Tinder wurde auf dem Campus der University of California verbreitet und lief zunächst als Startup unter dem Namen „Match Box“ (engl. Für Streichholzschachteln) bekannt. Der Tinder-Prototyp entstand im Jahr 2012 durch Kapitalzuschüsse einer Unternehmensförderung des US-Investors IAC .
Weil IAC aber auch an der US-Online-Dating-Seite Match.com beteiligt war, brauchte das Startup „Match Box“ einen neuen Namen. So wurde die „Streichholzschachtel“ zu „Tinder“ (engl. für Zunder).
Die stilisierte Flamme, die im Logo über dem „i“ in „Tinder“ lodert, steht einerseits für die wörtliche Bedeutung „Zunder“. Andererseits soll das Symbol der Flamme aber auch für die entflammenden Liebschaften stehen, die Tinder herbeiführen will.
Mittlerweile wurde Tinder in 24 Sprachen übersetzt und hat weltweit über 30 Millionen Nutzer. Gründerangaben zufolge ruft der durchschnittliche User die App rund elfmal täglich auf, 800 Millionen Profile werden weltweit täglich bewertet und zehn Millionen „Matches“ werden von der App pro Tag generiert.
Tinder-Gründer Jonathan Badeen erschuf die Dating-App gemeinsam mit seinen zwei Freunden Justin Mateen und Sean Rad. In einem Interview mit dem Spiegel sagte er kürzlich, dass er seine Erfindung auch selber nutze, um Frauen kennenzulernen. Er gab zu, dass er früher nicht viele Dates hatte, weil er Angst vor Zurückweisungen hatte. Durch das von Tinder ermöglichte Gefühl der endlosen Date-Möglichkeiten fühle er sich bei Dates nicht mehr so unter Druck gesetzt.
Laut Nutzungsbedingungen behält sich Tinder vor, sogenannte Background-Checks seiner Nutzer zu machen. Damit ist zum Beispiel der Abgleich mit Datenbanken zu Sexualstraftätern gemeint. Zusätzlich kann aber auch der sämtliche „Content“, d.h. zum Beispiel alle Direktnachrichten eingesehen und überwacht werden.
Außerdem gibt der Tinder-Nutzer dem Unternehmen mit dem ersten Login das unbefristete, unwiderrufliche und gebührenfreie Lizenzrecht, die persönlichen Daten und Fotos zu kopieren, zu übertragen, zu verbreiten, öffentlich aufzuführen und in künftigen Web-Diensten anzuzeigen zu dürfen.
Darüber hinaus erlaubt sich Tinder, die Nutzerdaten an Werbeunternehmen und Analyse-Firmen weiterzugeben. Erst vor kurzem hat sich das Unternehmen Gillette mit Tinder zusammengetan, um auszuwerten, ob ungepflegtes Haar als weniger attraktiv bewertet wird, als gepflegtes Haar.
Co-Gründer Justin Mateen betonte mehrfach, dass Tinder keine reine Dating-App sei, sondern eine „Social Discovery App“ – eine soziale Entdeckungs-Plattform. Die App soll demnächst so weiterentwickelt werden, dass über Tinder nicht nur geflirtet, sondern auch Freundschaften geknüpft und Geschäftspartner gefunden werden können.