Nach Massenprotesten setzt das Militär Mursi ab und stellt ihn unter Arrest. Der oberste Verfassungsrichter Adli Mansur wird Übergangspräsident. Mursi-Anhänger beginnen einen Dauerprotest. Bei gewaltsamen Zusammenstößen mit dem Militär sterben viele Menschen.
Mursi wird des Landesverrats beschuldigt und kommt in Untersuchungshaft. Landesweit demonstrieren Hunderttausende für und gegen ihn. Seine Gegner folgen einem Aufruf der Armee, Kundgebungen zu organisieren, um der Militärführung ein „Mandat zur Bekämpfung des Terrors“ zu geben. Bei Zusammenstößen von Islamisten und Sicherheitskräften sterben mindestens 80 Menschen.
Die Muslimbrüder lehnen die Forderung der neuen Führung ab, ihre Protestlager in Kairo zu räumen und die Übergangsregierung anzuerkennen. Sie bestehen darauf, dass Mursi wieder Präsident wird.
Ägypten erklärt die Bemühungen internationaler Diplomaten zur Beilegung der Krise für gescheitert. Die Übergangsregierung kündigt erneut an, die Protestlager mit tausenden Mursi-Anhängern gewaltsam räumen zu lassen.
Zum Ende des Fastenmonats Ramadan fordern Zehntausende Islamisten die Wiedereinsetzung Mursis. Vor den Protestlagern errichten die Muslimbrüder Betonwände und Sandsack-Barrikaden. Die Regierung gibt den Sicherheitskräften grünes Licht, zwei große Protestlager zu räumen.
Die ägyptischen Sicherheitskräfte wollen den Dauerprotest von Islamisten durch eine Blockade beenden. Es heißt, man wolle die Zugänge sperren und keine Lebensmittel mehr in die Zeltstadt lassen.
Die Untersuchungshaft für Mursi wird um weitere 15 Tage verlängert. Islamisten ziehen in einem Protestmarsch zum Justizgebäude in Kairo.
Vor Mansur legen 20 Gouverneure ihren Amtseid ab. Die meisten von Mursi ernannten Gouverneure wurden abgesetzt. Islamisten demonstrieren vor mehreren Ministerien in Kairo. Einen Tag später gibt es bei der gewaltsamen Räumung der Protestlager gibt es Tote und Verletzte.
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Ägypten, das Land mit den vielen Kunstschätzen, war bis vor ein paar Wochen auf dem Weg in einen islamischen Winter. So wählten die Ägypter einen Präsidenten, der seine Landsleute aufforderte "unsere Kinder und Enkelkinder zum HASS auf die Juden und Zionisten zu erziehen" und der Juden als "Nachfolgen von Affen und Schweinen" bezeichnet (Quelle: MEMRI TV).
So dramatisch die Zustände in anderen Ländern auch sein mögen, und so sehr man sich auch wünschte, die gewalttätigen Konflikte mögen umgehend beendet werden, das sinnlose Blutvergießen möge sofort eingestellt werden: es wird nicht so schnell geschehen.
Handelt es sich aber um Desinteresse, die Forderung zu stellen, die Medien mögen sich deshalb bitte für eine kurze Zeit verstärkt um innenpolitische Fragestellungen kümmern? Immerhin ist ja bald Wahl und es könnte in D auch von Bedeutung sein, 18 Mio. Nichtwähler vom Gang an die Wahlurne zu überzeugen.
Die derzeitige Praxis nutzt lediglich der amtierenden Regierung, da deren Wähler traditionell zur Wahl gehen. Sie ist also Nutznießer, wenn die Blicke der deutschen Öffentlichkeit immer und immer wieder auf das Ausland, zumal noch das außereuropäische gerichtet werden.
Am Tag nach der Wahl kann der Blick dann gern wieder im üblichen Maße nach Syrien, Ägypten, Libyen, Irak, Iran, Russland, die U.S.A. (was sage ich: in die ganze Welt gehen), damit ein deutscher Staatsbürger sich immer vor Augen führen kann, wie gut es ihm doch geht.
Ich befürchte allerdings, dass dieser Wunsch ein frommer bleibt. Dafür werden die Herren Westerwelle, Niebel, Rösler und Brüderle gewiss sorgen. Denn schwindelig spielen konnten uns die Truppen dieser Koalition schon immer, auch wenn der Nutzen sehr zweifelhaft ist.
Also, voran ihr Neoliberalen. Es geht schließlich um eure Existenz. Beschmeichelt die Medien mit außenpolitischer Medizin, auch die, die euch nicht unbedingt traditionell nahestehen. Das Heer der Nichtwähler wartet.
Wie man dem Artikel gut entnehmen kann, geht die "Demokratisierung" durch Einsetzung von alten Kadern in Schluesselpositionen voran. Schlimmer kann man nicht provozieren. Diese "Interimsregierung" hat keinerlei Legitimation solche massgebenden Schritte einzuleiten. Das wird zu noch mehr Widerstand und Blutvergiessen fuehren. SISSI kennt halt nichts anderes als Gewalt. Nun droht der offene Buergerkrieg. Der eher ein Geurilla Krieg werden wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, nbis Waffen ihren Weg aus Libyen finden und erfahrene Kaempfer dazu. Die Agressionen muessen umgehend eingestellt und alle politischen Gefangenen, die bereits in Tausende gehen , umgehend freigelassen werden. Bleibt SISSI hart , wird das Land explodieren. [...]
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Von den 18 neu eingesetzten Gouverneuren sind, wie el-Ahram schreibt, 7 dem islamistischen Lager zuzurechnen. Zu einer ausgewogenen Berichterstattung gehört es, auch das zu erwähnen anstatt nur hervorzuheben, dass die Hälfte der neuen Gouverneure Generäle im Ruhestand seien.