn die USA mit ihren Allmachtsphantasien noch produzieren?

    Aber was will man erwarten? Chordokowski als Profiteur der "Ordnung" Jelzin, die ganz im amerikanischen Sinne war, das Land paralysierte und die Menschen in die Unsouveränität der Armut trieb, während sich Leute wie Chordokowski ein souveränes Leben in Saus und Braus machten, ist ja DER Experte für Souveränität.

    Im übrigen wo wir gerade bei der Frage der Souveränität sind? Wie sieht es eigentlich in Deutschland damit aus. Eine US-hörige Regierung, die nichts dabei findet, dass diese ihre Bürger ausschnüffelt, scheint genügend Potential für den Kampf um Souveränität zu bieten, so dass man nicht in fremdem Ländern "Gutes tun" muss!

  • Der Depp will nur spielen: mit Menschenleben.
    Ein ganz ein Feiner...

  • deutlich härter vorgehen? ja will der Depp auch krieg?

  • EU-Parlament winkt Sonderrechte für Großkonzerne durch. Sie sind umstritten - die Investorenschutzrechte im geplanten Freihandelsabkommen zwischen EU und USA. Trotzdem hat das EU-Parlament die Sonderrechte für Konzerne abgesegnet. http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geplantes-freihandelsabkommen-ttip-eu-parlament-winkt-sonderrechte-fuer-grosskonzerne-durch-1.1947133
    Und wieder wird mit fiktiven, großen Zahlen gearbeitet, um den Leuten den Mund wässrig zu machen. Immer wieder das gleiche Spiel: da werden große Zahlen in den Raum gestellt. Wie die ermittelt wurden, woher die kommen bleibt nebulös. Betrachtet man dann manches prozentual schauts ganz anders aus: angeblich bringt das TTIP vielleicht, wenn alles gut läuft ein eventuelles Wachstum von 0,5 - 0,6% innerhalb von 5 Jahren im gesamten EU Raum.
    Die größten Verlierer des TTIP werden die Entwicklungsländer in Afrika, Asien & Lateinamerika sein. Also noch mehr inhumane Völkerwanderung.
    Ich habe große Hochachtung vor der indischen Regierung. Dieses hat ein Freihandelsabkommen der WTO nicht unterzeichnet, da dieses einen Stop der indischen Agrarsubventionen forderte. Dieser Stop hätte Hungersnot und Hungertod bei der Bevölkerung bedeutet. Die indische Regierung hat sich damit hinter sein Volk gestellt.
    Und unsere Regierung im angeblich so reichen Deutschland?

  • Gleichwie: Chodorkowskis Versuch Putin herauszufordern dürfte nichtzuletzt an der russischen Nomenklatura gescheitert sein.

    Nicht gerade ein Beleg für die politische Weitsicht eines Chodorkowski, der jetzt den Westen zu Tränen rühren will für sein unternehmerisch verantwortungsloses Handeln.

  • Chodorkowski bringt sich in Position als nächster Präsident Russlands. Erst wid das Land destabilisiert, hier sind die USA ja bereits am Werk, dann "inthronisiert" die USA ihren Wunschpräsidenten.
    Was dies für das Land bedeutet, kann derzeit sehr gut im nahen Osten, in Syrien, im Irak, in Afghanistan etc. beobachtet werden.

  • Sich verhaften zu lassen, um es einem Autokraten mal so richtig zu zeigen: Was für ein Verantwortungsbewußtsein für die eigene Firma...

  • An die Wand gefahren wurde Yukos aber erst nach Ch.'s Verhaftung.

  • Wer Yukos so sauber an die Wand gefahren hatte wie Cheffe, sollte den Ball etwas flacher führen.

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