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Wahlen Down Under Australien im Kapitalismusmodus

Dürren, Überschwemmungen, Korallenbleiche: Australien spürt die Auswirkungen des Klimawandels massiv. Am 2. Juli wird gewählt, aber das Klima ist kaum Wahlkampfthema. Warum?
01.07.2016 - 11:39 Uhr
s Great Barrier Reef, das größte Korallenriff der Welt, erlebt eine beispiellose Korallenbleiche. Meeresforscher warnen vor weiteren verheerenden Folgen des Klimawandels. Nun wird am 2. Juli eine neue Regierung gewählt. Der Ausstoß von Treibhausgasen, Kohleförderung, erneuerbare Energien - ein heißes Wahlkampfthema? Mitnichten. Quelle: AFP
Wahlkampf in Sydney

s Great Barrier Reef, das größte Korallenriff der Welt, erlebt eine beispiellose Korallenbleiche. Meeresforscher warnen vor weiteren verheerenden Folgen des Klimawandels. Nun wird am 2. Juli eine neue Regierung gewählt. Der Ausstoß von Treibhausgasen, Kohleförderung, erneuerbare Energien - ein heißes Wahlkampfthema? Mitnichten.

(Foto: AFP)

Sydney Lauter hätten die Alarmglocken in den vergangenen Woche kaum schrillen können: Das Great Barrier Reef, das größte Korallenriff der Welt, erlebt eine beispiellose Korallenbleiche. Meeresforscher warnen vor weiteren verheerenden Folgen des Klimawandels. Nun wird am 2. Juli eine neue Regierung gewählt. Der Ausstoß von Treibhausgasen, Kohleförderung, erneuerbare Energien - ein heißes Wahlkampfthema? Mitnichten.

Der Regierungschef der Liberalen Partei, Malcolm Turnbull (61), verspricht ganz nach seinem Kapitalismus- und Freihandelscredo Wachstum und Arbeitsplätze. Sein Gegner von der Labor Partei, der ehemalige Gewerkschaftschef Bill Shorten (49), bleibt auch bei seinen Leisten: Er verspricht mehr Geld für Bildung, Gesundheit und Sozialsysteme.

„Die Parteien ignorieren den kohlefarbenen Elefanten im Raum“, meint das leserfinanzierte Nachrichtenportal New Matilda sarkastisch. Autor Costa A stellt eine Karikatur dazu: Ein fetter Mann im T-Shirt „Kohle“ mit Zigarre im Mund schwingt die Spitzenkandidaten wie Marionetten in der Luft. Die Kohlelobby ist nämlich mächtig.

Australien ist der viertgrößte Kohleproduzent – hinter China, den USA und Indien – und nach Indonesien der größte Exporteur. Kohle ist mit Erlösen von 38 Milliarden australischen Dollar (gut 25 Milliarden Euro) - hinter Eisenerz - das zweitwichtigste Exportgut.

Die schmutzige Kehrseite des Geschäfts: Australien stößt pro Kopf der Bevölkerung so viel klimaschädliches Kohlendioxid aus wie kein zweites großes Industrie- oder Schwellenland, und fast doppelt so viel wie Deutschland. Den von Labor eingeführten Emissionshandel zur Reduzierung des klimaschädlichen CO2s hat die konservative Regierung 2013 wieder abgeschafft, um die Industrie zu schonen.

Schließlich sagt der Bergbauverband MCA, die Industrie beschäftige 55.000 Menschen direkt und 145.000 indirekt. Im Wahlkampf einen Plan zum Ausstieg aus der Kohle vorzulegen wäre politischer Selbstmord.

Die Kohle-Branche soll massiv ausgebaut werden
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