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Vertrag von Montreux Türkei nimmt zehn Ex-Admiräle fest

Mehr als 100 Ex-Admiräle hatten vor einem Austritt aus dem Vertrag von Montreux gewarnt. Die Regierung wirft ihnen nun unter anderem Vergehen gegen die Sicherheit des Staates vor.
05.04.2021 - 15:27 Uhr 3 Kommentare
Der Vertrag von Montreux regelt die Durchfahrt durch den Bosporus und die Dardanellen - also die Meerengen zwischen Schwarzem Meer und Mittelmeer. Quelle: AP
Schiffe der türkischen Marine

Der Vertrag von Montreux regelt die Durchfahrt durch den Bosporus und die Dardanellen - also die Meerengen zwischen Schwarzem Meer und Mittelmeer.

(Foto: AP)

Istanbul Nach einer Erklärung zu einem internationalen Schifffahrtsabkommen sind in der Türkei zehn pensionierte Admiräle festgenommen worden. Vier weitere seien zur Aussage gerufen worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag.

Mehr als 100 pensionierte Admiräle hatten in der Nacht zu Sonntag eine Erklärung veröffentlicht, in der sie unter anderem vor einem Austritt aus dem Vertrag von Montreux warnen. Der Pakt aus dem Jahr 1936 regelt die Durchfahrt durch den Bosporus und die Dardanellen - also die Meerengen zwischen Schwarzem Meer und Mittelmeer.

Die nun festgenommen Admiräle hatten gewarnt, dass eine Infragestellung dieses Vertrags der Türkei schaden könnte. Damit überschritten sie nach Ansicht der Regierung ihre Kompetenzen. Ein Sprecher von Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte, das Verhalten erinnere an einen Militärputsch.

Nachdem Erdogan vor rund zwei Wochen den Austritt aus der Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen per Dekret verkündet hatte, wurde eine Diskussion über die Aufkündigung des Montreux-Vertrags befeuert.

Die Generalstaatsanwaltschaft in Ankara leitete am Sonntag im Zusammenhang mit der Erklärung Ermittlungen ein. Wie Anadolu nun berichtete, wird den Unterzeichnern Vergehen gegen die Sicherheit des Staates und die verfassungsmäßige Ordnung vorgeworfen.

Der 1936 geschlossene Vertrag von Montreux gab der Türkei die Souveränität über den Bosporus, das Marmarameer und die Dardanellen zurück, die das Osmanische Reich mit der Niederlage im Ersten Weltkrieg verloren hatte. Für Handelsschiffe ist in Friedenszeiten die freie Durchfahrt garantiert. Für Kriegsschiffe gelten gesonderte Regeln.

Erdogan will seit Langem eine alternative Wasserstraße zum Bosporus bauen lassen. Der „Kanal Istanbul“ gilt als ambitioniertes und hoch umstrittenes Prestigeprojekt des türkischen Präsidenten. Der Bau des Kanals hat nach Angaben von Erdogans Büro keine negativen Auswirkungen auf das Montreux-Abkommen.

Mehr: Die Türkei setzt auf Deutschland als letzten geopolitischen Partner.

  • dpa
  • rtr
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3 Kommentare zu "Vertrag von Montreux: Türkei nimmt zehn Ex-Admiräle fest"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • 18 Prozent Inflationsrate machen auch den Despoten in der Türkei nervös.

    Man kann es verstehen.

  • Man muß sich wieder einmal mehr die Frage stellen, ob es nur bei den Admirälen bleibt.

    Was meinen die hier lebenden Landsleute dazu?

  • ....und die hiesigen Landsleute schauen diesem Treiben weiter zu!

    Na dann!

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