„Der Austritt eines Landes aus der Eurozone würde auch für uns eine Menge Turbulenzen mitbringen", warnte bereits Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Seriös lässt sich die Kostenfrage aber nicht beantworten, weil es kein Drehbuch für Pleite und Euro-Austritt gibt. Allenfalls eine Annäherung an eine Antwort ist möglich.
Aus dem ersten Hilfspaket hat Griechenland von anderen Euro-Ländern 53 Milliarden Euro erhalten. Hinzu kommen 35,4 Milliarden Euro aus dem zweiten Paket. Zudem hat der Euro-Rettungsschirm EFSF 25 Milliarden Euro bereitgestellt, damit das Land seine vom Schuldenschnitt im März angeschlagenen Banken rekapitalisieren kann. Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding zufolge ist das Geld aber offenbar noch nicht an die Banken geflossen.
Der Analyst geht außerdem davon aus, dass die EZB noch griechische Anleihen im Nominalwert von gut 35 Milliarden Euro in den Büchern hat. Weil die Zentralbank diese vermutlich zu Kursen von rund 75 Prozent des Nominalwertes gekauft hat, rechnet Schmieding hier mit einem maximalen nominalen Verlustrisiko von 27 Milliarden Euro. Allerdings hat die EZB auch Gewinne mit Hellas-Anleihen gemacht. Verrechnet man die beiden Posten miteinander, kommt man für die EZB auf ein echtes Verlustrisiko von etwa 20 Milliarden Euro.
Hinzu kommt aber ein weiteres Risiko, das sich hinter dem Begriff „Target II-Salden" verbirgt, von dem ebenfalls völlig unklar ist, wie und in welchem Umfang es sich realisieren könnte: Innerhalb des Verrechnungssystems der europäischen Notenbanken für den Zahlungsverkehr zwischen Banken (Target II) hatte die griechische Zentralbank gegenüber dem Eurosystem bis Ende Januar ein Negativ-Saldo von 107 Milliarden Euro aufgebaut. Schmieding zufolge dürfte es heute bei 120 bis 130 Milliarden Euro liegen.
Abgesichert wird der Negativ-Saldo durch Kreditsicherheiten, die griechische Banken bei der griechischen Notenbank hinterlegt haben. Ob diese nach einem Euro-Austritt ihren Verpflichtungen gegenüber dem Eurosystem weiter nachkommen würde, Sicherheiten abtreten würde und welchen Wert diese Sicherheiten noch hätten, steht dabei in den Sternen. Von möglichen Verlusten, die sich aus Target II ergeben würden, müsste Deutschland über die Bundesbank ebenfalls 27 Prozent tragen.
Schließlich müssten in die Gesamtrechnung noch Forderungen europäischer Bürger und Unternehmen gegenüber griechischen Banken einfließen. Ende 2011 betrugen die Auslandsschulden griechischer Unternehmen etwa 100 Milliarden Euro, davon 91 Milliarden Bankschulden und neun Milliarden anderer Unternehmen.
Weil nicht klar ist, welche Risiken eintreten würden, lassen sich die Kosten eines Staatsbankrotts und Euro-Austritts vorher nicht beziffern. Sicher ist aber: Es würde teuer werden.
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Das hat Schäuble gesagt?
Da hat er auf Lenin zugegriffen und Lenis Satz nur etwas abgewandelt. Der sagte nämlich mal "willst Du ein Land vernichten, mußt Du seine Währung zerstören"
Was für ein Drecksack ist Schäuble, ich bin entsetzt
Tabi
das Schlimme derzeit bei uns ist ja, dass nciht andre uns gängeln, sondern dass es die eigenen Politiker sind, die gegen das deutsche Volk agieren, das hat es so auch noch nicht gegeben
Wobei ja gerade Merkel die Planwirtschaft wiedr einführt.
Prawda
haben Sie dazu einen Link?
Volle Zustimmung. Die folgenden deutschen Generationen werden sich diesen ausgelatschten Schuh aber sicher nicht mehr anziehen ...
SayTheTruth
und mal wieder haargenau beschrieben
Andererseit führt aber Deutschand sich derzeit auf, als hätte es in der gesamten EU zu bestimmen.
Man schreibt andren Ländern vor, wie sie gefälligst wählen sollen usw.
Mit Demokratie hat das alles nichts mehr zu tun.
Man kann eigentlich nur rufen: Völker ganz Europas tut Euch zusammen und beendet diese Diktatur Europa. Kehr zurück zur einstigen schönen Europ. Union
Denn dieses diktatorische Gebilde EU was wir haben wird in Bürgerkriegen enden
Super gesagt.
Dennoch sehen Sie sich einmal nachfolgende Artikel durch, bzw. Video an.
Deutsche Mittelstands Nachrichten: Spaniens Banken im Mai mit Rekord-Krediten von der EZB
http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/06/43645/
184. Sitzung vom 14.06.2012
Brüderle, Rainer (FDP) Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin
zum G20-Gipfel am 18./19. Juni 2012 in Los Cabos (Mexiko)
http://www.bundestag.de/Mediathek/index.jsp?isLinkCallPlenar=1&action=search&contentArea=details&ids=1748738&instance=m187&categorie=Plenarsitzung&destination=search&mask=search
REDEN IST SILBER
Es will mir scheinen, dass beide für
das Auswärtige Amt ungeeignet sind.
SCHWEIGEN IST GOLD!
ausserdem Herr Brüderle..."denn Verträge können nicht beliebig gebrochen werden"
Sie und die CSU Gurkentruppe haben seit Jahren ALLE EU-Verträge beliebig gebrochen, den Maastricher, den Lissaboner usw. und jetzt brechen Sie sogar das GG.
Wenn ich könnte würde ich sie mit Katzendreck bewerfen ...
eine Torte ist zu schade für Sie.
Diese Drohung von Seiten der deutschen Politik bzw. der Kapitalisten wird dahingehend negiert, dass nicht das griechische Volk ein Interesse am Fortbestand dieses kapitalistischen Systems hat, sondern die Kapitalisten selber. Mit Einstellung der Zahlungen an Griechenland würde man letzten Endes die eigenen Produkte nicht mehr Bezahlen, die man an Griechenland geliefert hat. Von daher sind diese Äußerung von Weidmann und Brüderle wohl eher kontraproduktiv für die deutsche Wirtschaft. Sollte Brüderle als Wirtschaftslobbyist eigentlich wissen.