Für die Menschen in Zypern war die Ankündigung einer Steuer für Kontoinhaber ein Schock. Bankkunden sollen zur Kasse gebeten werden, die Regierung erhofft sich dadurch weitere Finanzmittel in Höhe von 5,8 Milliarden Euro. Ein Überblick, wie es funktioniert und welche Folgen es geben könnte.
Vorgesehen ist eine Steuer von einmalig 6,75 Prozent für Kontoinhaber mit weniger als 100.000 Euro auf dem Konto. Wer mehr hat, soll mit 9,9 Prozent zur Kasse gebeten werden. Über das Wochenende können die Bankkunden an Automaten Bargeld abheben. Internationale Überweisungen werden bis Dienstag nicht bearbeitet werden, da Montag ein Feiertag in Zypern ist. Das Parlament soll am Montag zusammenkommen und das für die Abgabe notwendige Gesetz verabschieden. Das Geld soll dann Anfang der kommenden Woche eingezogen werden. Auch mehrere Parlamente in der Eurozone müssen der von Euro-Finanzministern und Internationalem Währungsfonds beschlossenen Maßnahme zustimmen. Es ist ungewiss, wie lange das dauern wird und was in der Zwischenzeit mit dem Geld auf den Konten geschieht.
Alle Inhaber von Bankkonten in Zypern müssen die Steuer zahlen. Nur Kunden von Filialen griechischer Banken werden ausgenommen. Die Gläubiger wollten das ohnehin angeschlagene Griechenland möglichst aus der Schusslinie halten. Zugleich könnten griechische Banken nun die Hauptanlaufstelle der Anleger werden, um ihr Geld in Sicherheit zu bringen.
Von den 69 Milliarden Euro auf zyprischen Banken gehören rund 40 Prozent Ausländern. Die meisten von ihnen sind Russen. Die Steuer hätte auch ausschließlich für Nicht-EU-Bürger ausgelegt werden können, doch das hätte die Umsetzung erschwert, wie Jacob Kirkegaard vom Peterson Institute for International Economics in Washintgon erklärt. Viele der russischen Anleger hätten eine doppelte Staatsbürgerschaft und einige russische Unternehmen seien in Zypern registriert, sagt er. Kirkegaard sagt, die Zyprer könnten die Steuer begrüßen, da sie auch Ausländer einbeziehe - die Steuererhöhungen in Griechenland, Portugal und Irland müsse hingegen die eigene Bevölkerung schultern.
In Zypern ist zwar am Montag Feiertag, aber in den meisten anderen Ländern wird gearbeitet. Kirkegaard zufolge ist die neue Steuer ein Hinweis darauf, dass die Europäische Zentralbank das Risiko eines Sturms auf Banken im Ausland für gering hält. Die Anleihenmärkte werden seiner Einschätzung nach geringfügig reagieren, da auch Anleihen besteuert werden. Bankaktien werden zudem voraussichtlich fallen und die Zinsen für Kredite werden steigen. Viele Investoren könnten indes in der langwierig herbeigeführten Entscheidung eine Generalprobe für ein Land sehen, das langsam aus der Eurozone ausscheide, gibt Heather Conley vom Center for Strategic and International Studies in Washington zu bedenken.
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Zypern-Deal entzweit die Euro-Retter.
Der Deal wurde in Brüssel von unseren fähigen Politikern vorläufig ausgehandelt. Die Abgeordneten in Brüssel sollten die Fähigkeiten besitzen und erkennen, wie und wo die Milliarden in Zypern abzuschöpfen sind.
Der Bundestag wird das Abschöpfungsprogramm genüsslich debattieren und abstimmen.
In der Tat ist das eine bittere Enteignung vom Sparbuch der zyprischen Bevölkerung. Mit viel Mühe und Not legte sich die arme Bevölkerung über viele Jahre eine kleine Sicherheit auf dem Sparbuch an. Das arbeitende Volk hat zuvor die geforderte Lohnsteuer brav bezahlt. Und jetzt werden diese Sparbücher beraubt.
Was hat die Bevölkerung mit dem Schwarzgeld und den Spekulationen der Banken zu tun?
Sicher ist nur, dass wir eines Tages in die Kiste gehen werden. Sobald der deutsche Staat in großer Not ist, werden auch die Sparguthaben in Deutschland geplündert.
volle Zustimmung
Das ist doch nur eine Testphase.
Geplant ist das für ganz Europa.
Kann Jeder hier nachlesen:
http://dnv.xobor.de/t18f4-Zypern-Versklavung-Europas-laeuft-planmaessig-weiter.html
Da haben wir die Situation der Entscheidung - entweder beschleunigt in den Zusammenbruch oder ein Weiterwursteln gegen alle Regeln der ökonomischen Vernunft und gegen die Menschen in Europa - auf jeden Fall ein endlich sichtbares Zeichen der totalen politischen Aporie, aber das war schon ab 1918 so in Europa - die Geschichte wiederholt sich eben doch - Wählen Sie die "Alternative für Deutschland", damit sich die politischen Verhältnisse einmal grundlegend ändern.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Peter Kraa
Volle Zustimmung!
Im Kern geht es um das asoziale Verhalten seitens der sogenannten "Alphatiere".
Ob wir die Themen anführen, die oben genannt sind, ob wir die Bonusdebatte, ob wir die Gehälter der DAX-Vorstände, die Kürzung der fälligen Lebensversicherungsleistungen, die Politikerpensionen oder die Einkommensverteilung, die Altersarmut, etc. nennen, soziales Verhalten der sogenannten Alphatiere ist so selten wie Beamtenschweis.
Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen!
Was ich nicht so ganz verstehe, warum jetzt die Aufregung wegen einer Zwangsenteignung so hochbrandet.
In allen Nettozahler Ländern der EU wurden und werden wir bereits „Zwangsenteignet“. Es gab mal einen Maastricht Vertrag, der finanzielle Unterstützung für andere Länder verbot. Dies ist bekanntlich seit langem ausgehebelt.
Nun werden Steuergelder für vielerlei Stützungsmaßnahmen verwendet. Steuergelder, die im eignen Land nicht mehr eingesetzt werden können. Um konkret zu werden, die CSU plant die Einführung einer PKW Maut um den Straßenbau zu finanzieren … genau hierfür hätte man das Geld z.B. nehmen können.
Man darf sich auch nicht vormachen, das Griechenland, Portugal, Italien etc. ihre Schulden jemals zurückzahlen werden können, mit dieser Währung wird das schlicht nicht möglich sein.
Das Geld ist also weg … enteignet, es ging nur nicht so plump über einen Abzug auf dem Konto.