Neue Technologien sind oft umstritten. Doch beim Fracking geht der Streit weit über das normale Maß hinaus. Ist die Fördertechnik für Erdgas der Umweltfeind Nummer eins seit der Atomkraft? Oder doch nur eine missverstandene, aber vielversprechende Technologie?
Beim Fracking wird kilometertief in die Erde gebohrt - und dann noch einmal horizontal, zuweilen sechs Kilometer weit. In die Kanäle wird ein Chemiecocktail gepresst, der den Boden aufreißt. Sand in der Flüssigkeit sorgt dafür, dass sich die Risse nicht wieder schließen. Durch sie treten das Erdgas - oder andere Rohstoffe - aus, die dann wie üblich gefördert werden können.
Im kanadischen Dawson Creek stand erst ein Bohrturm, 50 Meter hoch. Danach kam das eigentliche Fracking: Sechs gewaltige Trucks stehen dicht nebeneinander und pumpen die Lauge in die Bohrlöcher, 100.000 Kubikmeter pro Bohrfeld. Man versteht sein eigenes Wort nicht, aber die Arbeiter schauen fast gelangweilt auf die Messinstrumente. Ihre Schichten sind hart, der Lohn sind 70.000 bis 140.000 Euro im Jahr. Sind sie weg, ist auch der Lärm weg. Dann soll das Gas 20, 30 Jahre leise aus der Erde in die Pipelines steigen.
Don Vander Velde ist 68 Jahre alt. Sein ganzes Leben hat er auf dem Land in Alberta, Kanada, gelebt, das seiner Familie seit 1904 gehört. Seit einem Jahrzehnt wird in der Nähe gefrackt. „Manchmal bebt der Boden“, sagt der Farmer. „Und was für Chemikalien kommen da rein?“ Don ist beunruhigt, weil er Kinder, Enkelkinder und eine Urenkelin hat. Die kleine Aspen ist zehn Monate. „Ich bin alt, aber ich möchte nicht ihre Zukunft verspielen.“ Dabei habe er nichts gegen die Förderung. „Ich will auch Energie. Alberta braucht das Gas, so wie es uns Farmer braucht. Also fördert! Aber macht es sicher!“
Encana ist ein Fracking-Riese und Kellen Foreman ist seit elf Jahren dabei. „Wir wollen Transparenz“, beteuert der 29-Jährige. Deshalb würden für Millionen Dollar Zehntausende Wasserproben untersucht. „Und bei nicht einer einzigen ist irgendwo in Kanada eine Verunreinigung des Trinkwassers nachgewiesen worden.“ Und die Erschütterungen? Nur mit feinen Instrumenten messbar. Er könne die Sorgen der Menschen völlig verstehen. „Aber es steckt eine Menge Wissenschaft hinter Fracking. Wir sind keine Cowboys, die da rausgehen und die Erde aufwühlen. Das ist Hochtechnologie.“
Hannelore Kraft ist 8000 Kilometer weit gereist, um sich selbst ein Bild zu machen. Mit rotem Overall und weißem Helm steht die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen im Matsch von Dawson Creek in der Wildnis Kanadas, spricht mit den Arbeitern, untersucht die Bohrköpfe und befühlt die Chemielauge, die verpresst wird. „Ich kann mir das im Münsterland nicht so recht vorstellen“, sagt sie. Kraft ist beeindruckt, das merkt man ihr an. Auch von der Offenheit der Arbeiter und der Bohrfirma - in den Augen vieler doch „die Bösen“. Aber kann die Technik auch in Deutschland eingesetzt werden, einem Land das mehr als doppelt so viele Einwohner wie Amerika auf einem Dreißigstel der Fläche hat? „Es ist noch nicht reif, das zu entscheiden. Aber ich kann mir das im dicht besiedelten NRW kaum vorstellen.“
Uwe Schneidewind ist einer der wenigen Fracking-Experten in Deutschland. Der Professor und Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie sieht vier Punkte zur Beurteilung von Fracking: klimapolitisch („Unkonventionelle Kohlenstoffvorkommen möglichst nicht anrühren“), volkswirtschaftlich („Arbeitsplatzeffekt ist vorhanden, aber beschränkt“; „Gaspreis sinkt, aber in Europa nicht nachhaltig“), geostrategisch („Abhängigkeit von anderen sinkt, bleibt aber bestehen“) und ökologisch („selbst bei Lösung vieler Probleme in Europa nicht wirklich attraktiv“).
„Gasland“ war ein Welterfolg. Der Dokumentarfilm von Josh Fox aus dem Jahr 2010 wurde nicht nur für den Oscar nominiert, sondern er hat das Thema Fracking auch für die breite Öffentlichkeit erst auf die Tagesordnung gesetzt. In der Schlüsselszene wird ein Wasserhahn aufgedreht und das Wasser angezündet – es brennt. Scharfe Kritik kam von der Branche, aber auch durch einen Kollegen: In „FrackNation“ bezichtigt Filmemacher Phelim McAleer seinen Kollegen Fox, wissentlich ungenau gewesen zu sein. So habe es Berichte über entzündetes Leitungswasser lange vor Fracking gegeben. Inzwischen gibt es „Gasland II“. Als die Dokumentation im April auf dem New Yorker Tribeca-Filmfestival gezeigt wurde, wurden Fans von „FrackNation“, trotz Karten, nicht eingelassen.
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nach dem Frackingeinsatz sind in den USA die Bürger Krank geworden, Wasser ist vergigtet, und Feuer kommt aus dem wasserhahn. nun müssen die geschädigten Wasser teuer kaufen ohne eine Entschädigung zu erhalten, und warnen uns.
wenn nun unsere politiker das fordern, frage ich mich mit wievielen Millionen sie bestochen wurden.
Ich hoffe Fracking bleibt uns erspart, man muss ja nicht jeden Schrott aus Amiland in Deutschland übernehmen.
Waffen dürfen wir schließlich auch nicht besitzen, weil die politische Kaste Angst vor dem Bürger hat.
@ Buntspecht
Zitat : Nur leider Sind sie kein Chemiker und können diese Chemikalien überhaupt nciht beurteilen.
- richtig erkannt, Buntspecht, ein Chemiker bin ich nicht. Aber um einen chemikalischen Mist zu beurteilen, reicht es, seinen gesunden Menschenverstand einzusetzen.
Sie können auch keinen Vergleich zwischen KKW`s und Fracking machen : die KKW`s sind bereits bezahlt und liefern preisgünstigen Strom,
Fracking dagegen müssen sie sich erst leisten können !
Und ich gehe jede Wette ein, das in D keine Frackingförderung zu kommerziellen Zwecken statt finden wird.
Aus ökologischen, preislichen, medizinischen, etc. Gründen !
Wir sind ein dichtbesiedeltes Land und brauchen keine Chemiegiftkloake in unserem Vorgarten.
Und wir brauchen auch keine Industrie, die uns Lärm verursacht, unsere Strassen kaputt macht ( LKW's),unsere Fauna und Flora vergiftet um uns 13 Jahre lang mit überteuertem Gas zu versorgen !
Wer das will, ist nicht ganz bei Trost, oder wie in ihrem Fall, halt ein Buntvogel ( Schizophren-gefärbt ).
Ein normal denkender Bürger würde sagen, wir nehmen auch die nächsten 300 Jahre das Gas von der Russen ab !
Das haben Sie sehr schön kopiert.
Nur leider Sind sie kein Chemiker und können diese Chemikalien überhaupt nciht beurteilen.
Z.B. werden jedes Jahr tausende Tonnen Magnesiumnitrat auf Deutsche Felder geschüttet, als Dünger.
Die Verwendeten Chemikalien sind zumteil auch giftig, aber die werden eben für eine ganze Palette von Produkten genuzt. Auch werden solche Chemikalien in die Umwelt eingebracht.
Und Petroleum Destillate sind alle aus Erdöl gewonnen erzeugnisse. Vom Wax bis zum Diesel. Nicht nur Lampenöl.
Ist ja auch Egal. Ich halte jede Wette, dass Fracking in Europa noch in großem Stil verwendung finden wird. Ich halte auch jede Wette, dass Fracking eher akzeptirt wird als die KErnenerge.
@ Buntspecht
Zitat : Bei Tetramethylammoniumchlorid, auch Tetraminchlorid, handelt es sich um ein Kohlenstoff-Ammonium-Chlorgemisch,
welches bei Berührungen mit der Haut gesundheitsschädlich ist und Verätzungen verursacht.
Demnach ist es beim Verschlucken ebenfalls giftig.
Wenn es also bei Rohrstörungen in das Grundwasser gelangt, sorgt das für Vergiftungen, auch wenn es laut mancher Hersteller nur als schwach wassergefährdend gilt.
Die Mengen pro Bohrung belaufen sich dabei auf etwa
19 Tonnen der Ammoniumgemische,
9,5 Tonnen der Petroleumverbindungen und etwa
680 Kilo der Biozide.1
Auch mit den Bioziden und dem Petroleumgeschmisch sollte jegliche Berührung vermieden werden.
Petroleum Destillate kennen wir aus von der Verwendung von Petroleumlampen, deren Herstellung in Deutschland 1999 gesetzlich verboten wurde, da das Gemisch bereits in geringen Menschen Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.
Biozid-Produkte werden zur Schädlingsbekämpfung verwendet, sind also andere Lebewesen ebenfalls schädlich.
Beim Fracking werden sie zur Bekämpfung von unterirdischen Microorganismen verwendet.
Das Magnesiumnitrat ist als Salz der „Salpetersäure“ bekannt. Es ist leicht brennbar und die Explosionsgefahr ist bei diesem Stoff sehr hoch.
Bei Kontakt reizt es die Augen und die Atemwege.
Es handelt sich also um eine weitere Chemikalie die unsere Gesundheit beeinträchtigt, falls wir mit ihr in Berührung kommen.
All diese chemischen Produkte wirken sich also auf die Gesundheit stark negativ auf, falls sie ins Trinkwasser gelangen, weswegen ihre Verwendung weiterhin kritisiert wird. Die Firma Exxon beharrt allerdings darauf, dass es soweit nicht kommen könnte. Zusätzlich seien die Stoffe im Wasser so stark verdünnt, sodass sie nicht schädlich seien.
Diese Aussage lässt sich anzweifeln, wenn man den Störfall in Söhlingen bedenkt .
Quelle : Lesen, was @petervonbremen als Links postet !
Ach hier nocwas zu Applications Octylphenol Ethoxylate
Octyl Phenol Ethoxylates can be used “as is” in a wide range of applications, including:
• Emulsifiers & Wetting Agents.
• Industrial and institutional cleaners
• Agricultural chemicals
• Textile and leather processing
Octyl Phenol Ethoxylates can also be used in ether sulfates and ether carboxylates, Cosmetics as well as other industrial and agricultural applications.
Octyl Phenol Ethoxylates can be used to make phosphate esters, which are useful as dispersants, low-foam emulsifiers, and anti-static agents in the following applications:
• Agricultural chemicals
• Paints
• Polymer production
• Paper processing
• Textile processing
• Metalworking fluids
Quelle?
In der Ukraine sieht man das ganz deutlich.
Oder wie würden Sie die Streichung der Rabatte sonst nennen? Daraus ist erkennbar, dass Russland sich nur an Verträge hält solange diese Ihnen nutzen. Wir können ab jetzt einfach nciht mehr sicher sein, ob Russland auch uns das Gas abdreht wenn wir was machen was den Russen nicht passt. Z.B. anfangen unser eigenens Erdgas zu fracken oder eine LNG Infrastruktur aufbauen. die BGR geht davon aus, dass Deutschland sich für 20 Jahre zu 100% mit eigenem unkonventionellem Erdgasversorgen könnte, rein rechnerisch. Würden wir den russischen Importanteil von 40% am gesamtverbrauch substituieren so würden wunsere unkonventionellen Reserven c.p. 50 Jahre halten, vorrausgesetzt natürlich die anderen Lieferanten liefern weiter. Das ist schon eine Perspektive die amn erforschen sollte. Dazu bin ich ziemlich sicher, dass sie Fracking hier lohnt, denn wenn es sich nicht lohnen würde, dann würden die ganzen Ökos und gekauften Russlandlover wie Greenpace oder BUND nach einem Verbot rufen.
In der Ukraine sieht man das ganz deutlich.
Oder wie würden Sie die Streichung der Rabatte sonst nennen? Daraus ist erkennbar, dass Russland sich nur an Verträge hält solange diese Ihnen nutzen. Wir können ab jetzt einfach nciht mehr sicher sein, ob Russland auch uns das Gas abdreht wenn wir was machen was den Russen nicht passt. Z.B. anfangen unser eigenens Erdgas zu fracken oder eine LNG Infrastruktur aufbauen. die BGR geht davon aus, dass Deutschland sich für 20 Jahre zu 100% mit eigenem unkonventionellem Erdgasversorgen könnte, rein rechnerisch. Würden wir den russischen Importanteil von 40% am gesamtverbrauch substituieren so würden wunsere unkonventionellen Reserven c.p. 50 Jahre halten, vorrausgesetzt natürlich die anderen Lieferanten liefern weiter. Das ist schon eine Perspektive die amn erforschen sollte. Dazu bin ich ziemlich sicher, dass sie Fracking hier lohnt, denn wenn es sich nicht lohnen würde, dann würden die ganzen Ökos und gekauften Russlandlover wie Greenpace oder BUND nach einem Verbot rufen.
@ Buntspecht
Zitat :
Octylphenol Ethoxylate führen beim Fracking zu einer veränderten Spermienbildung sowie zu einem reduzierten Hodenwachstum.
Ebenso ist bei allen anderen Lebewesen eine hormonelle Veränderung zu beobachten.
Wir wollen mal schauen, ob auch die Bunten Federn ausfallen........bei soviel Frackingbegeisterung !