Die britische Zeitung „The Guardian“ berichtet, dass der Handynetzbetreiber Verizon dem US-Geheimdienst NSA auf der Grundlage eines geheimen Gerichtsurteils täglich Informationen zu allen Telefonanrufen innerhalb der USA sowie zwischen der USA und anderen Ländern übermitteln muss.
Berichten der "Washington Post" und des „Guardian“ zufolge dürfen die NSA und die Bundespolizei FBI auf Serverdaten der Internetkonzerne Google, Microsoft, Yahoo, Facebook, Apple, Youtube, Skype, AOL und PalTalk zugreifen. Das geheime Überwachungsprogramm wurde demnach 2007 eingeführt.
Der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden, der über Hawaii nach Hongkong geflohen war, gibt sich als Quelle der Enthüllungen zu erkennen. Drei Tage später beschuldigt er Washington, weltweit "hunderttausende Computer" zu überwachen.
Die US-Regierung beschuldigt Snowden der Spionage, des Diebstahls und der illegalen Nutzung von Regierungseigentum. Washington verlangt von Hongkong die Auslieferung des IT-Experten.
Snowden, gegen den inzwischen ein Haftbefehl vorliegt, reist nach Moskau. Sein Reisepass wurde von den US-Behörden ungültig gemacht. Der ecuadorianischen Regierung liegt nach eigenen Angaben ein Asylantrag Snowdens vor. Washington warnt Moskau und Peking vor diplomatischen Konsequenzen.
Putin bietet Snowden ein Aufenthaltsrecht in Russland an, fordert aber, dass der Informant seine Aktivitäten gegen die USA einstellt. Nach Angaben der Plattform „Wikileaks“ hat Snowden in zahlreichen Ländern, darunter Deutschland, um politisches Asyl ersucht.
Mehrere Staaten lehnen Snowdens Asylantrag ab. Nach Ländern wie Deutschland, Österreich, Brasilien, Spanien und Polen erteilen ihm am Tag darauf auch Frankreich und Italien eine Absage.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz räumt ein, es teste ein NSA-Spähprogramm, setze es aber derzeit nicht ein. Der „Spiegel“ berichtet, der BND habe sich für eine laxere Auslegung deutscher Datenschutzgesetze eingesetzt, um den Austausch zu erleichtern.
Snowden erhält vorläufiges Asyl in Russland und verlässt den Flughafen. Er darf nun ein Jahr lang im Land bleiben, sein russischer Wohnort wird aus Sicherheitsgründen geheimgehalten.
US-Präsident Barack Obama sagt ein für Anfang September geplantes Einzeltreffen mit Putin am Rand des St. Petersburger G-20-Gipfels wegen der Spannungen um Snowden ab.
Unter strenger Geheimhaltung trifft der Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele Snowden in Russland. Der Informant habe grundsätzliches Interesse, in Deutschland zur NSA-Spähaffäre auszusagen, sagt Stöbele anschließend.
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ja, das Thema sollte unbedingt publikumswirksam am köcheln gehalten werden - egal wer das mediale Marketing betreibt.
Privatsphäre und Datenschutz ist ein viel zu wichtiges Thema, als daß es, nachdem die ersten Wogen der Empörung abgeklungen sind, wieder von der Bildfläche verschwindet - OHNE DASS SUBSTANZIELLE FORTSCHRITTE erreicht wurden und OHNE DASS KÖPFE DER VERANTWORTLICHEN DATENVERBRECHER GEROLLT SIND.
Wenn es dafür nötig sein sollte, dann möchte ich auch mehr von Snowdens Freundin, Snowdens Hund, Snowdens was auch immer lesen. Wenn es das Thema im Fokus der breiten Öffentlichkeit hält, dann sind alle Mittel recht, auch Bildzeitungs-Methoden.
DIE SCHLACHT UM DAS INTERNET UND DATENSCHUTZ ist ZU WICHTIG als daß wir sie VERLIEREN können.
Dieser Vater, der seinem Sohn nicht das Recht auf freie, eigene Lebensgestaltung lassen kann, der ihn öffentlich auffordert, von seinen Aufklärungen abzusehen ist ein Zuhälter der USA und kein objektiver Diskussionspartner. Er möge den sehr charismatischen weil mutigen Sohn seinen Weg gehen lassen ja ihn dabei unterstützen!!!