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Handelsminister Wilbur Ross Trump setzt auf den „König der Bankrotteure“

Wilbur Ross hat einst das Imperium von Donald Trump vor dem Kollaps gerettet. Nun macht dieser den Ex-Banker zum Handelsminister. Der Spezialist für Konkursfälle bringt klare Rezepte für die Sanierung der Wirtschaft mit.
04.12.2016 - 11:58 Uhr Kommentieren
Der Investor und Ex-Banker soll neuer Handelsminister der USA werden. Quelle: AP
Donald Trump (links) und Wilbur Ross

Der Investor und Ex-Banker soll neuer Handelsminister der USA werden.

(Foto: AP)

San Francisco Es ist eine alte Freundschaft. Als Banker im Auftrag der Rothschild Inc musste sich Wilbur Ross um eine Investition kümmern, die schiefgelaufen war: Das Trump Taj Mahal Casino in Atlantic City. Es gehörte einem New Yorker Immobilienmogul namens Donald Trump, der unter einer Schuldenlast von drei Milliarden Dollar zu kollabieren drohte. Wilbur Ross vertrat damals die Interessen großer Anleihen-Gläubiger.

„Wir hätten das Taj Mahal in den Bankrott treiben können, und es wäre Aus gewesen mit ihm“, sagte Ross im Interview mit der „New York Post“ über die damalige Zeit. Und eigentlich wollte er das auch. Aber nachdem er mehr Zeit mit Trump verbracht habe, habe er sich anders entschieden. Die Gläubiger überzeugten Trump, Teile des Anlagevermögens zu verkaufen, strikte Kostensenkungen durchzuführen und seine Verschuldung herunterzufahren.

Trumps Immobilienimperium überlebte, und für Ross zahlt sich die Loyalität aus. Während des Wahlkampfs, den er finanziell stark unterstützte, war er Top-Berater für Handelsfragen. Jetzt folgt der Aufstieg zum Handelsminister. In dieser Position wird der heute 79-Jährige eine, wenn nicht die zentrale Schlüsselfigur zur Umsetzung der ehrgeizigen wirtschaftlichen Wachstumspläne sein, die der designierte US-Präsident Trump seinen Wählern versprochen hat. Neben 3,5 bis vier Prozent Wachstum im Bruttosozialprodukt sind das 25 Millionen neue Arbeitsplätze.

Ross, der in Palm Beach in Florida nur einen Steinwurf von Trumps Sommerresidenz lebt, fällt die Aufgabe zu, die komplizierten Beziehungen zu ausländischen Handelspartnern zu pflegen und zu gestalten. Dazu gehören natürlich auch China und Mexiko, denen Trump bereits einen Handelskrieg angedroht hat, und die EU. Das geplante transatlantische Handelsabkommen ist für Trump nicht das Papier wert, auf dem es geschrieben ist, und Ross sieht das genauso.

Daneben ist der Handelsminister der Verbindungsmann des Weißen Hauses zu Amerikas Wirtschaftsführern. Seine Vorgaben, zum Beispiel hinsichtlich Strafzöllen oder anderen protektionistischen Maßnahmen, entscheiden mit darüber, ob Arbeitsplätze in den USA wettbewerbsfähiger werden. Ein Weg, dies zu erreichen, sei der Abbau von „überflüssiger Regulierung“, was Amerikas Unternehmen 200 Milliarden Dollar an zusätzlichen Gewinnen einbringen werde. Außerdem ist eine dramatische Senkung der Steuersätze für Unternehmen ein Kernpunkt.

Das gesparte Geld, da ist er sicher, wird dann investiert und dazu benutzt, mehr Arbeitsplätze zu schaffen. Das hört sich an wie eine Neuauflage der Theorie der „Trickle Down“-Economy der Republikaner unter Ronald Reagan. Sie besagt, dass man nur den Reichen, zum Beispiel durch Steuersenkungen, mehr von ihren Gewinnen lassen muss. Diese Füllhörner voll Geld würden dann über die Schaffung neuer Arbeitsplätze auch über den Armen entleert.

Spezialist für marode Industrien
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