Amerikas Schattenseite: Die überkochende Wut der Verlierer

Monessen/Pennsylvania Am 13. April schrieb Lou Mavrakis in seinem Brief an US-Präsident Barack Obama: „Ich brauche Ihre Hilfe. Meine Stadt steht kurz vor dem finanziellen Ruin.“ Der fast 80-jährige Sohn griechischer Einwanderer ist Bürgermeister von Monessen, einer Kleinstadt knapp eine Autostunde von Pittsburgh entfernt. Als Obama nicht antwortete, schrieb Mavrakis Anfang Juni den zweiten Hilferuf. Wieder keine Antwort. Ende Juni lud der Bürgermeister dann Donald Trump nach Monessen ein. Der kam, verdammte die billigen Stahlimporte aus China und kündigte Strafzölle an. „America first“ war seine Botschaft. Am Dienstag wollen viele der traditionell demokratisch wählenden Einwohner Trump ihre Stimme geben. Warum? „Weil wir gehört werden wollen“, sagt Mavrakis verbittert.