Es wird vermutet, dass die Regierung in Hongkong Snowden zum Verlassen des Territoriums bewegen wollte, um die Beziehungen zu den USA nicht zu belasten. Er selbst befürchtete offenbar, dass die Regierung ihn in Gewahrsam nehmen würde, sollte er bleiben und Widerspruch gegen einen US-Auslieferungsantrag einlegen. Der örtliche Abgeordnete Albert Ho sagte, er habe im Auftrag Snowdens vorgefühlt, ob dieser bis zu einer Entscheidung über den Antrag auf freiem Fuß bleiben oder ausreisen könne. Von den Behörden habe er darauf keine Antwort erhalten, sagte Ho. Ein Mittelsmann, der nach eigenen Angaben für die Regierung sprach, habe Snowden aber gesagt, dass es ihm freistehe zu gehen - und dass er dies tun solle.
Präsident Wladimir Putin bietet den USA gern die Stirn. Als sich Snowden noch in Hongkong aufhielt, erklärte Putins Sprecher, Russland würde erwägen, ihm Asyl zu gewähren, sollte er einen Antrag stellen. Möglicherweise betrachtete Snowden Russland als sicheren Zufluchtsort, von wo er unter keinen Umständen an die USA ausgeliefert würde. Bislang erfüllte Putin diese Erwartung. Einen Auslieferungsantrag Washingtons wies er umgehend zurück.
Putin hat erklärt, Snowden halte sich weiterhin im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo auf. Der ecuadorianische Präsident Rafael Correa sagte der AP, der Botschafter des Landes habe Snowden in Moskau gesehen. Zahlreiche Journalisten, die sich auf dem Flughafen auf die Suche nach dem prominenten Flüchtling machten, entdeckten keine Spur von ihm. Einige Sicherheitsexperten haben spekuliert, dass sich Snowden in den Händen russischer Geheimdienste befinden könnte, die sich von ihm Informationen erhofften. Putin hat Vermutungen, dass der russische Geheimdienst Snowden befragt habe, rundweg zurückgewiesen.
Snowden hat sich nicht an die Enthüllungsplattform WikiLeaks gewandt, um die Welt vor dem umfassenden Überwachungsprogramm des US-Geheimdienstes NSA zu warnen. Er erklärte, er wolle es mit Journalisten zu tun haben. Denn sie könnten beurteilen, was veröffentlicht werden solle und was nicht. WikiLeaks nahm sich des Falls Snowden allerdings rasch an und bot Unterstützung für das weitere Vorgehen an. Snowdens Vater bezweifelte öffentlich, dass die Internetplattform der beste Ratgeber für seinen Sohn sei.
Nach Angaben von WikiLeaks ist die Rechtsberaterin der Plattform, Sarah Harrison, Snowdens ständige Begleiterin. Auch sie ist öffentlich nicht in Erscheinung getreten. WikiLeaks erklärte, Harrison habe am Sonntag dem russischen Konsulat auf dem Moskauer Flughafen Snowdens Asylanträge für 21 Staaten übergeben.
Zunächst erklärte WikiLeaks, Snowdens Ziel sei Ecuador, wo er Asyl beantragt hat. Er buchte einen Tag nach seiner Ankunft in Moskau einen Aeroflot-Flug nach Kuba, wo er vermutlich umsteigen wollte. Den Flug trat er jedoch nicht an, sein Sitz blieb leer. Ein Grund für die Änderung seiner Pläne war möglicherweise, dass die USA seinen Pass für ungültig erklärten. Möglicherweise befürchtete er auch, dass die USA das Flugzeug über US-Luftraum zur Landung zwingen könnten, oder er war sich über sein endgültiges Ziel im Unklaren.
Das ist möglich. Snowden hat erklärt, seine Arbeit als NSA- Systemanalyst habe ihm Zugang zu umfangreichem Datenmaterial verschafft. Von den US-Behörden liegen dazu widersprüchliche Angaben vor. Assange hat weitere Enthüllungen in Aussicht gestellt. Es seien Maßnahmen getroffen worden, damit niemand die Veröffentlichung weiterer NSA-Dokumente im Besitz Snowdens verhindern könne. Glenn Greenwald, der Journalist der britischen Zeitung „The Guardian“, der maßgeblich an den ersten Veröffentlichungen beteiligt war, ließ durchblicken, dass Medienorganisationen bereits im Besitz des gesamten Materials seien, das Snowden publik machen wollte. Greenwald deutete an, dass es an den Zeitungen liege, was sie wann veröffentlichen wollten.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Vor Gericht stehen nicht die Kriegsverbrecher,die unbewaffnete Zivilisten niedergemäht haben, sondern der "Whistleblower", der es öffentlich gemacht hat. Das hat mit Demokratie nichts mehr zu tun! Das ist die Arroganz einer Macht-"Elite", die glaubt sie kann machen was sie will!!!
Gute, nein sehr gute Frage! - ferner, wer wurde geschädigt? und wie hoch ist der Schaden?
Wer sich derartig dumm anstellt, wie Manning und sicherheitsrelevante Informationen in großen Massen weiterleitet, der provoziert zwangsläufig eine heftige Reaktion, mit der er rechnen musste. Man darf die Intimsphäre eines Staates nicht verletzen. Vielleicht kommt er mit einer milden Strafe (80 Jahre Gefängnis) davon, von der er wegen guter Führung nur 40 Jahre verbüßen muss. Gegen Dummheit gibt es bis heute keine Versicherung. Auch unsere Regierung muss überlegen, wie sie mit Geheimnisverrätern umgeht, wenn sie nicht will, dass alles an die Öffentlichkeit kommt. Auch im Arbeitsrecht gibt es die Pflicht zur Wahrung von Betriebsgeheimnissen. Ich möchte mal wissen, wie manche Menschen reagieren würden, wenn ihr Lohn, Krankheiten, Schuldenstand wegen eines "Leaks" im Internet abrufbar wären. Wenn sich herausstellen würde, dass der neue repräsentative Wagen nur geleast ist und schon drei mal der Herr vom Amtsgericht wegen offener Forderungen gepfändet hat.
Wenn die USA ein Rechtsstaat wäre, dann müssen die Kriegsverbrecher, die wahllos auf Zivilisten schießen, verurteilt werden. Warum geschieht das nicht?
Im Prinzip ist die Kritik an der US Regierung absolut gerechtfertigt und rein formal müsste sie unter Anklage stehen.
Aber es nützt wenig einfach auf diesem Standpunkt zu bestehen, denn das Problem ist zweiseitiger Natur.
Die Ideale des internationalen öffentlichen Rechts und der Pazifisten haben sich als unrealistisch erwiesen. Diese Diskrepanz zwingt Regierungen in einer Grauzone zu agieren, die letztlich immer bedrohlicher wird, weil Grauzonen nur schwer zu kontrollieren sind.
Es wird nicht möglich sein, diese Entwicklung zu stoppen, solange öffentlich nur das maximale Ideal akzeptiert wird. Solange Affären wie die "Kundus Affäre" überhaupt Affären sind, solange werden Regierungen in immer stärkeren Ausmass doppelgesichtig werden und letztlich wohl auch sein müssen.
Die Welt und die Menschen in ihr sind viel hässlicher als wir wahrhaben wollen und das gilt für diejenigen, die deutlich weniger als wir zu verlieren haben in entsprechend stärkerem Masse. Deshalb ist es naiv die gleiche Menschlichkeit vorauszusetzen, die umso schwieriger aufzubringen ist, je schlechter die Verhältnisse sind. Damit spreche ich den Menschen nicht ab, ähnlich friedliche Verhältnisse zu wollen, aber der für sie erträglichste Weg führt eben häufig über skrupellose und rücksichtslose Gewalt.
Es wird keinen einfachen Weg geben, der nicht sowohl Unterdrückung, wie ungerechtfertigte Kriegsführung beinhaltet, da niemals alle beteiligten ehrlich sein können und werden. Einseitige Parteiname für den Schwächeren und die Unterdrückten mag uns das Gefühl geben etwas Rechtschaffendes getan zu haben, mehr aber bedeutet es in der Regel auch nicht. Vor allem dann nicht, wenn dafür selbst Minimalstandards auf Seiten der Schwächeren und Unterdrückten nicht eingehalten werden.
Die öffentliche Empörung über den Nahostkonflikt z.B. war viel zu häufig völlig einseitig, früher zugunsten Israels, dann zu Lasten Israels. Beides hat das Unrechtspotential eher erhöht.
H.
Spionage? Hier ein Beispiel:
Narus ist ein Unternehmen, das 1997 in Israel gegründet (jetzt in Kalifornien) wurde und dessen Name vom lateinischen Wort für "allwissend" abgeleitet ist.
Narus stelle Werkzeuge bereit, die der NSA Hintertüren zu allen großen US-Technologiefirmen öffne. Insgesamt 1,25 Millionen E-Mails mit je 1.000 Zeichen in der Sekunde können die Systeme analysieren – 100 Milliarden am Tag. Niemand weiss, wieviele davon im Einsatz sind.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-07/narus-ueberwachungstechnik-prism
Er hat Einzelverteidiger "gewählt"
Manning lebt weiter hinter Gittern
Snowden ?
viele im Asyl
Herzschrittmacher-Hacker Barnaby Jack stirbt eine Woche vor Black-Hat-Auftritt
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Herzschrittmacher-Hacker-Barnaby-Jack-stirbt-eine-Woche-vor-Black-Hat-Auftritt-1925016.html
Jeder, der die Verbrechen von Regierungen an die Öffentlichkeit bringt, gehört belohnt und NICHT bestraft.
Demokratie lebte bisher davon, daß die Machthaber auf Zeit sich nicht Alles erlauben konnten.
Es gehört Alles auf den Tisch, aber anscheinend fürchten unsere Politiker die Wahrheit wie der Teufel das Weihwasser, was auch derzeit bei uns zu sehen ist rund um den NSA Abhörskandal und das Herumlavieren unseres laufenden Hosenanzuges.
Verbrechen sind doch nicht legal, wenn Staatsmänner diese anordnen.
Obama sollte der Nobelpreis umgehend aberkannt werden.
Und was ist mit der NSA-Stasi hier in Deutschland? Besonders im Daten-Guantanamo Wiesbaden?
Hat die Altpartei CDUSPDFDPGrüne darauf eine Antwort?