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Republikaner-Parteitag Trump, Freund der Schwulen und Lesben?

Überraschung bei den Republikanern: Präsidentschaftskandidat Trump tritt auf dem Parteitag für den Schutz sexueller Minderheiten ein. Das kürzlich verabschiedete Parteiprogramm spricht jedoch eine andere Sprache.
22.07.2016 - 14:33 Uhr
Donald Trump will Schwule und andere sexuellen Minderheiten stärker schützen. Quelle: AFP
Präsidentschaftskandidat Donald Trump

Donald Trump will Schwule und andere sexuellen Minderheiten stärker schützen.

(Foto: AFP)

Düsseldorf LGBTQ – mit fünf Buchstaben hat Donald Trump einen seit Jahrzehnten dominierenden Unwillen in seiner Partei weggewischt. Die Abkürzung steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (Lesbian, Gay, Bisexual, Trans, Queer) und wurde noch nie in einer Rede erwähnt, mit der ein republikanischer Bewerber die Nominierung als Präsidentschaftskandidat annahm. Trump sagte dagegen: „Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um unsere LGBTQ-Bürger vor Gewalt und Unterdrückung einer hasserfüllten ausländischen Ideologie zu schützen.“ Bekräftigend fügte er hinzu: „Glaubt mir.“

Die Ovationen, die darauf folgten, schienen Trump selbst zu überraschen. „Ich muss schon sagen, es ist für einen Republikaner so schön, euch zu dem jubeln zu hören, was ich gerade gesagt habe“, sagte er, vom Redetext abweichend. „Danke.“ Vor vier Jahren hatte der damalige Präsidentschaftskandidat Mitt Romney noch nicht einmal das Wort „gay“ in den Mund genommen, geschweige denn die Abkürzung.

Vor Trumps Abschlussrede hatte sich Peter Thiel, Mitgründer des Internet-Zahlungsdienstes PayPal, erstmals in der Parteitags-Geschichte seine eigene Homosexualität zum Thema gemacht. „Ich bin stolz darauf, schwul zu sein“, sagte der aus Deutschland stammende und in den USA aufgewachsene Star-Investor in seiner Rede. „Ich bin stolz darauf, Republikaner zu sein. Vor allem aber bin ich stolz darauf, Amerikaner zu sein.“ Das Publikum applaudierte und stimmte einen „USA, USA, USA“-Gesang an. Normalerweise sind aus den Reihen der Grand Old Party eher homophobe Aussprüche zu hören.

Während der Vorwahlen der Republikaner hatte zum Beispiel Kandidat Ben Carson gesagt, dass Gefängnisse schwul machten, da „viele Menschen dort hetero hineingehen und schwul herauskommen“. Das sei Beweis für ihn, dass Homosexualität eine Wahl sei – und nicht biologisch oder genetisch veranlagt, wie es die Mehrheit wissenschaftlicher Studien nahe legen.

Auch Ted Cruz, der hinter dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump die zweitmeisten Unterstützer gesammelt hatte, machte Schlagzeilen zum Thema gleichgeschlechtlicher Liebe: Im November 2015 trat er auf einer Veranstaltung auf, auf der ein Priester „Tötet alle Schwulen“ gerufen hatte. Sein Wahlkampfteam hat zwar inzwischen zugegeben, es sei ein Fehler gewesen, daran teilzunehmen, aber Cruz – wie viele andere in der Partei – kämpfen weiter vehement gegen die Zulassung der gleichgeschlechtlichen Ehe.

„Vorgetäuschter Kulturkrieg“ lenkt vom „Niedergang“ ab
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